Mit Zuckerbrot und Peitsche schafft die Stadt Gladbeck Ruhe

Steinstraße 72: Stadt Gladbeck siegt vor dem Verwaltungsgericht
Der Kommunale Ordnungsdienst schaffte Ruhe - Ein privater Sicherheitsdienst kontrolliert. Foto: Neue Gladbecker Zeitung

Steinstraße 72: Sicherheitsdienst und Beratungsangebote zeigen Wirkung

23.11.2023 – Zuckerbrot und Peitsche – Der Einsatz eines Sicherheitsdienstes am Hochhaus Steinstraße zeigt Wirkung: Vor allem die Ruhestörungen in den Abendstunden sind zurückgegangen. Zudem gelingt es, über Angebote in dem vor Ort eingerichteten Beratungsbüro der Stadt Kontakte zu den im Haus lebenden Familien herzustellen. Dies ist das Fazit des Sachstandberichtes, der im Ausschuss für Sicherheit, Ordnung und Feuerwehr vorgelegt wurde.

Die Stadt Gladbeck hatte die Kontrollgänge am Hochhaus für September und Oktober nach häufigen Anwohnerbeschwerden und auf Grundlage eines Lärmgutachtens mittels einer Ordnungsverfügung angeordnet, da die Eigentümergemeinschaft nicht gehandelt hatte. Die Stadt Gladbeck selbst zeigte mit dem Kommunalen Ordnungsdienst am Hochhaus verstärkte Präsenz bis 20 Uhr. Bis ein Uhr morgens kontrollierte danach der Sicherheitsdienst auf dem Gelände.


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Mit Erfolg: Nach Aussage des Sicherheitsdienstes besserte sich nach einigen Tagen die Lage am Hochhaus. Der dortige Spielplatz wurde größtenteils um 20.15 Uhr verlassen und die BewohnerInnen hielten sich nach 22 Uhr in der Mehrzahl in ihren Wohnungen auf, sodass es im Quartier ruhiger wurde.

Fünf “Ansprachen” waren nötig um für Ruhe zu sorgen

Konkret waren im September täglich noch vier bis fünf Ansprachen gegenüber BewohnerInnen nötig, die zu laut waren. In sechs Fällen musste der Sicherheitsdienst die Polizei bei Ruhestörung um Hilfe bitten, Anzeigen wurden gefertigt. Zusätzlich gab es fünf Ansprachen wegen Vermüllung, zwei Sachbeschädigungen (Fahrstuhltür), eine Schlägerei zwischen zwei Betrunkenen sowie zwei Streitschlichtungen. Im Oktober gab es schon deutlich weniger Vorfälle. Fünfmal musste der Sicherheitsdienst eingreifen: wegen des Abbrennens von Feuerwerkskörpern, Beleidigung, Müllentsorgung und zwei Fällen der Ruhestörung.

„In den kälteren Monaten wird der KOD weiterhin regelmäßig auch über längere Zeiträume an dem Objekt präsent sein. Man will die Entwicklung weiter im Auge behalten und den Kontrolldruck aufrecht erhalten“, informiert Gregor Wirgs, Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung. Für den Zeitraum von Anfang April bis Ende Oktober 2024 wird die
Eigentümerversammlung auf eigene Kosten erneut einen Sicherheitsdienst beauftragen, der dann wieder täglich von 20 bis 1 Uhr vor Ort ist. So sieht es die Ordnungsverfügung der Stadt vor. Einen entsprechenden Beschluss hat die letzte Eigentümerversammlung gefasst.

Mit dem “Zuckerbrot” einer Kita-Beratung und dem Walking-Bus einiges erreicht

Zur Unterstützung der BewohnerInnen ist das von der Stadt Gladbeck eingerichtete Beratungsbüro im Hochhaus an den Wochentagen mit wechselnden Angeboten städtischer Dienststellen und freier Träger besetzt. Stark nachgefragt wurden zum Beispiel die Kita-Einstiegsberatung (Amt für Jugend und Familie), oder das Angebot „Bärenstark!“ (REBEQ), das zugewanderte Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund beim Ankommen unterstützt und wichtige Werte im neuen Lebensumfeld vermittelt.

Auf Initiative von BewohnerInnen erfolgte Anfang September eine Putzaktion im Hochhausumfeld mit abschließendem Picknick und Unterhaltung für Kinder, die regelmäßig wiederholt werden soll. Erfolgreich verlaufen ist auch das Projekt „Walking Bus“ mit der Mosaikschule nach den Herbstferien. Schulpflichtige Kinder hat man dabei morgens am Hochhaus abgeholt und zur Grundschule begleitet.


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

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