Blaumilchkanal 2 – Dreharbeiten in Gladbeck?

Viele Baustellen in Gladbeck - CDU hat "den Kaffee auf"
Händel-/Arenbergstraße. Eine von zig Baustellen im Stadtgebiet. Foto: Neue Gladbecker Zeitung

Gefühlt ist derzeit die halbe Stadt eine Baustelle und vieles liegt brach

23.10.2023 – Blaumilchkanal – Ach was war das lustig, als wir damals Ephraim Kishon lasen. Seine 1971 erschienene Satire “Der Blaumilchkanal” war aber auch köstlich. Der Plot: “Die Bürokratie-Satire handelt von Kasimir Blaumilch. Einem aus der Irrenanstalt entflohenen „Geisteskranken“, der prompt beginnt, die wichtigste Hauptverkehrsstraße Allenby Road in der israelischen Hauptstadt Tel Aviv mit einem Presslufthammer aufzureißen.

Die Polizei beginnt notgedrungen, die Straße zu sperren. Die Anwohner beschweren sich zunehmend über den praktisch ununterbrochenen Lärm. Da beginnen die Behörden eine umfangreiche, jedoch ergebnislose Ursachensuche. Der für diesen Fall zuständige Leiter der Abteilung für Reparaturen auf den Hauptverkehrsstraßen, ein Dr. Kwibischewsky, weiß von nichts, und so schieben die Beteiligten der Stadtverwaltung und des Bautenministeriums sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu, bis die Angelegenheit endlich vor einem Untersuchungsgericht landet.

Um diese Peinlichkeit zu beenden und die Arbeiten zu beschleunigen, beorderte man den gesamte Bautrupp der Stadt zur Baustelle. Der Zufall will es, dass Blaumilch mit seinem Presslufthammer gerade in diesem Moment das Meer erreicht, sodass die Wassermassen mitten in die Stadt Tel Aviv einströmen.

Einige Jahre später wurde die Satire verfilmte und man konnte auch im Kino darüber lachen.


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Gladbeck zeigt Parallelen zum Blaumilchkanal

Wenn man derzeit durch den Gladbecker Norden fährt, wird man an Kishon und seinen Blaumilchkanal erinnert. In Gladbeck-Ost, in Zweckel, Schultendorf, Mitte und Rentfort sind massenhaft Straßen aufgerissen. Das mag ja in jedem Einzelfall erforderlich sein, doch warum liegen viele Baustellen brach?

So z.B. auf der Postallee (Ostseite), Was man da verlegt hat ist unklar, doch seit Monaten tut sich nichts an der Baustelle. Am Ende der Voßstraße gibt es eine mehrmonatige Baustelle der Fernheizung. Gleichzeitig gab es Sperrungen der Brücken über Bülser und Voßstraße (wegen Brückenprüfungen). Die maroden Brücken hätte man auch ein paar Wochen später prüfen können – sie sind eh seit Jahren nur eingeschränkt befahrbar.

In Zweckel wird die Baustelle immer größer

An der Einmündung der Händelstraße in die Arenbergstraße gibt es seit Monaten eine Baustelle bis zur Beethovenstraße. Eine Fahrbahn der Arenbergstraße war gesperrt um Material und Maschinen zu lagern. Seit einigen Tagen ist nun auch die zweite Fahrbahn gesperrt. Ein Baufortschritt ist nicht zu sehen. Auf der anderen Seite der Schultenbrücke gibt es gleich zwei Baustellen.

Blaumilchkanal pur in Rentfort-Nord

An mehreren Stellen werden in Rentfort ganze Straßenzüge aufgerissen um die Fernheizung breiter aufzustellen. Das ist seit Monaten ein großes Ärgernis. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Muss das alles Monate dauern?

Im Nordpark werden einige Wegeverbindungen neu angelegt. Das geht schon den ganzen Sommer so. Absperrungen und nochmal Absperrungen. Hätte man nicht besser durch kleinere Baustellen nach und nach dasselbe erreicht – und die Strecken teilweise freigeben können?

Auf der Brücke der Zweckeler Straße ist wohl jemand in das Brückengeländer gebrettert. Das Geländer ist notdürftig repariert, doch selbst der alte Radweg ist befahrbar. Aber warum hat man dort auf einem Stück von 100 Metern Tempo 30-Beschilderungen aufgestellt? Was soll das?

Auf der Grabenstraße gibt es eine Baustelle mit Straßensperren. Das hat durch Umleitungsverkehr Auswirkungen im gesamten Nahbereich. Bürger klagen darüber, dass kein Baufortschritt sichtbar ist.

An der Kreuzung Bottroper-/Herrmannstraße ist die Ampel stillgelegt. Fahrbahnen sind gesperrt. Man warte auf eine neue Ampelsteuerung, heißt es.

Besseres Baustellenmanagement tut not

Wer steuert eigentlich Ort und Zeitspanne von Straßenarbeiten? Kann jeder Versorger (Strom, Gas, Wasser, Fernwärme, Telefon, Kabel) Straßen aufreißen wann, wo und wie lange er will? Passt da niemand auf?

Während man Kishons Blaumilchkanal noch lustig fand, ist vielen Gladbeckern das Lachen gründlich vergangen.


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

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