Kopfschütteln beim Gladbecker Bürgerforum über A52-Pläne

Kopfschütteln beim Gladbecker Bürgerforum über A52-Pläne
Nach wie vor ist der Autobahnbau in Gladbeck überall ein Thema

Stadt plant ins Blaue – Unverständliche Maßnahme für A52

11.10.2021 – Kopfschütteln über A52-Pläne – Über die Veranstaltung der Verwaltung in der Stadthalle zur Ideensammlung und Präsentation der A52 durch Gladbeck kann das Bürgerforum Gladbeck nur den Kopf schütteln. Es gibt noch nicht einmal eine fertige Vorplanung für die Autobahn durch Gladbeck, wie also will man die Oberfläche präsentieren und was sollte man planen?

Kommentar zur Stellungnahme des Bürgerforums

Das Agieren der Stadt Gladbeck in Sachen A52 hat beim Gladbecker Bürgerforum Kopfschütteln ausgelöst. Wie schon die Neue Gladbecker Zeitung hier berichtete: A52-Tunnel in Gladbeck – Stadt gaukelt den großen Wurf vor. stellt auch das Bürgerforum die Planungen und damit einhergehende Versprechen in Frage. Denn solange keine konkrete Umsetzungsplanung und eine passende Finanzierung stehen, ist alles nur Makulatur. Das Stadtarchiv sollte für diese Posse schon mal einige Regale anschaffen.




Überzeugungsarbeit durch engagierte Kommunikationsunternehmen

Die Stadt hat völlig unnötigerweise jetzt schon ein Kommunikationsunternehmen engagiert, um ein Werbekonzept für den noch sehr ungewissen Tunnel zu erstellen und im ersten Schritt öffentlichkeitswirksam Ideen für die Gestaltung zu sammeln. Eine komplett falsche und zudem unnütze Geldausgabe ist das! Selbst wenn man so tut, als ob es zu einem Tunnel in Gladbeck wirklich kommen würde, macht dies das riesige Autobahnkreuz mit 18 Fahrspuren und drei Ebenen in Wittringen und die gewaltigen Mehrbelastungen an Verkehr nicht einen Deut besser.

Kopfschütteln: Kosten laufen schon jetzt aus dem Ruder

Gegen die nicht beherrschbare Lärmzunahme an der A2 und die Feinstaubproblematik entlang A52 und A2 nützt eine hübsche Oberflächenplanung am Freibad gar nichts. Dabei ist vom Bund nur die Erstellung einer Planung eines Tunnels versprochen und gerade dabei zeigt sich, dass die Kosten völlig aus dem Ruder laufen. Weder Land noch Bund wollen diese Kosten tragen, daher ist eine spätere Umsetzung von Tunnelplanungen sehr unwahrscheinlich. Die Gestaltung der Tunneloberfläche jetzt zu planen ist also höchst unsinnig.

Wie die Autobahn aussehen soll, ist noch völlig offen

Alle konstruktiven Merkmale dieser doppelstöckigen Autobahnkonstruktion durch Gladbeck sind noch unbekannt, also kann auch noch niemand sagen, was dort überhaupt an Fahrradwegen, Überführungen oder Grünflächen technisch machbar sein wird. Dass die Stadt dennoch schon jetzt ein Kommunikationsunternehmen engagiert, das die Werbeideen für die Autobahn liefern soll zeigt, dass die Bürger erneut nicht über die wahren Nachteile der A52 durch Gladbeck informiert werden sollen. Ex-Bürgermeister Ulrich Roland grüßt aus dem Ruhestand.

Geschönte Darstellungen sollen für Zustimmung sorgen

Die geschönten städtischen Darstellungen des vermutlich nie wie versprochen gebauten Autobahnstückes zwischen Phönixstraße und Graben-/Landstraße verschweigen zudem, dass es sich bei der Straße auf dem Dach der darunter geführten Autobahn keineswegs um eine Stadtstraße, sondern um einen Autobahnzubringer zu den Auf- und Abfahrten an den Enden dieser Straße handelt. Da können noch so viele gute Ideen zusammenkommen, Aufenthaltsqualität wird es am Zubringer nicht geben können. Der Zubringer wird die Stadt genau so teilen, wie bisher die B224. Inwieweit es dort wegen des starken PKW- und LKW- Verkehrs sogar Schallschutzmauern wird geben müssen, wird man erst nach Fertigstellung des Vorentwurfes durch die Bundesautobahngesellschaft sehen können. In den früheren Planungen für eine Autobahnführung mit offener Galerie darüber waren jedenfalls welche vorhanden. Und ob es schlussendlich wirklich ein Tunnel wird kann noch niemand sagen, die enormen Kostensteigerungen des Tunnels sprechen eher für einen offenen Ausbau der A52 mit aufgeständerter Straße darüber.

Auch in Duisburg kam es anders als versprochen

Auch in Duisburg hat die Stadt 2019 Hochglanzprospekte verteilt, in denen man einen Tunnelausbau in Marxloh und Meiderich anpries. Am Ende entschied der Bund, die A59 als aufgeständerte Hochtrasse zu bauen. Auch die Versprechungen auf einen Tunnel für die A52 durch den Helenen-Park in Altenessen sind am Ende gebrochen worden. Das trug in Essen zur Abkehr vom A52-Ausbau bei. Eine späte Abkehr von der A52 wird in Gladbeck jedoch nicht möglich sein wenn erst einmal das Autobahnkreuz steht. Der Mehrverkehr strömt dann durch Gladbeck und der Weiterbau durch Gladbeck wird zu einem Muss, egal in welcher Form der Ausbau kommt.

Kopfschütteln: Gladbeck konterkariert die “Verkehrswende”

In Gladbeck denkt man quer gegen die Verkehrswende. Die jetzt laufenden Vorplanungen sollen für mehr Autoverkehr auf einer ausgebauten A52 sorgen. Das zementiert eine Verkehrspolitik gegen die notwendige Verkehrswende. Es wären zur Erreichung des Klimaziels genau gegenteilige Entscheidungen nötig. Vor 2035 kann nicht mit einer Fertigstellung der A52 gerechnet werden. Die Nutzung wird dann mindestens bis zum Jahr 2100 reichen, wahrscheinlich bis darüber hinaus. Die Mittel, die jetzt in dieses rückwärts gewandte Projekt aus dem letzten Jahrhundert gehen, torpedieren den Klimaschutz. Es werden dringend für Projekte im Sinne einer Verkehrswende mit besserem öffentlichem Nahverkehr und Alternativen für den LKW-Güterverkehr benötigt.

Die Bürger haben in einer Abstimmung den Tunnel und eine Beteiligung der Stadt an den Kosten für die A52 abgelehnt. Trotzdem hat die Stadt dafür bisher schon Haushaltsmittel im Hunderttausender-Bereich ausgegeben. Geld, das man in Gladbeck ganz sicher sinnvoller hätte investieren können. Auch darüber schüttelt das Bürgerforum den heftig Kopf!

Webseite des Bürgerforums Gladbeck e.V.


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