Günstiger Strom für Kirchenmitglieder in Potsdam

Günstiger Strom für Kirchenmitglieder in Potsdam
Kirchenmitglieder bekommen in Potsdam den Strom billiger und Katholiken zahlen weniger als Protestanten.

Seit 2004 bekommen Kirchenmitglieder in Potsdam den Strom billiger

19.08.2022 – Günstiger Strom – Während die Gaspreise durchHier den Newsletter bestellen die Decke gehen und viele Menschen sich wegen der steigenden Energiekosten sorgen, dürfen sich einige Stromkunden in der Region Potsdam über einen Schnäppchen-Tarif freuen. Das günstige Angebot steht jedoch nicht allen Abnehmern zur Verfügung. Es gilt ausschließlich für Kirchenmitglieder. Am billigsten kommen dabei die Katholiken weg.

Grundlage ist ein Deal zwischen den Kirchengemeinden und den Stadtwerken Potsdam. Nachdem viele Mitglieder der katholischen und evangelischen Gemeinden den Wunsch nach Öko-Strom geäußert hatten, einigte man sich 2004 auf einen neuen, günstigen Tarif namens “EchtKircheÖko”.

Es ist unwahrscheinlich, dass sich durch diesen Rabatt der Eintritt in die Kirche finanziell lohnt. Die Ersparnis dürfte wohl in keinem Fall auch nur annähernd die Kirchensteuerbeiträge ausgleichen. Da müssten die Kirchen schon weitere Sparmodelle zusätzlich anbieten: Tankrabatt vielleicht oder Ermäßigung im Bordell oder Einkaufsgutscheine für Penny-Supermärkte.

Günstiger Strom: Protestanten zahlen mehr als Katholiken

Die Tarife sind nach Konfessionen gestaffelt. Am meisten sparen Mitglieder der katholischen Kirche: Für sie werden nur 25,28 Cent pro Kilowattstunde fällig, die Grundgebühr beträgt 9,25 Euro. Für Protestanten liegt der Preis bei 29,71 Cent pro Kilowattstunde. Wer keine kirchliche Bindung vorweisen kann, muss als Neukunde ab September 39,76 Cent zahlen – über 14 Cent mehr als Franziskus’ Schäfchen.

Da es sich um langfristige Verträge handelt, gelten Preissteigerungen hier nur in sehr geringem Maße. Zum Vergleich: Ein anderer Anbieter in der Region, der Energiekonzern Vattenfall Berlin, hatte erst vor wenigen Tagen eine Preiserhöhung um satte 12,9 Prozent ab Oktober angekündigt.

Doch schon regt sich Kritik an den günstigen Kirchentarifen: Eine Zeitung zitiert hierzu Stefan Wollenberg, Linken-Politiker und Mitglied im Aufsichtsrat der Potsdamer Stadtwerke: “Eine Bevorzugung religiöser Überzeugungen beim Strom- und Gaspreis darf es nicht geben.” Wie lange die Tarife noch im Angebot bleiben, ist nicht bekannt.

Ob die günstigen Energiepreise den anhaltenden Trend zum Kirchenaustritt aufhalten werden, bleibt indes abzuwarten – für 2021 hat das Erzbistum Berlin einen Rekord an Kirchenaustritten verzeichnet.

Quelle: Inge Hüsgen im hpd


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