Das Haldenbiotop will Gladbeck abtragen – DIE LINKE warnt

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Das Haldenbiotop will Gladbeck abtragen - DIE LINKE warnt
Ehemalige Krankenhaushalde zwischen Festplatz, B224, Steinstraße und Bergmannstraße. Foto: Neue Gladbecker Zeitung

Gladbeck schlittert weiter in die finanzielle Katastrophe

02.12.2023 – Haldenbiotop – Um Platz für eine intensive Wohnbebauung und Gewerbeflächen zu bekommen, will die Stadt Gladbeck die fast 100 Jahre alte Halde am Festplatz abtragen lassen. Die Halde, zwischen Steinstraße, B224, Bergmannstraße und Festplatz, wird auch als Krankenhaushalde bezeichnet. Während des zweiten Weltkriegs wurde dort in einem Stollen ein Krankenhaus eingerichtet. Die Halde selbst besteht aus Abraum der Zeche Graf Moltke 1/2, auf deren früherem Gelände sie liegt.

Aus der Bergehalde wurde ein Haldenbiotop zur Frischluftversorgung der Innenstadt

Was sich genau in der Halde befindet, weiß heute niemand mehr. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts nahm man es mit dem Umweltschutz nicht so genau. Folglich ist damit zu rechnen, dass sich im Inneren der Halde auch Altlasten befinden. Weil die Halde wegen Einsturzgefahr seit Jahrzehnten abgesperrt ist, konnte sich die Natur (mitten in der Stadt) frei entfalten. Ein Umweltgutachten liegt noch nicht vor, trotzdem will die Pleitestadt Gladbeck die Halde für 21,2 Mio. Euro abtragen lassen.


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Thyssen soll die Halde für einen Euro abgeben

Noch gehört die Halde dem Thyssenkonzern. Der ist auch dafür verantwortlich, was künftig mit eventuellen Altlasten passiert. Wenn die Stadt die Halde nun für einen Euro von Thyssen kauft, ist der Konzern gleichzeitig das Risiko los.

Genau davor warnen die LINKEN im Gladbecker Rat! Mit einem Antrag an den Rat der Stadt Gladbeck verlangen sie, dass vertraglich festgehalten wird, dass die Stadt das Altlastenrisiko nicht mit übernimmt.

Des weiteren will die Stadt aus dem Just Transition Fund der EU 11 Mio. Euro haben um die Abtragung der Halde zu finanzieren. Das sieht DIE LINKE aber auch kritisch. Denn dieser EU-Topf ist nicht zur Beseitigung von Altlasten gedacht. DIE LINKE verlangt also eine Ausstiegsklausel aus dem Vertrag mit Thyssen, wenn die Fördermittel bis Ende 2025 nicht gezahlt werden.

Unwägbare Risiken für die Stadt

Die noch fehlenden 10 Mio. Euro will die Stadt Gladbeck durch den Verkauf der gewonnenen Bauflächen erzielen. Mit diesem Betrag müsste sie aber in Vorleistung gehen, denn der Autobahntunnel der A52  wird, wenn überhaupt erst in 12 bis 15 Jahren fertig sein. Ob angesichts der Haushaltslage des Bundes 500 Mio. Euro bereit stehen um in Gladbeck 1,100 Meter Tunnel zu bauen, wird immer unwahrscheinlicher.

„Augen zu und durch“, heißt die Devise für Gladbecks Betonpolitiker

Die Stadt Gladbeck hat im Haushalt 2024 einen Fehlbetrag von 17,2 Mio. Euro. Dazu kommt noch ein dreistelliger Schuldenstand. Gladbeck ist die einzige von 10 Kreisstädten, in der die Schulden im letzten Jahr weiter gestiegen sind. Neun Städte haben eine Reduzierung ihrer Schulden geschafft. Und trotzdem schöpfen die Politiker weiter aus dem vermeintlich Vollem. Früher sagte man dazu: „Und ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert!“.

Ein Sparkommissar wäre die Rettung für das Frischluftbiotop!

Städten, die so in die Pleite gerutscht sind wie Gladbeck, setzt die Kommunalaufsicht schon mal einen Sparkommissar ins Rathaus. Der würde den Rotschrift zunächst bei überflüssigen und nicht notwendigen Ausgaben ansetzen. Der Abriss der Halde, mit den damit verbundenen Risiken, ist so ziemlich das Überflüssigste, was sich Gladbeck zur Zeit leistet.


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

3 Kommentare

  1. Man kann sich einfach – nicht – in die Köpfe der Verantwortlichen
    ( in Sache -Nicht Geld- haben) dieser angeblichen Klimanotstandstadt ? hinein
    versetzen ?!?
    ABER so ist daas eben: wenn man für – Nix- haftbar gemacht wird !

    Steuerzahler – löhnt doch – !

    • Vermutlich war die Altlastenentsorgung schon damals ein wenig teuer und Gladbeck hatte es auch damals nicht…
      Aber keine Sorge, der neue „Panzerblitzer“ holt neben seinen eigenen Kosten (in Höhe eines Einfamilienhauses!) auch die fehlenden Millionen für die Altlasten in nullkommanix wieder herein. Da ist man sich im Rathaus sicher. 1000 Temposünder pro Monat sind offenbar eine Naturkonstante in Gladbeck… (obwohl man dann den „Erziehungseffekt“ der Blitzer in Frage stellen müsste.

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