Stadtspiegel Gladbeck – alles wird anders!

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Stadtspiegel Gladbeck - alles wird anders!
Für viele Menschen ist die Zeitung eine liebgewordene Informationsbasis. Doch das wird in Zukunft anders sein. Symbolfoto: Pixabay

Funke-Mediengruppe strukturiert die 25 kostenlosen Wochenblätter um

04.03.2023 – Stadtspiegel – Die Gladbecker haben es schon zu spüren bekommen: seit mehr als einem Jahr kommt mittwochs kein Stadtspiegel mehr. Und auch bei der noch erscheinenden Samstagsausgabe taten sich Veränderungen auf. Den in Gladbeck Jahrzehnte tätigen Stadtspiegel-Chefredakteur hat man vor einem Jahr nach Bottrop versetzt. Er musste von dort aus die Seiten für Gladbeck und einige andere Ausgaben füllen. Ende letzten Jahres kam seine Kündigung zum 1. Februar 2023 – zwei Jahre vor seinem regulären Renteneintritt.

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Mediengewerkschaft ver.di schildert die Lage beim Stadtspiegel

Ver.di schreibt: „Es rumort derzeit wieder bei der Funke Mediengruppe: Sämtliche Wochenblätter in NRW sollen künftig zentral produziert werden und ohne eigene Inhalte – mit etwa der Hälfte an RedakteurInnen. Das deutschlandweit tätige Unternehmen mit Sitz in Essen bringt neben Tageszeitungen wie der größten Regionalzeitung Deutschlands, der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“, und der „Berliner Morgenpost“ auch kostenlose Anzeigen- und Wochenblätter heraus.“

Ganz konkret bedeutet das: Dafür sollen MitarbeiterInnen gehen. Von mittlerweile nur noch etwa 18 festangestellten RedakteurInnen bzw. Redaktionsassistentinnen und Sekretärinnen will man zehn entlassen oder sie sind bereits freigestellt.“

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Änderungen gelten ab 1. März 2023

Ver.di schreibt weiter: „Bis zum 1. März soll dieser Prozess abgeschlossen sein. Einige langjährige RedakteurInnen sind bereits zum 1. Februar gekündigt. (Wie der Redakteur in Gladbeck – NGZ) Da sie eine längere, siebenmonatige, Kündigungsfrist haben, bezahlt Funke ihre Gehälter noch bis in den Spätsommer. Erst Mitte November habe Funke die RedakteurInnen über die Umstrukturierung informiert – bruchstückweise, berichten Beschäftigte. Viele wussten bis Mitte Januar nichts Genaues, geschweige denn, wie und ob es für sie weitergeht. Von Entsetzen bis Verärgerung über die Informationspolitik des Arbeitgebers reichen die Reaktionen aus den Redaktionen.

Übrig bleiben offenbar nur noch 8,2 Stellen. Dies sollen sich laut Aussagen von Insidern auf sieben Vollzeitstellen und zwei 60 Prozent-Stellen aufteilen.“

Auch inhaltlich gibt es Veränderungen im Stadtspiegel

Verdi weiß: „Man will keine eigenen (lokalen) redaktionellen Inhalte mehr erstellen. So sollen die Titelgeschichten und sonstiger Inhalt hauptsächlich aus Tageszeitungen wie der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ), der „Neuen Ruhr/Rhein Zeitung“ (NRZ) oder der „Westfalen Post“ (WP) eins zu eins übernommen werden. Die Funke-Zeitungen erscheinen im gleichen Verbreitungsgebiet wie die Wochen- und Anzeigenblätter. Zudem soll noch mehr als bisher auf Agenturmaterial gesetzt werden.“

Der Stadtspiegel taucht ab

„Um auch nach außen hin nicht mehr als die jeweilige selbstständige Zeitung aufzutreten, soll es keinerlei Berührungspunkte wie Telefonnummern, Mailadressen und Ansprechpartner für Bürger, Vereine oder Informanten mehr geben. Mit anderen Worten: Die Redaktion schottet sich ab. Damit fällt die Zeitung als Bindeglied zwischen Politik, Verwaltung, Institutionen und dem Bürger weg. Sie ist folglich auch kein Ort der Diskussion und des Austausches mehr“, bedauert nicht nur ver.di.

Stadtspiegel-Verteilung ausgelagert

Einst verteilten den Stadtspiegel eigenen Boten. Einer dieser Boten berichtete der Neuen Gladbecker Zeitung, dass alle kurzfristig ihre Kündigung bekamen. Die Funke-Mediengruppe hat die Verteilung an ein anderes Unternehmen vergeben. Von diesem erhielten die bisherigen Boten ein Angebot zur Weiterbeschäftigung. Der Bote, der 16 Jahre lang den Stadtspiegel in mehreren Bezirken verteilte berichtete, dass das Angebot „vergiftet“ sei. Man bekomme zwar den Mindestlohn, doch die Bezirke, für die ein Pauschbetrag errechnet ist, sind größer geworden. Konkret sollte er für einen Bezirk 1,5 Stunden bezahlt bekommen, doch als er ihn abging stellte er fest, dass er dafür 2,5 Stunden benötigt.

Zusätzlich sollte er noch ein Packen Werbematerial mit verteilten – ohne Extraentlohnung.


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

10 Kommentare

  1. 6 Wochen sind doch harmlos! Bei uns (Ellinghorst, (alte) Möllerstr. kommt seit Monaten keiner mehr. Ich hätte mich schon längst beschwert, wenn man einfach anrufen könnte. Und, wenn ich nicht immer den meiner Mutter mitnehmen dürfte, die auf dem neuen Teil der Möllerstr. wohnt. Da bekommt sie einen.
    Auf jeden Fall scheint der Austausch des Personals Sparen an falscher Stelle gewesen zu sein!!!!!!!

  2. Seit vielen Wochen gibt es auch in Ellinghorst, Teile der Meerstrasse/Wehlingsweg, trotz Telefonate mit der Redaktion oder Anschreiben, keinen Stadspiegel mehr.

  3. In ganz Katernberg gibt’s auch , seit Wochen keinen Stadtspiegel mehr..In Altenessen wird immernoch verteilt..Finden es nicht so gut .Mit der Bitte , das er auch wieder in der Meerbruchstr zugestellt wird ..Lieben Gruß

    • Das ist ärgerlich. Dann abonnieren Sie doch einfach unseren Newsletter. Ich schicke Ihnen eine Einladung.

  4. Auch in Rentfort-Nord, GustV-Stresemann-Strasse, gibt es seit Wochen keinen Stadtspiegel mehr. Keine Erklärung, nichts!
    Alle ausstehen und protestieren.

  5. Langsam reicht’s, seit 6 Wochen bekomme ich hier in Alt-Rentfort Martin -Luther Straße/Böcklersfeld keinen Stadtspiegel mehr. Warum❓❓❓

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