Tunnelbau zu Gladbeck: Maastricht kann kein Vorbild sein

Tunnelbau zu Gladbeck: Maastricht kann kein Vorbild sein
Vorschlag für eine weitere Exkursion: der Duisburger Spaghetti-Knoten. Er soll bald völlig neu gebaut werden. Grafik: Wikipedia (gemeinfrei)

Schöner Wunschtraum, doch leider unrealistisch

02.03.2023 – Tunnelbau – Eine Delegation des Rates und der Stadtverwaltung Gladbeck besuchte dieser Tage die holländische Stadt Maastricht, um sich dort ein vorbildliches Tunnelprojekt quer durch die Stadt anzusehen. Die Neue Gladbecker Zeitung berichtete gestern hier  darüber.

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Kostensituation in Maastricht völlig anders

In Maastricht hat man eine Autobahn unter die Erde verfrachtet, das ist richtig. Doch mit keinem Wort erwähnte die Pressemitteilung der Stadt Gladbeck, dass dieser Bau 1,2 Mrd. Euro, also 1.200 Mio. Euro, gekostet hat. Die Stadt Maastricht musste 93 Millionen Euro selbst zahlen, die holländische Provinz steuerte 54 Millionen bei.
(https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/verkehr/doppelstoeckiger-tunnel-verkehrschaos-in-maastricht/) Im deutschen Bundesverkehrswegeplan sind vom Bundestag für den Tunnelabschnitt in Gladbeck jedoch nur 129 Millionen Euro vorgesehen. Benötigt würden aber mindestens 400 Millionen und wer weiß, was im Laufe der Zeit noch dazu kommt! Wer wird die zusätzlichen Millionen übernehmen?

Auch in Maastricht liegt auf dem Tunnel (wie in Gladbeck geplant) eine Straße, doch dort gilt Tempo 30! Und der wesentliche Unterschied zu Gladbeck ist, dort gibt es keine Auf- und Abfahrten mit Zubringerverkehr zur Autobahn, sondern nur geringfügigen Verkehr, der vornehmlich den Anwohnern dient.

Alles in allem also kein Beispiel für Gladbeck! Für die Umbauarbeiten am Zweckeler DB Haltepunkt würde man auch keine Exkursion zum Hauptstadtbahnhof in Berlin machen!

Ein Vorschlag für eine weitere Exkursion der Tunnelbau-Kommission gefällig?

Gut wäre es, wenn die Delegation sich nun auch mal den Spaghettiknoten in Duisburg ansehen würde, der vergleichbar auch in Gladbeck direkt neben Wittringen gebaut werden soll. In Duisburg kann man sich dann auch mal erklären lassen, was Umleitungsverkehr für die anliegenden Stadtteilebedeuten kann. Schließlich soll in Gladbeck vor dem Tunnel erst einmal das riesige Autobahnkreuz über drei Etagen gebaut werden, mit einem Verkehrsaufkommen größer als das des Kamener Kreuzes. Auch eine Prognose zur Verkehrsentwicklung durch weitere Fahrspuren ist sicherlich interessant.

Und, was sehr wichtig ist, da das Autobahnkreuz zuerst kommt, kippt es uns zusätzlichen Verkehr vor die Tür. Erst danach kommt, – evtl. – ein Tunnel, der den Verkehr aufnehmen soll. Baubeginn in acht bis zehn Jahren. Bauzeit nochmals mindestens 10 Jahre.

Nächste Woche Donnerstag soll der Gladbecker Ausschuss für Stadtplanung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität über die Eröffnung eines „Städtebaulichen Wettbewerbes zur Gestaltung der Tunneloberfläche“ entscheiden. Dabei hat die zuständige Bundesautobahngesellschaft bisher noch nicht einmal einen fertigen und vom Ministerium genehmigten Vorentwurf des Tunnels vorgelegt.

Also alles nur überteuerte PR für den ungewollten Tunnel?


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

2 Kommentare

  1. Für die 129 Millionen Euro, die der Tunnel kosten soll (wobei erfahrungsgemäß bei solchen Bauten das Doppelte anzusetzen ist….) könnte man problemlos die U11 von Horst bis nach Zweckel verlängern. Dann wäre noch genug Geld übrig für einen neuen Haltepunkt am Oberhof und in Butendorf. Und die A52 und das Monster-Autobahnkreuz wären dann auch nicht mehr nötig, weil man dann bequem mit der Stadtbahn direkt und ohne Stau nach Essen käme.
    Vielleicht würde eine Kaffeefahrt nach Horst zur Stadtbahn Endstation ja etwas Einsicht im Rathaus befördern :-))
    Ist auch nicht so weit wie Maastricht…

  2. Delegation des Rates und der Stadtverwaltung Gladbeck besuchte dieser Tage die holländische Stadt Maastricht##
    Interessant ist ja – grundsätzlich -, dass auf dem Foto Personen erkannt werden,
    die nicht im weitesten Sinne – mit ihrem Beruf und Ausbildung- mit Straßen-o. auch Tiefbau zu tun haben !
    Ist wohl klar zu erkennen – ein netter Tag in Maastricht verbracht – zu Lasten des
    Steuerzahlers.
    yyyyyyyy
    MOTTO: Außer Spesen – nichts – gewesen.
    yyyyyyyyyyyyyyy
    Aber Frau BM in stöhnt gerne in der Presse: ** wie arm unsere Stadt Gladbeck ist** !
    yyyyyy
    Aber Ausflug geht immer, oder Frau Weist ( als explizite Fachfrau für Tunnelbau ) ??
    Und ~~ lekker – Patates – Bitterballen, Kibbeling mal wieder ~~,
    auch gerne mitgenommen !?!

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