Trinken, trinken, trinken! Klimawandel und Gesundheit

Trinken, trinken, trinken! Klimawandel und Gesundheit
Rund 1,5 Liter Flüssigkeit sollten Erwachsene pro Tag mindestens trinken, bei heißem Wetter wesentlich mehr – und bei sportlicher Aktivität oder körperlich anstrengender Arbeit in großer Hitze beispielsweise kann zusätzlich bis zu ein Liter pro Stunde (!) erforderlich sein. [Quelle Trinkempfehlung: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)] Foto: KVWL/Sascha Marx

Wie schütze ich mich am besten vor Hitze?

Hitzeschutz-Aktionstag am 14. Juni: #MitHitzeKeineWitze – KVWL stimmt Laumann zu: „Auf Hitzewellen vorbereiten!“ – Prävention wichtig für Bürger und Kommunen

13.06.2023 – Trinken – Nach dem meteorologischen Sommeranfang am Monatsersten ist auch der kalendarische Beginn des Sommers nicht mehr weit. Dabei werden die Sommer auch in unseren Breiten in Zeiten der Klimakrise immer heißer. Darauf will die Bundesärztekammer am morgigen Mittwoch (14. Juni) erstmals mit einem bundesweiten Hitzeschutzaktionstag (#Hitzetag23) aufmerksam machen.

Grund genug auch für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Westfalen-Lippe, auf die Gefahren von Hitze für die menschliche Gesundheit hinzuweisen. Mitveranstalter der Aktion ist das bundesweite Ärztebündnis „Klima und Gesundheit“, kurz KLUG. „Und genau solch ein kluges Verhalten fordern die immer neuen Rekordtemperaturen von uns“, erklärt Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL).

Sein Vorstandskollege und Stellvertreter Dr. Volker Schrage appelliert mit Blick auf das Motto des Aktionstags #MitHitzeKeineWitze an die Bevölkerung: „Hitze kann in der Tat sehr ernste Folgen für unsere Gesundheit haben. Darum: Hitzeschutz ist Gesundheitsschutz!“


>> Folgen Sie der Neuen Gladbecker Zeitung auch auf Facebook! <<
>> Diskutieren Sie mit in unserer Facebook-Gruppe <<


Schätzungen des Robert-Koch-Instituts zufolge sind im Sommer 2022 allein in Deutschland 4.500 Menschen an den Folgen von Hitze gestorben. In den Jahren 2018 bis 2020 gab es in drei aufeinanderfolgenden Jahren sogar eine erhebliche Übersterblichkeit durch Hitze mit insgesamt fast 20.000 zusätzlichen Todesfällen.

Warum ist Hitze gefährlich?

Doch warum ist die Sommerhitze eigentlich eine Gefahr für unsere Gesundheit? Fragen wir Dr. Schrage: „Heiße Tage mit Temperaturen von über 30 Grad Celsius und Tropennächte, in denen die Lufttemperatur nicht unter 20 Grad fällt, können für den menschlichen Organismus eine große Belastung darstellen – vor allem dann, wenn außerdem noch eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und wenig oder gar kein Wind geht“, sagt der praktizierende Hausarzt und erklärt: „Bei
hohen Temperaturen muss unser körpereigenes Kühlsystem sich mehr anstrengen, um die normale Köpertemperatur von circa 37 Grad Celsius zu halten.“

Diese zusätzlichen Belastungen des Herz-Kreislaufsystems und ein möglicher Flüssigkeitsmangel durch verstärktes Schwitzen können zu hitzebedingten Erkrankungen wie Hitzeerschöpfung, Hitzekrämpfen, einem Hitzschlag oder Austrocknung führen. „Das kann vor allem bei Menschen, die zu den Risikogruppen gehören, durchaus auch lebensbedrohlich sein“, unterstreicht Dr. Schrage.

Wer zählt zu den Risikogruppen?

Hitze wirkt sich auf die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden aller Menschen aus. Dr. Schrage erläutert: „Besonders gefährdet bei Hitze sind aber Menschen, die bereits unter Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder Atemwegserkrankungen leiden. Außerdem Schwangere, Menschen über 65, Babys und Kleinkinder und Menschen, die sich zum Beispiel berufsbedingt oder sporttreibend auch bei Hitze viel im Freien aufhalten.“ Und wie schütze ich jetzt meine Gesundheit am besten vor der Sommerhitze? Dazu mehr im Infokasten „Wie schütze im mich vor Hitze?“.

„Planetary Health“

Dr. Dirk Spelmeyer ruft gleichzeitig die Kommunen und Einrichtungen des Gesundheitswesens auf, den Hitzeschutz zur Chefsache zu machen: „Der beste persönliche Hitzeschutz nützt wenig, wenn es zum Beispiel in Städten mit viel Beton unnötig heiß wird. Luftschneisen und viel Grün sind hier beispielsweise wichtig.“ Die KVWL begrünt aus diesem Grund demnächst ihr neues Parkhaus, um so für ein gutes Mikroklima und niedrigere Umgebungstemperaturen zu sorgen. Und die Praxen in Westfalen-Lippe erhalten von der KVWL anlässlich des morgigen Hitzeschutzaktionstags einen Newsletter mit Informationen zum Thema Klima- und Hitzeschutz.

Dabei verfolgt die KVWL das wissenschaftlich fundierte Konzept der „Planetary Health“ (Planetare Gesundheit). Dirk Spelmeyer erklärt: „Der Gesundheitszustand der Erde ist kritisch, was gefährliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen hat, nicht nur bei Hitze. Darum wollen wir das Planetary-Health-Konzept zur Richtschnur im Gesundheitswesen machen.“

Hitzeaktionspläne

Dr. Spelmeyer: „Ich kann mich dem Appell von Gesundheitsminister Dr. Karl-Josef Laumann nur anschließen: ‚Wir müssen uns auf Hitzewellen vorbereiten und bestmöglich schützen‘!“ Laumann hatte dies Ende Mai anlässlich der Einrichtung einer Koordinierungsstelle am Landeszentrum Gesundheit (LZG.NRW), die die Kommunen und Einrichtungen beim Hitzeschutz berät und begleitet, gefordert. Zur Prävention gesundheitlicher Folgen sind hierbei Hitzeaktionspläne unerlässlich. Diese enthalten für die jeweiligen Kommunen und Einrichtungen passende, umfassende Maßnahmen zum Gesundheitsschutz. Und das Umweltbundesamt hat bereits Handlungsempfehlungen als Blaupause für die Kommunen erarbeitet, um solche regional angepassten Hitzeaktionspläne zu entwickeln. Spelmeyer ist sicher: „Es ist doch jede Anstrengung wert, wenn wir mithilfe dieser Aktionspläne und der Umsetzung der im wahrsten Sinne des Wortes Not wendigen Maßnahmen hitzebedingte Erkrankungen oder gar Todesfälle durch Prävention vermeiden können“.

WEITERE INFOS:

– Weitere Informationen zu „Planetary Health“ (Planetare Gesundheit): www.kvwl.de/klima
– Infos zum bundesweiten Hitzeschutzaktionstag #MitHitzeKeineWitze am 14. Juni von Bundesärztekammer und KLUG – Deutsche Allianz Klima und Gesundheit: www.hitze.info
– Infoseite „Gesundheit und Klima schützen – was kann ich tun?“ der Ärzteinitiative „Klima-Docs“: www.klimadocs.de/klimaschutz-was-kann-ich-tun

Quelle: Pressemitteilung der KVWL


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*