Arbeitslosigkeit: Gladbeck 10,8 % – Kreis RE 8,3 %

Arbeitslosigkeit: Gladbeck 10,8 % - Kreis RE 8,3 %
Im Juli befinden sich noch 1.088 Jugendliche auf Ausbildungsplatzsuche. Foto: Arbeitsagentur

Schwächelnde NRW-Konjunktur auch im Vest, Quote steigt

> Quote steigt im Vest auf 8,3 Prozent
> Hoher Zugang bei Jugendlichen unter 20 Jahren
> Arbeitgeber melden mehr Stellen, Stellenbestand steigt
> „AusbildungsVest“ am 23.08. mit 50 Betrieben und 3.000 Jugendlichen Arbeitslosenbestand steigt bei mehr offen gemeldeten Stellen

01.08.2023 – Arbeitslosigkeit – Im Juli zählte der Agenturbezirk Recklinghausen 27.008 arbeitslose Menschen. Das sind 447 arbeitslos gemeldete Menschen mehr, als im Vormonat (+1,7 Prozent). Gleichzeitig sind dies 860 mehr als im Juli vor einem Jahr (+3,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg auf 8,3 Prozent und lag damit um 0,2 Punkte über dem Wert des Vorjahres. Für Gladbeck sank die Quote von 11,1 auf 10,8 % im Vergleich zum Juli 2022.

„Wir registrieren Zuwächse in allen Personengruppen. Insbesondere bei Jugendlichen unter 20 Jahren“, beschreibt Geschäftsführer Dirk Hellmann den Quotenanstieg um 0,2 Prozentpunkte auf dem vestischen Arbeitsmarkt und erläutert. „Hierbei handelt es sich oft um Auszubildende, die in den vergangenen Wochen ihre Abschlussprüfung bestanden haben. Sie wurden meist aus wirtschaftlichen Gründen nicht übernommen und stehen jetzt dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.“


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Alle Jugendlichen seien herzlich eingeladen zum „AusbildungsVest“ der Arbeitsagentur am 23.8., der größten Ausbildungsbörse im Kreis Recklinghausen mit rund 50 suchenden Unternehmen und über 3.000 erwarteten Jugendlichen.“ https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/recklinghausen/ausbildungsvest

Allerdings spielten für die Quotenerhöhung auch andere Faktoren eine Rolle, so Geschäftsführer Dirk Hellmann weiter: „Die schwachen Konjunkturprognosen verbunden mit der auf Grund gestiegener Zinsen verringerten Investitionsbereitschaft führen auch im Vest bei der Einstellungsbereitschaft eher zu abwartender Haltung. Dem
Zugang von fast 1.500 ArbeitnehmerInnen aus Erwerbstätigkeit stand im vergangenen Monat nur ein Abgang von knapp 1.000 ArbeitnehmerInnen in Erwerbstätigkeit gegenüber, obwohl die Betriebe mehr offene Stellen melden.“

Unterbeschäftigung steigt

Personen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder sich in einer kurzfristigen Arbeitsunfähigkeit befinden, zählen in der Regel als unterbeschäftigt. Im aktuellen Berichtsmonat wurden insgesamt 34.321 Unterbeschäftigte im Kreis gezählt – das sind 426 Personen (+1,3 Prozent) mehr als im Monat zuvor. Im Juli 2022 waren es 1.422 Personen (-4,3 Prozent) weniger. Die Unterbeschäftigungsquote liegt mit 10,3 Prozent exakt um 0,1 Prozentpunkte über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr betrug sie 10,0 Prozent. Kurzarbeiter sind nicht in der Unterbeschäftigung enthalten.

Niedrige Entwicklung bei der Kurzarbeit

Im Juli 2023 wurden 7 neue Anzeigen auf Kurzarbeit für 57 potenziell betroffene Beschäftigte gestellt. Endgültige Zahlen für die tatsächlich in Anspruch genommene Kurzarbeit liegen bis Januar 2023 vor. Damals wurde Kurzarbeitergeld für 864 Beschäftigte von 63 Betrieben ausgezahlt.

Mehr Menschen in Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung

Die Agentur für Arbeit Recklinghausen betreute zum Stichtag 6.874 Arbeitslose nach dem Sozialgesetzbuch Drittes Buch (SGB III). Das waren 345 oder 5,3 Prozent Menschen mehr als im Juni. 586 (+9,3 Prozent) mehr als im Juli 2022. In den Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Kreis Recklinghausen (SGB II) fielen im vergangenen Monat 20.134 arbeitslose Menschen. Und damit 102 mehr als im Mai (+0,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 274 Menschen (+1,4 Prozent) mehr.

Mehr Zugänge in Arbeitslosigkeit, auch aus Beschäftigung

4.949 Menschen haben sich erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet. Das sind 267 (+5,7 Prozent) mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr waren es 83 (+1,7 Prozent) mehr. Der Anteil an Zugängen aus Erwerbstätigkeit stieg dabei um 224 (+18,4 Prozent) auf 1.444. Die Zugänge aus Ausbildung und Maßnahmen zeigten sich mit 1.532 um 34 höher als im Vormonat.

Mehr Abgänge aus Arbeitslosigkeit

Im Verlauf dieses Monats konnten 4.518 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden und damit 78 mehr als im Juni (+1,8 Prozent) und 325 mehr als im Juli vor einem Jahr (+7,8 Prozent). 984 Männer und Frauen haben im letzten Monat eine neue Beschäftigung gefunden, 4 weniger (-0,4 Prozent) als im Vormonat und 12 weniger als im Vorjahresmonat (-1,2 Prozent). Niedriger als im Vormonat fielen mit 1.054 (-70) die Abgänge in eine Ausbildung oder Maßnahme aus.

Stellenbestand steigt, Stellenzugang auch

Im Verlauf des Monats meldeten Unternehmen dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Recklinghausen 773 Stellenangebote, 96 mehr (+14,2 Prozent) als im Juni. Insgesamt stehen im Agenturbezirk derzeit 4.053 Stellen zur Besetzung aus, 43 mehr als vor einem Monat. Vor einem Jahr lag der Stellenbestand um 309 Vakanzen höher.
Mit 20 Prozent machen die Fertigungs- und Fertigungstechnischen Berufe das Gros der gemeldeten Stellen aus, gefolgt von Gesundheitsberufen (15 Prozent), den Bau- und Ausbauberufen sowie den Verkehrs- und Logistikberufen (jeweils 11 Prozent) und den Handelsberufen (9 Prozent) sowie den sozialen und kulturellen Dienstleistungsberufen (8 Prozent). Damit lagen schon drei Viertel der gemeldeten Stellen in den genannten Berufsgruppen.

Der Ausbildungsmarkt

Von Oktober 2022 bis Juli 2023 haben sich bei der Agentur für Arbeit insgesamt 4.008 Bewerber für Berufsausbildungsstellen gemeldet, 230 weniger als im letzten Jahr (-5,4 Prozent). Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen beträgt 2.748 und sank damit um 738 (-21,2 Prozent).

Auf 100 betriebliche Berufsausbildungsstellen kommen heute 148 Bewerber gegenüber 133 im vorletzten Jahr. Anders ausgedrückt: Jedem Bewerber stehen 0,68 Stellen zur Verfügung, während es im vorletzten Jahr noch 0,75 waren. Im letzten Jahr waren es 0,81, wobei Corona-bedingte Sondereffekte wie Ausbildungsprogramme, -prämien und -boni zu zusätzlichen vorweggenommenen Stellenangeboten geführt haben, was sich in diesem Jahr wieder normalisiert.

Es befinden sich im Juli noch 1.088 Jugendliche auf Ausbildungsplatzsuche, das sind 61 weniger (-5,3 Prozent) als im Vorjahr. Die Zahl noch nicht besetzter Ausbildungsstellen liegt bei 1.442 und damit um 30 (-2,1 Prozent) unter dem Wert des letzten Jahres.

Geschäftsführer Dirk Hellmann unterstreicht: „Der 1.8. ist keinesfalls eine abschließende Deadline, Ausbildungsverträge für das kommende Ausbildungsjahr können auch in den kommenden Monaten noch abgeschlossen werden. Und auch für das nächste Jahr kann man sich schon in unserem Berufsinformationszentrum und unserer Berufsberatung informieren. Alle Jugendlichen auch schon vor Schulabschluss sind herzlich eingeladen zum „AusbildungsVest“ der Arbeitsagentur am 23.8., der größten Ausbildungsbörse im Kreis Recklinghausen mit rund 50 suchenden Unternehmen und über 3.000 erwarteten Jugendlichen.“ https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/recklinghausen/ausbildungsvest

Für die Unternehmen im Vest lautet seine Botschaft: „Für die perspektivische Fachkräftegenerierung aus den eigenen Reihen sollte vielleicht auch der ein oder andere zusätzliche Ausbildungsplatz in Erwägung gezogen werden.“

Über die kreisweite Hotline 02361/40-2021 sowie das E-Mail-Postfach recklinghausen.berufsberatung@arbeitsagentur.de können Beratungen (auch per Video) stattfinden, Termine vereinbart und Fragen geklärt werden. Arbeitgeber können freie Ausbildungsstellen unter 0800 / 4 5555 20 melden.


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

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