80 Buchen retten – Gladbecks Baumschützer geben nicht auf

80 Buchen retten - Gladbecks Baumschützer geben nicht auf
Gefällte Bäume in Wittringen. Foto: Müzeyyen Dreessen

In Zeiten des Klimawandels wäre ein radikales Umdenken erforderlich

Zur Gladbecker Fällaktion von 80 Buchen, veröffentlichen wir hier eine Stellungnahme Gladbecker Baumschützer

21.02.2024 – 80 Buchen retten – „Bürger müssen sich an gefällte Bäume gewöhnen“, war eine Überschrift in einer Zeitung am 17. Februar, als es in Wittringen um die stapelweise gefällten Bäume oder die Schäden durch schweres Gerät am durchnässten Waldboden ging. 80 Bäume sollen nun im Buerschen Wald gefällt werden, obwohl sie zum größten Teil erhalten werden könnten.


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Die Entscheidung zur Fällung, trotz Bürgerproteste, sei nun auch gefallen, weil ebenjene Entscheidung am Ende des Tages „ein Geschäft der laufenden Verwaltung“ sei, heißt es von der Stadtsprecherin am 20. Februar. Bürgerproteste, Alternativgutachten des BUND oder ihre Vorschläge der Baumpflege werden nicht beachtet. Es wird weiterhin so gehandelt, als ob der Klimawandel nicht relevant wäre für unser Leben. Mit Beton wird weiterhin zugepflastert. Ungemütliche Schachtelbauweise aus Beton bestimmt die neue Architektur.

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In die Natur und die Tierwelt wird unverändert eingegriffen. Sie wird gestört, gefällt und aufgeräumt, auch wenn sie nicht immer Menschen gefährdet und, obwohl 2019 im Rat der Stadt der Klimanotstand ausgerufen wurde. Die Stadtverwaltung wurde dabei u.a. damit beauftragt, ihre Bemühungen der vergangenen Jahrzehnte noch weiter zu verstärken und ein weitergehendes Konzept für den Klimaschutz in Gladbeck auszuarbeiten, um noch höhere Klimaschutzziele zu erreichen und somit insbesondere für nachfolgende Generationen ihren Beitrag zu einer klimafreundlichen Zukunft zu leisten.

Baumschutzsatzung sollte auch für den ZBG gelten

Nach der Baumschutzsatzung müsste die Stadt/ZBG für jeden Baum einer gewissen Höhe und Umfang nachweisen, dass eine Fällung unvermeidbar ist! Von uns Bürgerinnen und Bürgern fordert sie das auch ein. Bei Zuwiderhandlung gegen diese Baumschutzordnung hätten die Bürgerinnen und Bürger das Recht über die Untere Forstbehörde und die Obere Forstbehörde Beschwerde einzulegen. Hinsichtlich unseres Klimanotstandes sind so wenig Bäume wie möglich zu fällen. Das bedarf aber eines forstwirtschaftlichen Umdenkens. Denn es kommt in unserer stark besiedelten Region darauf an, in Zeiten des Klimawandels mit seiner Überhitzungsgefahr im Sommer die Umweltleistungen unserer Wälder zu erhalten und zu steigern.

Ausgewachsene Bäume können viel Wasser speichern

Diese Umweltleistungen sind Schatten und Kühlung, Wasserspeicherung, Sauerstoffproduktion, CO²-Bindung und Lebenswelt für kleine und große Tiere. Dazu muss man auch große, dickstämmige, ältere Bäume erhalten. Ausgewachsene Bäume können bis zu 25m³ Wasser in ihrem Wurzelwerk speichern, wenn der Boden nicht durch schwere Fahrzeuge verhärtet ist. Ihre Kronen spenden Schatten und Kühlung, auch für die darunter stehenden Jungbäume.

Seit 2022 haben wir ein Klimaschutzkonzept. Außerdem gibt es im Rahmen der Agenda 2030-Kommune, zu der Gladbeck beigetreten ist, 17 internationale Ziele für nachhaltige Entwicklung. Ziel 13 sind zum Beispiel Maßnahmen zum Klimaschutz. Im Internet kann man die detaillierte Beschreibung lesen: https://www.bmz.de/de/agenda-2030/sdg-13

Und da gibt es noch die GLADBECKER ERKLÄRUNG in der es heißt: „Respekt bezieht sich nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Orte, auf unsere Straßen, Parks, Schulen, Spiel- und Sportplätze. Es sind unsere Orte, es ist unser Zuhause. Dabei ist der Schutz unserer Umwelt ein besonders hohes Gut, wir bewahren sie gemeinsam.“

Erinnert sich noch jemand an all diese großen Worte? Ein paar Blumenwiesen oder Fahrradwege anlegen reicht leider nicht!

Wir erkennen in diesem Verfahren weder Respekt vor den engagierten Menschen noch vor der Natur und schon gar nicht die Absicht, diese zu schützen. Die Menschen werden aufmerksamer, sensibler und mutiger im Einsatz für ihre Lebensqualität und die der nächsten Generationen, auch in Gladbeck. Sie machen sich ernsthafte Gedanken und Sorgen. Behörden, Verwaltung und ZBG sind gut beraten, wenn sie das ernst nehmen, denn auch das trägt zum friedlichen Miteinander bei.

Die Unterzeichnenden: Müzeyyen Dreessen, Edith Kerkhoff, Dr. Norbert Marißen, Gabi Renz und Petra Wollschläger


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

1 Kommentar

  1. Wir erkennen in diesem Verfahren weder Respekt vor den engagierten Menschen !!
    Und das bei deR Selbsternannten KLIMANOTSTANDSTADT !!

    Ist das nicht nur in Gladbeck SPD Verwaltung üblich,
    sondern auch in Börlin diese “Ampel” !!??

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