Sozialbetrug und illegale Beschäftigung- die IG Bau warnt

Sozialbetrug und illegale Beschäftigung- die IG Bau warnt
Für saubere Baustellen mit fairen Löhnen: Georg Nießing. Der Vorsitzende der IG BAU Emscher-Lippe-Aa will, dass illegale Praktiken auf dem Bau keine Chance mehr haben. Er setzt dabei auf die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Zolls. Foto: IG BAU | Alexander Göbel

IG BAU will „saubere Baustellen im Kreis Recklinghausen“

Kontrollen vom Hauptzollamt Dortmund auf dem Bau: 391 Ermittlungsverfahren im 1. Halbjahr 2022

02.02.2023 – Sozialbetrug – Schwarze Schafe auf dem Bau. Die IndustriegewerkschaftHier den Newsletter der Neuen Gladbecker Zeitung bestellen Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat kriminelle Praktiken auf Baustellen beklagt. So habe das Hauptzollamt Dortmund, das auch für den Kreis Recklinghausen zuständig ist, allein im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres in der Region insgesamt 391 Ermittlungsverfahren im Baugewerbe eingeleitet.

5,6 Mio. Euro Schaden durch Sozialbetrug im Kreis RE

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) deckte bei ihren Kontrollen vor allem illegale Beschäftigung, Sozialbetrug und Mindestlohnverstöße auf. Insgesamt habe die vom Dortmunder Zoll ermittelte Schadenssumme durch nicht gezahlte Steuern und Sozialabgaben auf dem Bau rund 5,6 Millionen Euro betragen. So die IG BAU Emscher-Lippe-Aa. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres leitete das Hauptzollamt Dortmund 321 Ermittlungsverfahren auf dem Bau ein. Die Baugewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen, die das Bundesfinanzministerium auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Bernhard Daldrup (SPD) zur Kontroll-Bilanz des Zolls auf dem Bau mitgeteilt hat.

Lohndumping und illegale Beschäftigung bei Bauaufträgen ein Geschäftsmodell

„Die hohe Zahl der Ermittlungsverfahren zeigt, dass kriminelle Methoden auf dem Bau auch in unserer Region zum Alltag gehören. Die tatsächlich aufgedeckten Verstöße sind nur die Spitze des Eisbergs“, so der Bezirksvorsitzende der IG BAU Emscher-Lippe-Aa, Georg Nießing. Neben den vielen „sauber arbeitenden Unternehmen“ gäbe es noch immer unseriöse Firmen. Für diese gehörten Lohndumping und illegale Beschäftigung bei Bauaufträgen zum Geschäftsmodell.

IG Bau warnt vor einer weiteren Zunahme illegaler Machenschaften

Und Nießing warnt vor einer weiteren Zunahme illegaler Machenschaften: „Die hohe Inflation, steigende Bauzinsen, hohe Material- und Energiekosten – alles führt zu einem wachsenden Kostendruck auf dem Bau. Unseriöse Chefs werden deshalb jetzt erst recht versuchen, ihre Kosten durch Lohndumping zu senken. Und sie werden sich noch mehr Tricksereien einfallen lassen, um Steuern und Sozialabgaben zu hinterziehen. Dadurch geraten Arbeitgeber, die sich an den Bau-Tarifvertrag halten, weiter unter Druck.

Mehr Kontrollen und eine stärkere Präsenz des Zolls gefordert

Vor diesem Hintergrund fordert der IG BAU Bezirksverband Emscher-Lippe-Aa deutlich mehr Kontrollen und eine stärkere Präsenz des Zolls auf den Baustellen. „Auch im Kreis Recklinghausen wollen wir ‚saubere Baustellen‘. Der Staat muss sicherstellen, dass kriminelle Praktiken auf Baustellen keine Chance mehr haben.“ Zudem müssten auffällig gewordene Firmen von der öffentlichen Auftragsvergabe ausgeschlossen werden. „Wir brauchen ein ‚Sündenregister für Schwarzarbeit‘ – eine öffentliche Kartei, in der die Betriebe aufgelistet werden, deren Geschäftsmodell auf illegaler Beschäftigung und Lohnprellerei beruht“, so Nießing.

www.igbau.de


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