Ehemaliges Rathaus-Café: Suche nach neuen Pächtern nötig
Gladbeck – 25.10.2024 – Schnapsidee – Entgegen der ursprünglichen Planung kann es noch etwas dauern, bis das ehemalige Rathaus-Café am Willy-Brandt-Platz wieder seine Türen öffnet: Nachdem sich vor einigen Wochen bereits ihr Geschäftspartner zurückzog, hat nun auch die vorgesehene Pächterin des geplanten Jazz-Cafés, Viktoria Schneider, gegenüber der Stadt mitgeteilt, dass sie für die Umsetzung nicht mehr zur Verfügung steht.
Dazu Dr. Volker Kreuzer, Erster Beigeordneter und Wirtschaftsförderungsdezernent: „Wir bedauern sehr, dass das geplante Jazz-Café aufgrund verschiedener Herausforderungen nicht realisiert werden konnte. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden wir uns jetzt mit ganzer Kraft auf die Suche nach einem neuen Betreiber machen.“
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Bekanntlich hatte die Stadt Gladbeck das traditionsreiche Rathaus-Café Schwarte im Dezember 2023 gekauft. Seit dem Kauf der Immobilie wurden seitens der Wirtschaftsförderung über ein Maklerbüro, langjährige Geschäftskontakte und die Medien NachfolgerInnen für die Gastronomie gesucht.
Insgesamt wurden mit elf Interessenten Gespräche über eine Verpachtung des Cafés geführt. Entschieden hatte man sich für Viktoria Schneider und Pedro Daniel Benitez Fernandez. Diese wollten das Rathaus-Café als Jazz-Café nach einem Umbau weiterführen. Dieses Vorhaben kann jetzt leider nicht wie geplant realisiert werden.
Wie kam es wohl zum vorgestellten Konzept des Jazz-Cafés?
Eine Vermutung von Ralf Michalowsky
Die Stadt Gladbeck hat 2023 das zum Verkauf stehende Rathaus-Café Schwarte erworben. Man wollte (so gib man hinter vorgehaltener Hand zu), dass nicht schon wieder Migranten direkt gegenüber dem Rathaus ein Lokal eröffnen. (Kann man das schon Rassismus nennen?) Nun kann die Stadt bestimmen, wer der künftige Pächter ist. Am Ende einer Ausschreibung lagen 11 Bewerbungen vor. Leider waren es überwiegend Migranten. Es war Holland in Not. Die geballte Inkompetenz ging jetzt ans Werk! Man musste einen Bewerber pushen, der sich mit einem abgefahrenen Konzept deutlich von den übrigen Bewerbern abhob.
Wahrscheinlich lud nun der Amtsleiter P. B.-B. zu einem Brainstorming die abgefahrensten KollegInnen der Stadtverwaltung ein. In stundenlangen Sitzungen schmiedete man für das auserwählte Bewerberpaar ein Konzept. Das Schlagwort war „Jazz-Café“. Damit, so das Kalkül, könne man bei den Gladbeckern punkten. War man sich doch sicher, dass Gladbeck die Jazz-Kommune par excellence sei.
Doch damit nicht genug: Eine kleine Kaffeerösterei sollte auch betrieben werden. Dazu Salsa-Kurse, Jazz-Veranstaltungen etc. Die Öffnungszeiten sollten der breiten Masse der Gladbecker entgegen kommen: morgens ein Frühstücksangebot, zur Mittagszeit eine Mittagskarte, am Nachmittag natürlich eine Café-Haus-Atmosphäre und am Abend Essen, Trinken und Unterhaltung. Mit diesem breiten Spektrum wollte man eine Mehrheit der Stadtgesellschaft ansprechen.
Wer wollte da Nein sagen!?
Dass die Stadt ca. zwei Mio. Euro aus dem leeren Stadtsäckel für die Immobilie gelatzt hat und noch mal eine runde Million reinstecken muss, um die sanierungsbedürftige Lokalität überhaupt vermietbar zu machen – Geschenkt! Die Verantwortlichen investieren ja nicht ihr eigenes Geld, sondern das der Bürger. Und wenn schon 31 Mio. Euro im Haushalt fehlen, dann macht dieses gescheiterte Projekt den „Kohl auch nicht fetter“.
Die Absagen der Auserwählten und Gepuschten führen hoffentlich dazu, dass die Verantwortlichen im Rathaus wieder runter kommen und den Realitäten ins Auge sehen. Anfangen könnten sie damit, dass zunächst für das geplante Mezzomar (100 Meter weiter in der Alten Post) eine Umbaugenehmigung erteilt wird.
Oder ist Mezzomar etwa auch wieder abgesprungen?
Viktoria Schneider erklärt dazu: „Leider hat es trotz intensiver Bemühungen nicht geklappt, das geplante Jazz-Café wie vorgesehen zu realisieren. Der Zeitplan ist nach hinten gerückt und einige Bedingungen waren neu abzustimmen und waren nicht zufriedenstellend. Ich möchte nicht das hohe Risiko tragen und habe mich daher schweren Herzens dazu entschlossen, von dem Projekt zurückzutreten. Das bedauere ich sehr und ich wünsche der Stadt viel Erfolg bei der erneuten Suche.“
Die Stadtverwaltung wird nun wiederholt die Suche nach möglichen Pächtern für das ehemalige Rathaus-Café aufnehmen. Dazu Özcan Zopi, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung: „Wir werden zunächst das Gespräch mit Gladbecker Gastronomiebetrieben suchen, uns aber auch außerhalb der Stadt auf die Suche begeben. Wir freuen uns, wenn sich Interessenten bei uns melden.“
Über die Suche und Auswahl wird die Verwaltung weiterhin die Politik informieren und in Abstimmung mit der Vorsitzenden des Wirtschaftsförderungs- und Bauausschusses dort regelmäßig berichten, beginnend mit der nächsten Sitzung am 5. Dezember. Die Stadtverwaltung wird dann einen aktuellen Sachstand geben.
Übrigens: am 14. September 2025 sind die nächsten Kommunalwahlen!
Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
Ja, Menschen aufgrund ihrer Herkunft den Zugang zu Gewerbeobjekten zu verwehren, ist definitiv rassistisch. Es stellt praktisch die Grunddefinition von Rassismus dar, jemanden aufgrund seiner Herkunft, Hautfarbe oder Religion abzuurteilen.
Und gerade den Bürgern, die sich über die Dichte an Dönerläden, Handyshops und Nagelstudios beschweren, sei wiederholt gesagt:
Die Menschen bekommen die innenstädte, die sie sich erwirtschaften. Wenn Einzelhändler nicht mehr frequentiert werden, wenn man nur noch bei Discountern oder Amazon kauft, dann braucht man sich auch nicht beschweren. Und jeder, der meint es müssten unbedingt deutsche Geschäfte dahin, der ist herzlich eingeladen eines zu eröffnen. Wieso müssen immer die anderen ran?
Doch dann kommt häufig das so wunderbar einfache, weil nicht beweisbare Argument, dass das sowieso alles nur der Steuerhinterziehung dient. Was dann wiederum auch Rassismus darstellt.