Klimafolgenanpassung: Schwammstadt Gladbeck?

Klimafolgenanpassung: Schwammstadt Gladbeck?
Wetterexperten sind sich einig: es wird künftig häufiger mit extremen Wetterlagen zu rechnen sein.

Stadt unterstützt Forderung der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“

26.07.2021 – Klimafolgenanpassung – Expertinnen und Experten der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von Morgen“ wandten sich am 19. Juli mit dem Offenen Brief „Wir möchten handeln, sofort!“ zur Klimafolgenanpassung an Ministerpräsident Armin Laschet. Damit bezog die Initiative Stellung zu den dramatischen Ereignissen und Starkregenfolgen der vergangenen Tage und wies auf die Versäumnisse der letzten Jahre hin. Denn nun bekommen die Menschen die Folgen des Klimawandels anhand von extremen Wettereignissen, wie Starkregen oder lang
anhaltenden Hitzeperioden, zu spüren. Die verheerenden Auswirkungen in den Krisenregionen der Flutkatastrophe sind eine der extremsten Folgen des Klimawandels.




Klimafolgenanpassung findet in den Kommunen statt

Da diese Anpassungsmaßnahmen zum größten Teil nur in den Kommunen erfolgen können, sind diese in die Lage zu versetzen, zu handeln – dies gelingt nicht ohne die Unterstützung von Land und Bund. „Bei den knappen finanziellen Ressourcen der Städte ist das vor dem Hintergrund der Herausforderungen nicht möglich. Bund und Land wären gut beraten, den Kommunen niederschwellig Mittel zur Verfügung stellen, doch das Gegenteil ist der Fall. Wir brauchen jetzt ein funktionierendes Förderprogramm für eine klimaresiliente Region“, fordert die Bürgermeisterin.

Trotz der bekannt schwierigen Haushaltslage investiert die Stadt Gladbeck bereits seit vielen Jahren kontinuierlich in Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung. Dazu gehört seit mehr als 15 Jahren die konsequente Trennung von Regen- und Schmutzwasser in Neubaugebieten. Zudem besitzen alle Neubaugebiete der letzten fünf Jahre einen Überflutungsnachweis.

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„Grüne Lungen“ speichern das Regenwasser

„Das bedeutet, dass nachgewiesen wird, wohin das Oberflächenwasser fließt“ erklärt Frank Restemeyer, Leiter des Ingenieuramtes und Sprecher der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“. Das Regenwasser aus der Innenstadt wird in Teilen auch schon getrennt abgeleitet. Auch das Thema „Grün in der Stadt“ wird intensiv verfolgt: Straßenbäume werden regelmäßig nachgepflanzt, dabei achtet die Stadt bei den Baumtypen auf die Nutzung klimarobuster Arten. Die „grünen Lungen“ der Stadt, wie der Wittringer oder Zweckeler Wald, Nord- und Südpark sowie weitere Park- und Grünanlagen tragen dazu bei. Weitere Projekte unterstreichen die Anstrengungen der Stadt, sich zukunftsfähig mit Blick auf die Klimafolgen aufzustellen: Bei dem Umbau der Wiesmannstraße folgt die Stadt konsequent den Anforderungen an eine „Schwammstadt“.

Es gibt schon einige Trennsysteme

„Alle Bäume im Mittelstreifen sind als Baumrigolen ausgebildet und speichern anfallendes Regenwasser. Bei Extremereignissen  kann man auf der Straße Regenwasser zwischenspeichern“, erläutert der Ingenieuramtsleiter. Im Bereich Jovyplatz ist jetzt ein Trennsystem installiert. Das anfallende Regenwasser wird getrennt abgeleitet und dient unter anderem zur Bewässerung des Wittringer Waldes.

„Dieses Vorgehen setzen wir für das gesamte Quartier rund um die Wittringer Straße fort“, so Restemeyer. Für das Gebiet Brauck-West erstellt die Stadt aktuell eine Planung, die ebenfalls stark auf Klimaanpassungsmaßnahmen abzielt. Auch hier soll das Thema „Schwammstadt“ in vielen kleinen Einzelmaßnahmen aufgegriffen werden. „Klimafolgenanpassung ist eine langwierige Aufgabe, die nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann. Diese Maßnahmen werden uns über mehrere Jahrzehnte begleiten“, stellt Frank Restemeyer in Aussicht.

Als Teil der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ übernimmt die Stadt Gladbeck bereits Verantwortung, um gemeinsam mit weiteren Akteuren Prozesse städteübergreifend in den Kommunen der Emscherregion anzustoßen. Seit 2015 arbeiten Wasserverbände in der Region, kommunale Verwaltungen sowie weitere Akteure mit Hochdruck an Lösungsansätzen und an konkreten Projekten.


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