Gemeinsam die Betreuungssituation in Gladbeck verbessern
20.09.2023 – Kita-Gipfel – Um gemeinsam die Betreuungssituation in Gladbeck zu verbessern, hatte Bürgermeisterin Bettina Weist in der vergangenen Woche zum „Kita-Gipfel“ in die Kindertagesstätte Oase an der Breslauer Straße eingeladen. Zahlreiche VertreterInnen von Trägern, des LWL, der Kitas, der Elternschaft, der Kindertagespflege und der Verwaltung folgten der Einladung.
Die Kita-Situation in Gladbeck ist angespannt: Die Versorgungsquote bei Kindern Ü3 liegt aktuell bei 86,9 Prozent. Es fehlen derzeit 331 Betreuungsplätze, um eine Versorgungsquote von 98 Prozent zu erreichen. Die Versorgungssituation für Kinder unter drei Jahren liegt mit einer Quote von 29,7 Prozent deutlich darunter. In Summe sind 895 unversorgte Kinder im Kita-Navigator registriert.
895 fehlende Kita-Plätze sind Anlass zur Besorgnis
Ein Blick auf die aktuellen Versorgungszahlen stimmt Bürgermeisterin Bettina Weist deshalb besorgt: „Diese Zahlen verdeutlichen, dass wir dringend handeln müssen. Trotz zahlreicher Baumaßnahmen und zusätzlicher Betreuungsangebote steigen die Zahlen der nicht versorgten Kinder weiter an. Deshalb habe ich den Impuls gegeben, alle Akteurinnen und Akteure an einen Tisch zu holen, damit wir gemeinsam Lösungen entwickeln, um die Betreuungssituation in Gladbeck zu verbessern.“
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Vor diesem Hintergrund haben rund 30 Expertinnen und Experten der Kita-Träger, des Personals der Kitas sowie Eltern konstruktiv und kreativ diskutiert, um auch abseits üblicher Wege Abhilfe zu schaffen. Die Veranstaltung war in vier Themenblöcke unterteilt, die jeweils durch einen kurzen Impuls eingeleitet wurden: „Kita-Alltag“, „Arbeit in der Kita“, „Räume schaffen – außen wie innen“ sowie „Was tun? Sondersituation – Sonderwege ‚Das Gladbecker Kita-Modell‘“. Alle Vorschläge sind gesammelt und die Verwaltung prüft sie nun.
Nächster Kita-Gipfel in fünf Monaten
Später sollen die gleiche Runde Umsetzungsmöglichkeiten erörtern. Dabei wurden Anregungen für eine unmittelbare Umsetzung hier vor Ort, wie z.B. weitere alternative vorschulische Angebote zu schaffen, als auch Wünsche an die Landes- und Bundesregierung, u.a. nach einer wirklich auskömmlichen Finanzierung, formuliert. In fünf Monaten soll ein weiterer Kita-Gipfel stattfinden. In ihm will man auf Grundlage eines ersten Entwurfes eine gemeinsame Erklärung erarbeiten. Diese Erklärung soll konkrete Vorschläge zur Reform des Kita-Bildungsgesetzes sowie die Forderung nach Öffnung des bisher aus Sicht der Handelnden zu strengen Regelwerkes, wie z.B. die Beschäftigung von Quereinsteigern in den Kitas, enthalten.
Kleinere Angebote im vorschulischen Bereich sollen den Platzmangel kompensieren
Darüber hinaus sollen zusätzliche kleinere Angebote im vorschulischen Bereich geschaffen werden, die den klassischen Kita-Platz zumindest in Teilen kompensieren sollen. „Ziel soll es sein, dass kein Kind die Schule ohne vorherige Kitaähnliche Gruppenerfahrung betritt“, unterstreicht Sozialdezernent Rainer Weichelt. Eine denkbare Möglichkeit dabei: Die Nutzung der Kita-Räume zwischen 16 und 20 Uhr oder samstags für kleine vorschulische Gruppen.
Außerdem ist auch die Nutzung von OGS-Schulraum beispielsweise im Vormittagsbereich denkbar. Darüber hinaus sollen weitere konkrete Schritte zur Umsetzung vereinbart werden. „Es war ein erfolgreicher Austausch an dem deutlich wurde, dass allen eine Lösung im Sinne der Gladbecker Kinder am Herzen liegt und die Bereitschaft besteht, gemeinsam hierfür zu arbeiten“, zieht die Bürgermeisterin ein positives Fazit.
Anlage Fotodatei: PM-637
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