Mindestens widersprüchliche Angaben zur Lieferungen militärischer Ausrüstungen durch Rheinmetall an Russland
23.04.2022 – Correctiv – Unter der Headline „CORRECTIV — Recherchen für die Gesellschaft“ veröffentlicht das Unternehmen (Geschäftsführer: David Schraven) seine Ergebnisse. Die gemeinnützige GmbH schreibt über sich: „Im Zentrum von CORRECTIV steht der investigative Journalismus. Unsere Reporterinnen und Reporter decken systematische Missstände, Korruption und unethisches Verhalten auf. Es ist unser Ziel, eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken.“
Worum geht es konkret?
Unter dem Titel. „Korruptionsverdacht: Ein fragwürdiges Russland-Geschäft von Rheinmetall“ veröffentlichte CORRECTIV eine Recherche, bei der es um Schmiergeldzahlungen geht, die Rheinmetall an Empfänger in Russland gezahlt haben soll. Der Artikel wird mit einem Foto illustriert, das Putin zeigt. Angeblich soll er dort eine Übung, mit dem angeblich von Rheinmetall gelieferten militärischen Trainingszentrum, beobachtet haben.
Im Text heißt es weiter: „Zehn Jahre später führte diese Armee im Herbst 2021 in eben jenem Trainingszentrum umfangreiche Manöverübungen durch – wenige Monate vor dem brutalen Überfall auf die Ukraine.“
Irrt CORRECTIV oder ist das nur schlecht recherchiert?
Schon im Jahre 2015 schrieb die FAZ, „Russland stellt Armeeübungszentrum ohne Deutschland fertig“.
Im dem Artikel heißt es: „Bei Moskau sollte ein hochmodernes Gefechtszentrum entstehen. Doch wegen des Embargos durfte Rheinmetall nicht liefern. Nun ist eine Moskauer Firma eingesprungen.“ Und weiter: „Acht Monate nach dem deutschen Ausfuhrverbot für ein Gefechtsübungszentrum der Firma Rheinmetall nach Russland soll ein Moskauer Unternehmen den Auftrag fertigstellen. Die nicht gelieferte Ausrüstung werde von der Firma Garnison bereitgestellt, sagte Vizeverteidigungsminister Juri Borissow nach Agenturberichten in Moskau. An einer Schadenersatzklage wegen des Ausfalls halte Russland fest, hieß es.“
Fakt ist, Rheinmetall wurde die Lieferung untersagt
Mit einer Pressemitteilung von 22.04.2022 verbreitete CORRECTIV seine Rechercheergebnisse und schrieb abschließend: „Die Bundesregierung stoppte die Rheinmetall-Lieferungen für das Gefechtsübungszentrum bereits nach der russischen Annexion der Krim 2014. Wenige Monate vor dem Angriff auf die Ukraine nutzten das russische und das belarussische Militär das Gefechtsübungszentrum für umfangreiche Manöverübungen.“
Fazit: Rheinmetall hatte mal die Genehmigung zur Lieferung eines Gefechtsübungszentrums an das russische Militär. Die Genehmigung wurde anlässlich der Krim-Annextion 2014 widerrufen. Rheinmetall durfte nicht liefern. Die russische Firma Garnison sprang ein und lieferte. Das jetzt von der russischen Armee für Manöverübungen genutzte Gefechtsübungszentrum stammt nicht von Rheinmetall.
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