Panzerblitzer soll Verkehrssicherheit in Gladbeck erhöhen

Panzerblitzer soll Verkehrssicherheit in Gladbeck erhöhen
Solch einen "Panzerblitzer" will die Stadt zunächst mieten und später evtl. kaufen. Foto: Neue Gladbecker Zeitung

Sicherheit und Ordnung: KOD zieht positive Bilanz

22.11.2023 – Panzerblitzer – Die personelle Aufstockung des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) um zwei MitarbeiterInnen hat einen positiven Effekt auf die Sicherheitslage in Gladbeck. Durch die verstärkte Präsenz können mehr Kontrollen erfolgen und Vergehen geahndet werden. Das verdeutlicht die jetzt im Ausschuss für Sicherheit, Ordnung und Feuerwehr vorgelegte Bilanz 2023. Das politische Gremium hat zudem die Anmietung eines „Panzerblitzers“ zur Geschwindigkeitsüberwachung beschlossen, um Übertretungen künftig stärker zu ahnden und die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.

Kommunaler Ordnungsdienst soll auf 16 Personen wachsen

Der KOD besteht derzeit aus zwölf MitarbeiterInnen, aufgeteilt in sechs Teams und einer Sachgebietsleitung. Bis 2025 soll eine Aufstockung auf 16 MitarbeiterInnen erfolgen. Dies wird als zwingend notwendig erachtet, da die Anrufe über die Hotline und die Online-Meldungen zunehmen, aber auch die Präsenzzeiten in Problembereichen wie Parks und Spielplätzen, der Innenstadt oder an Problemimmobilien und zunehmend auch im Umfeld weiterführender Schulen ausgeweitet wurden. „Um den Dienst an sieben Tagen in der Woche sicherzustellen, ist die Personaldecke trotz der erfolgten Aufstockung für die Vielfalt aller zu erledigenden Aufgaben immer noch sehr knapp bemessen“, so Gregor Wirgs, Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung.


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Kontrolle des ruhenden Verkehrs verstärkt

Von Mai bis September wurden durch den personell verstärkten KOD im ruhenden Verkehr 1.827 Verwarnungen ausgesprochen (1.341 Vorjahr). Dies entspricht einer Einnahmensteigerung von ca. 12.000 Euro. Die Präsenz in der Innenstadt ließ sich ebenfalls erhöhen. Im Jahr 2023 sind bisher 325 Verwarnungen mit einem Gesamtbetrag von 8.675 Euro vereinnahmt. Im Jahr 2022 waren lediglich 125 Verwarnungen mit einem Gesamtbetrag von 4.363,50 Euro zu verzeichnen.

„Die umfassendere Präsenz im Stadtgebiet ermöglicht eine zeitnahe Reaktion auf verschiedene Anforderungen und die rechtzeitige Erfüllung von Aufgaben. Wir erhalten viele positive Rückmeldungen, dass dies zu einem stärkeren Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung beiträgt“, so Gregor Wirgs. Die Anzahl der Schulwegkontrollen („Elterntaxis“) konnte so ebenfalls gesteigert werden. Von Mai bis November 2023 erfolgten 103 Kontrollen (meist Grundschulen). 274 Verwarnungen wurden ausgesprochen (Vorjahr 82 Kontrollen und 211 Verwarnungen).

Auch im fließenden Verkehr soll eine weitere Maßnahme zu mehr Sicherheit führen: Der Rat der Stadt Gladbeck hatte auf Antrag der SPD-Fraktion die Verwaltung im Zuge der Haushaltsberatungen für das Jahr 2023 mit der Prüfung beauftragt, ob die Anschaffung einer semistationären Geschwindigkeitsmessanlage (sog. „Panzerblitzer“) realisiert werden kann.

Auffällig ist in dieser Pressemitteilung der Stadt, dass nicht erwähnt wird, dass seit fast zwei Monaten nicht mehr durch das städtische Fahrzeug geblitzt wird. Wie hoch mag wohl der Einnahmeverlust sein?

Panzerblitzer könnte 450.000 Euro generieren

Das Ergebnis: Die Verwaltung sprach die Empfehlung aus, zunächst einen „Panzerblitzer“ für 24 Monate anzumieten. Dieser folgte der Ausschuss. Nach einem Jahr will die Stadt eine Zwischenbilanz ziehen, um die Anlage gegebenenfalls zu kaufen. Beim Einsatz der mobilen Messanlage, sollen die Einnahmen die Kosten übersteigen. Bei geschätzten 1.000 Fällen pro Monat könnten im Jahr bis zu 450.000 Euro eingenommen werden. Bei einer Mietvariante (inkl. Personaleinsatz, Auswertung, Reparaturen) entstehen Kosten in Höhe von ca. 228.000 Euro jährlich, beim Kauf kostet die Anlage 446.000 Euro mit jährlichen Folgekosten von etwa 154.500 Euro. Erfahrungen aus umliegenden Städten (z.B. Herten) zeigen, dass wechselnde Einsatzstandorte eines „Panzerblitzers“ VerkehrsteilnehmerInnen stärker sensibilisieren, die Geschwindigkeit einzuhalten.


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

5 Kommentare

  1. 446000 Euro für so ein Ding? Wie lässt sich so ein Preis überhaupt vertreten?
    Was drin ist in dere Blechkiste: Ein Lasergeschwindigkeitsmesser für ca. 2000 Euro, eine “billige” Digitalkamera für maximal 1000 Euro.Ein wenig Elektronik zum Auswerten und Aufzeichnen der Daten (Ein Raspberry Pi kann das für 80 Euro), und eine Batteriestromversorgung , sagen wir mal für 1000 Euro. Macht 4080 Euro.
    Dazu die Blechkiste, die maximal 5000 Euro kosten darf damit sie nicht teurer wird als ein Gebrauchtwagen. Dann sind wir bei Gesamtkosten von ca. 10 000 Euro. Jetzt legen wir noch 2000 Euro drauf für die Programmierung. Wir landen dann bei 12000 Euro.
    Wer bitte schiebt sich jetzt die verbleibenden 434000 Euro vom Kaufpreis rein?
    Da könnte Gladbeck jedes Jahr ein Einfamilienhaus unter seinen Bürgern verlosen. Das wäre dann nicht teurer!
    Und jetzt kommen noch jährlich 154000 Euro für den Betrieb des Wundergerätes dazu. Was bitte kostet da deraertige Summen??? Sitzt etwa ein diplomierter Vollzeitangestellter in der Kiste und macht die Fotos?

    Ich habe stark das Gefühl, dass da einiges Geld in Kanäle fließt wo es nicht hingehört.

  2. Die Erfahrungen mit dem KOD sind leider eher negativ, egal wie viele Mitarbeiter dieser bekommt. Spricht man KOD Mitarbeiter während der Dienstzeit an und beklagt einen Misstand wie wiederholte Falschparker inkl. Fotobeweis, bekommt man die Aussage, dass wir alle hart für unser Geld arbeiten und man doch ein Auge zudrücken sollte wenn niemand gestört würde.
    Defakto eine Arbeitsverweigerung!

    • beim Kauf kostet die Anlage 446.000 Euro mit jährlichen Folgekosten von etwa 154.500 Euro.
      yyyyy
      Hier kann man nur noch staunen dass hiesige CDU, beim Wissen von Haushaltslücke = Minus von Ü 17 Mio-€ Schulden,
      den Kauf trotzdem vorziehen würde.
      Als einzige Partei !
      Was soll denn dann dafür zurückstehen ?? Im Haushalt ??!!

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