Nutri-Score: Ist er schlecht, wird er einfach weggelassen

Nutri-Score: Ist er schlecht, wird er einfach weggelassen
Nutri-Score - Er kann bei schlechter Bewertung eines Produktes weggelassen werden. Das betrifft dann allerdings alle Produkte einer Marke.

Lidl-Eigenmarke “Vemondo” trägt nicht mehr den Nutri-Score

08.11.2021 – Nutri-Score – Ständig tauchen neue Qualitätslabel für Lebensmittel auf. Fleisch und Wurst kennzeichnen die großen Discounter seit mehr als einem Jahr mit einem Label, dass die unterschiedlichen Tierhaltungen angibt. Dabei ist Fleisch mit der Kennzeichnung 1 das schlechteste, weil es aus der Massentierhaltung stammt. Mit 4 werden Bioprodukte gekennzeichnet.




Einstufung andersrum

Beim Nutri-Score läuft die fünfstufige Bewertung genau anders herum. Da gibt es mit einem A die beste Bewertung und mit E die schlechteste. Ob die unterschiedliche Reihenfolge absichtlich gewählt wurde – wer weiß das schon. Auf jeden Fall trägt es zur Verunsicherung der Verbraucher bei.

Auffällig ist, dass es in den Regalen kaum noch Produkte mit dem Nutri-Score und der Bewertung E gibt. Das liegt nicht etwa daran, dass die Produkte besser geworden sind, sondern schlicht daran, die Discounter den Score nicht mehr auf die Produkte drucken lassen, denn die Angabe ist freiwillig.

Die Verbraucherzentrale NRW schrieb der Neuen Gladbecker Zeitung auf Anfrage

In der Tat ist es nicht “attraktiv” für Hersteller, ihre Produkte mit einem Nutri-Score, der eine schlechtere Bewertung z.B. im roten Bereich aufweist, zu verwenden. Der Nutri-Score hat daher durchaus das Potenzial, Hersteller zu ernährungsphysiologisch günstigeren Rezepten anzuregen und kann Handlungsanreize setzen, die Produktzusammensetzung zu verbessern (z.B. Reduktion von Zucker, gesättigte Fettsäuren oder Salz – Stoffe, deren übermäßige Zufuhr mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko einhergehen kann). Der Nutri-Score ist zwar ein freiwilliges Kennzeichen, aber es gibt durchaus Vorgaben, an die sich der Hersteller/Lebensmittelunternehmer halten muss, wenn er den Nutri-Score verwenden will.
Er muss beispielsweise, wenn er sich für den Nutri-Score auf seinen Produkten entscheidet, i.d.R. nach spätestens zwei Jahren Umsetzungszeit die vollständige Produktpalette, die er unter der bzw. den von ihm registrierten Marke bzw. Marken auf den Markt bringt, damit kennzeichnen. D.h. beschließt ein Unternehmen, das Logo für eine oder mehrere seiner Marken zu verwenden, ist es verpflichtet, es für alle Kategorien von Produkten zu nutzen. Das soll “Rosinenpickerei” verhindern.
Da es ein freiwilliges Nährwertkennzeichnungs-Modell ist, darf ein Hersteller natürlich auch entscheiden, keines seiner Produkte mehr damit auszuweisen.

Nutri-Score immer oder gar nicht

Nun könnte es sein, dass Produkte verschiedener Hersteller, die alle unter einer Eigenmarke eines Discounters vertrieben werden, unterschiedliche Bewertungen von A bis E erhalten. Gerne würden die Discounter dann nur die Produkte ins Regal legen, die eine A-Bewertung haben und beim Rest nichts aufdrucken. Dem hat aber der Gesetzgeber einen Riegel vorgeschoben. Rosinenpickerei ist nicht möglich!

Nach Angaben der Verbraucherinformationsseite openfoodfacts.org erhielt das Lidl-Produkt “Veganer Reibegenuss – Vemondo” noch am 11. Februar 2021 den Nutri-Score mit der schlechtesten Bewertung E.

Lidl schreibt auf seiner Webseite:

“Lidl setzt den Nutri-Score bei allen Eigenmarken um – Bei den Eigenmarken „Trattoria Alfredo“ und „Crownfield“ haben wir die ergänzende Nährwertkennzeichnung bereits umgesetzt. Jetzt starten wir die Kennzeichnung mit dem Nutri-Score bei allen weiteren Eigenmarken.

Da darf man gespannt sein, denn von allen Lidl Vemondo-Produkten ist der Score erst einmal verschwunden.

Lidl-Eigenmarke Vemondo – alle “veganen” Produkte ohne Nutri-Score


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