Ausstellungseröffnung in Dorsten: Shtetl – arayn un aroys

Ausstellungseröffnung in Dorsten: Shtetl – arayn un aroys
Solomon Judowin: Zeitungsverkäufer (1923) aus der Sammlung Tanya Rubinstein-Horowitz. Bild: Jüdisches Museum

Kunst der jüdischen Renaissance aus der Sammlung Rubinstein-Horowitz

04.06.2024 – Ausstellungseröffnung –  Am 09. Juni 2024 eröffnet das Jüdische Museum Westfalen eine Ausstellung mit Werken der jüdischen Renaissance.

Im ausgehenden Zarenreich und der jungen Sowjetunion erlebte die jüdische Kunst eine Blütezeit. Anfang des 20. Jahrhunderts war es Juden und Jüdinnen erstmals wieder möglich außerhalb des sogenannten Ansiedlungsrayons zu leben und zu wirken. Kunst- und Kulturschaffende vermittelten in ihren Werken die traditionelle Welt der Shtetl, die sie gerade erst verlassen hatten. Ein wichtiger Impuls waren auch die Expeditionen des Schriftstellers und Ethnographen Shlomo An-ski in die jüdischen Siedlungsgebiete 1912-1914. Das gesammelte Fotomaterial bestimmte den Charakter jüdischer Bücher und Druckgrafik für Jahrzehnte.


Die NGZ-News immer sofort auf das Handy? Dann abonniere den:

WhatsApp-Kanal der NGZ

Die Zusammenfassung des Tages der NGZ? Dann abonniere den:

Newsletter der NGZ


Die neuen Möglichkeiten nutzend, schlossen sich jüdische KünstlerInnen den Höheren Künstlerisch-Technischen Werkstätten an und beteiligten sich aktiv in avantgardistischen Gruppierungen. Ein weiterer Anziehungspunkt war das 1919 gegründete Staatliche Jüdische Theater, das jiddische Stücke und von der Folklore inspirierte Werke jüdischer Autoren aufführte. Die Bühnengestaltung lag in den Händen bedeutender jüdischer KünstlerInnen.

Ausstellungseröffnung im Werken aus der Sammlung Tanya Rubinstein-Horowitz

Die sogenannte jüdische Renaissance endete mit der Schoa und der Vernichtung der jüdischen Kultur durch Josef Stalin 1948-1953. Danach war es bloß einer Handvoll Kunstschaffender offiziell erlaubt, “jüdische Kunst zu praktizieren”. Die meisten jüdischen KünstlerInnen waren jedoch gezwungen im Untergrund zu arbeiten.

Die Werke aus der Sammlung von Tanya Rubinstein-Horowitz (Düsseldorf) vermitteln einen einzigartigen Einblick in diese tragisch kurze Blütezeit jüdischer Kunst. Die Ausstellung stellt einzelne Künstler mit ihrem Werk vor, begleitende Texte und zusätzliche Objekte wie Bücher und Fotos vermitteln einen Eindruck von den historischen Entwicklungen und den Lebensumständen der KünstlerInnen und geben ihren Arbeiten so noch mehr Tiefe.

Im Begleitprogramm werden Führungen in deutscher und russischer Sprache, ein Vortrag zur Kultur des Jiddischen und ein Konzert mit jiddischen Liedern angeboten. Kinder und Jugendliche können in einem von der Ausstellung inspirierten zweitägigen Workshop mit dem Titel “Printing Unplugged” selbst kreativ werden.

Jüdisches Museum Dorsten


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*