Arbeitsmarkt: Gladbeck ist Schlusslicht im Kreis RE

Arbeitsmarkt: Gladbeck ist Schlusslicht im Kreis RE
Gladbeck hat im Kreis RE die höchste Arbeitslosenquote. In der Nachbarschaft steht nur Gelsenkirchen schlechter, aber Bottrop viel besser da.

Mit 11 % Arbeitslosen stellt Gladbeck weiterhin den Negativrekord

Ein Kommentar von Ralf Michalowsky

03.10.2022 – Arbeitsmarkt – Die Arbeitsverwaltung jubelt mal wieder. Hier den Newsletter bestellenDie Arbeitslosenquote ist in Gladbeck von 11,2 % (im August) auf 11 % (im September) gesunken. Kein Wort darüber, dass sie noch im Dez. 21 in Gladbeck bei 10,3 % lag. Über alle 10 Städte des Kreises gerechnet, liegt die Quote bei derzeit 8 %. Gladbeck liegt also 3 % über dem Schnitt. Die zweithöchste Quote (nach Gladbeck) verzeichnet Marl, mit 9,5 % und das positive Schlusslicht ist Haltern am See mit 3,6 %.

Arbeitsmarkt in Gelsenkirchen schlechter, in Bottrop viel besser

Nur Gelsenkirchen, in unmittelbarer Nähe toppt Gladbeck mit 14,7 %. Auf der anderen Seite von Gladbeck liegt Bottrop, mit nur 7,5 %, also unter dem Kreisdurchschnitt. Woran liegt es, dass Gladbeck seit vielen Jahren so schlecht dasteht? Sind in der Wirtschaftsförderung evtl. die Schwerpunkte falsch gesetzt?

Auffällig ist, dass die Gastronomie und die Ladenleerstände in der Innenstadt offensichtlich ein Schwerpunktthema sind. Natürlich will eine Stadt auch mit weichen Standortfaktoren glänzen. Doch stellt sich die Frage, ob man die Ansiedlung eines Asia-Restaurants und einer Burger-Abholtheke im Glück-Auf-Center nun zum dritten Mal groß ankündigen muss.

Öffentlich geförderte Pleiten (Mietübernahmen) werden dagegen verschwiegen. So hängt seit Monaten in einem Lokal auf der Lambertistraße das Schild “vorübergehend geschlossen”. Man munkelt, dass das Gewerbe abgemeldet worden sei. Das wäre auch kein Wunder, haben doch Beobachter von Anfang an bezweifelt, dass dort Erfolgsgeschichte geschrieben werden kann.

Auch von der städtisch geförderten REX-Auferstehung hört man nichts mehr. Die REX-Klause sollte schon längst wieder Bier ausschenken, so wurde es angekündigt. Doch nach wie vor bleiben die Gläser leer. Die letzte Aktivität war im Frühjahr ein Flohmarkt in den Räumlichkeiten.

Doch auch wenn die vorgenannten Geschäfte und Gastronomien brummen würden, was brächte es für den Gladbecker Arbeitsmarkt? Angesichts 4.237 Arbeitsloser in Gladbeck sind das doch nur Peanuts.

Da hilft es auch nichts, dass eine Mitarbeiterin der Wirtschaftsförderung ein Therapeutennetzwerk pflegt, in dem sich Heilpraktiker tummeln. Als Hobby kann man das durchgehen lassen, aber eine Stadt sollte nicht als Lobbyistin für Heilpraktiker auftreten.

Ein Blick nach Bottrop könnte helfen. Die Stadt hat es über umtriebige Politiker erreicht, mit Innovation City ein ökologisches Vorzeigeprojekt aus dem Boden zu stampfen. Der Versuch, zusammen mit einigen Kreisstädten, das Projekt auch in Gladbeck “auszurollen” wirkt krampfhaft und ist nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Da kommt die Fokussierung auf den Ausbau der B224 zur A52 den Verantwortlichen in der Stadt als Ablenkungsmanöver gerade recht. Das Problem ist nur: bis zur eventuellen Fertigstellung des Autobahnkreuzes, des Tunnels und der geplanten Gewerbeflächen, sind alle nicht mehr in Amt und Würden.


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

1 Kommentar

  1. Öffentlich geförderte Pleiten (Mietübernahmen) werden dagegen verschwiegen. So hängt seit Monaten in einem Lokal auf der Lambertistraße das Schild „vorübergehend geschlossen“. Man munkelt, dass das Gewerbe abgemeldet worden sei. Das wäre auch kein Wunder, haben doch Beobachter von Anfang an bezweifelt, dass dort Erfolgsgeschichte geschrieben werden kann####

    Hat doch der Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck von der Verwaltung diesen “Süßenladen” ( um den geht’s doch wohl ? ) sowas von über den “grünen Klee” gelobt und das Ganze mit ganzer Kraft gefördert!! DAS war für, Denkende Gladbecker Bürger-Innen von vornherein ein *Totgeborenes Kind*; wie ja schon viele ähnliche Süßigkeitsläden ( Hochstr.) schnell wieder dicht gemacht haben kaum dass sie geöffnet hatten.
    ..
    Sind aber nicht auch viele Hauseigentümer viel zu gierig was die Pacht angeht ?
    Ob danach schon wieder,kurzzeitig, Leerstand ihres Haus sichtbar ist, scheint zweitrangig zu sein ? !

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