Täglich den Gefahren auf der Buerschen Straße ausgesetzt
Gladbeck – 30.10.2024 – Mutter – Eine voll berufstätige Mutter eines Kleinkindes, die in Gladbeck-Ost wohnt und in Gelsenkirchen-Buer arbeitet, schrieb jetzt einen emotionalen Brief an die Gladbecker Bürgermeisterin Bettina Weist und die Abteilungsleiterin Mobilität und Verkehr, Paula Stegert.
Die Frau (Name ist der Redaktion bekannt) schildert in dem Brief eindrucksvoll die Gefahren, denen sie täglich als Mutter auf der Buerschen Straße ausgesetzt ist, wenn sie ihr Kind zur Stadtmitte in eine Kita bringt und dann zur Arbeit nach Buer fährt.
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Hier der Brief der Mutter in vollem Wortlaut:
Sehr geehrte Frau Stegert, sehr geehrte Frau Weist,
ich schreibe Ihnen in Bezug auf die Situation für mich als Radfahrende auf der Buerschen Straße, in der Hoffnung, dass Sie hierfür die richtigen Ansprechpartnerinnen sind. Falls nicht, bitte ich Sie um entsprechende Weiterleitung.
Ich bin auf das Fahrrad angewiesen: Von Gladbeck-Ost aus muss täglich mein Sohn in die KiTa in der Innenstadt gebracht werden und ich arbeite in Gelsenkirchen-Buer, mit schlechter ÖPNV-Anbindung. Die Buersche Straße ist daher in beiden Richtungen und auf ihrer gesamten Strecke mein täglicher Weg. Weite Umwege in Kauf zu nehmen, in der Hoffnung, dass diese zumindest etwas mehr Verkehrssicherheit bieten, ist mir als voll berufstätige Mutter eines Kleinkinds nicht möglich. Nur noch zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, auch nicht – ohne Fahrrad müsste ich aus Gladbeck wegziehen oder meine Berufstätigkeit aufgeben.
Täglich gefährliche Situationen
Dies ging lange Zeit gut (und war auch mit ein Grund für die Wahl unseres Wohnorts), seit der optischen, und damit auch tatsächlichen, Beendigung des „Verkehrsversuchs“ werde ich jedoch täglich mehrfach
> Rechts über freie Parkplätze überholt,
> Links (und viel zu eng) über Abbiegestreifen überholt (im „hinteren“ Bereich der Buerschen Straße),
> Mir wird (viel zu) dicht aufgefahren (mit Kleinkind im Kinderanhänger!), augenscheinlich, um mich für mein (STVO-konformes und von städtischer Seite so gewolltes und ausgeschildertes) Fahren im Mischverkehr abzustrafen,
> Ich werde lautstark und penetrant angehupt (auch hier wieder: mit einem zweijährigen Kind im offensichtlichen Fahrradanhänger).
Seit Änderung der Beschilderung an der Buerschen Straße ist tatsächlich kein einziger Werktag vergangen, an dem diese Punkte nicht erfüllt waren. Was mir in den vergangenen Wochen nicht begegnet ist, sind Verkehrskontrollen auf der Buerschen Straße.
Verantwortung für ein Kleinkind
Ich bin jedoch auch auf mein Leben angewiesen, und ich trage Verantwortung für dieses Kleinkind. Und ohne Angst um unsere körperliche Unversehrtheit kann ich nicht mehr über die Buersche Straße fahren. Die Aggressivität Gladbecker Autofahrer auf mich als Radfahrerin im (einspurigen) Mischverkehr erschreckt mich jeden Tag aufs Neue.
Ich frage Sie als (hoffentlich richtig adressierte) Verantwortliche für die Änderung der Verkehrsführung, aber auch als Menschen: Was soll ich machen? Ist es so gedacht, dass ich (meines Wissens verbotenerweise?) über den Gehweg fahren soll, schlicht und ergreifend aus Resignation und dem mütterlichen Schutzbedürfnis für meinen Sohn? (Dann würde ich darum bitten, dass das auch so ausgeschildert wird – ich möchte meinem Sohn nicht vorleben, sich nicht an Verkehrsregeln halten zu sollen und möchte auch keine Strafen oder Konflikte mit Fußgängern riskieren.)
Sind Familien ohne Auto in Gladbeck schlicht nicht willkommen, d.h. ist es so gedacht, dass wir hier wegziehen sollen? Soll ich alle Fälle von Verstößen (wie?) dokumentieren und anzeigen? (Bislang hatte ich nicht den Eindruck, dass Polizei oder Ordnungsamt derartige Fälle tatsächlich ahnden — wenn Sie denken, dass das hilft, kann ich diese Arbeit aber auch auf mich nehmen.) Wie kann ich vermeiden, dass uns früher oder später etwas zustoßen _wird_, wenn sich nichts an der Verkehrssituation ändert?
Dass ich in diesem Fall die Stadt Gladbeck, aber auch Sie persönlich verantwortlich machen werde (sofern ich dann noch dazu in der Lage sein werde), versteht sich von selbst – aber das würde ich gerne verhindern. Können Sie mir, z.B. mit Ihrem Rat, dabei helfen?
Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
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