Jede/r fünfte der 20- bis 34-Jährigen in Nordrhein-Westfalen ohne Berufsabschluss
Ausbildungsmarkt im Kreis Recklinghausen unter Druck: 75 Ausbildungsplätze unbesetzt
17.01.2024 – Junge Menschen – Nachwuchs-Mangel: Der Ausbildungsmarkt im Kreis Recklinghausen steht unter Druck. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen. Nach Angaben der NGG registriert die Arbeitsagentur im Kreis Recklinghausen 75 unbesetzte Ausbildungsstellen.
Azubi-Mangel und jeder fünfte ohne Abschluss
„Wir haben einen Azubi-Mangel. Gleichzeitig haben in Nordrhein-Westfalen 21 Prozent der 20- bis 34-Jährigen keinen Berufsabschluss. Ein Phänomen, das auch viele junge Menschen im Kreis Recklinghausen betrifft. Sie haben damit nicht die besten Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt – auch was den Lohn angeht“, so Martin Mura. Der Geschäftsführer der NGG Ruhrgebiet beruft sich dabei auf Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Die Gewerkschaft befürchtet einen „gefährlichen Trend“: Jugendliche, die maximal einen Hauptschulabschluss haben, schafften immer seltener den Sprung in eine Ausbildung. „Es kommt darauf an, diese Jugendlichen intensiver zu fördern. Sie sind für eine Ausbildung fit zu machen“, so Mura. Arbeitsagenturen, Jobcenter und Unternehmen sollten bei der Ausbildungsförderung von Jugendlichen deshalb jetzt in den Turbogang schalten. Betriebe sollten auf „Azubi-Lotsen“ setzen. „Die müssten sich aktiv darum kümmern, überhaupt erst einmal an junge Menschen heranzukommen. Dann geht es darum, sie für Ausbildungsberufe zu begeistern.
Betriebe müssen Nachhilfe anbieten
Und wenn Jugendliche beispielsweise Schwierigkeiten beim Lernen haben, kann das für den Betrieb auch bedeuten, drei Jahre lang Nachhilfe anzubieten. Denn das Pensum, das die Berufsschulen haben, überfordert viele junge Menschen“, sagt Martin Mura von der NGG Ruhrgebiet. Die Wirtschaft im Kreis Recklinghausen müsse sich für das neue Ausbildungsjahr besser präparieren. Es sei grundsätzlich notwendig, mehr für den Job-Nachwuchs zu tun.
„Das fängt damit an, das Potential zu erkennen, das in einem jungen Menschen steckt“, so Mura. Ab diesem Sommer gebe es für Jugendliche außerdem Rückenwind aus Berlin: „Der Bundestag hat eine Ausbildungsgarantie beschlossen. Ab August haben junge Menschen damit Anspruch auf eine Ausbildung. Wer keinen Ausbildungsplatz in einem Betrieb gefunden hat, bekommt das Recht auf eine außerbetriebliche Ausbildung“, sagt Martin Mura.
Attraktiver sei natürlich die Ausbildung in einem Betrieb – also „mitten im Berufsleben“. Deshalb spricht sich die NGG Ruhrgebiet zudem für eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie aus. „Dabei zahlen alle Betriebe in einen Fonds ein. Wer ausbildet, bekommt dann aus diesem Ausbildungstopf einen Großteil der Kosten erstattet. Etwa für die Vergütung, die Azubis bekommen“, erklärt Martin Mura.
Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
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