35-Stunden-Woche, Fünf-Tage-Woche und mehr Entgelt

Ihr Werbeplatz
GDL gelingt beispielhafter Tarifabschluss
Nach einer fünfmonatigen, teils erbittert geführten Auseinandersetzung haben die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und die Deutsche Bahn einen Tarifabschluss erzielt.

NETINERA und GDL gelingt ein historischer Tarifabschluss

14.12.2023 – 35-Stunden-Woche – Die Tarifverhandlungen zwischen den Unternehmen des NETINERA-Konzerns und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wurden am 13. Dezember 2023 zum Abschluss gebracht. Die wesentlichen Ergebnisse sind die Absenkung der Arbeitszeit auf eine 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter, die Einführung einer grundsätzlichen Fünf-Schichten-Woche und eine Entgelterhöhung, die nicht nur die Inflation ausgleicht, sondern auch die Attraktivität der Eisenbahnerberufe aufwertet. Zusätzlich wurden unter anderem Verbesserungen bei der betrieblichen Altersvorsorge, den Zulagen und den Vergütungen für Auszubildende vereinbart.

Absenkung der Arbeitszeit ab 2025 und Fünf-Tage-Woche

Die Referenzarbeitszeit wird für Schichtarbeiter ab 1. Januar 2025 schrittweise von 38 auf durchschnittlich 35 Stunden pro Woche abgesenkt. Die 35-Stunden-Woche wird am 1. Januar 2028 erreicht sein. „Wir haben die Eisenbahnerberufe mit diesem Abschluss endlich attraktiver gemacht. Unsere Mitglieder haben die Perspektive, in wenigen Jahren in der 35-Stunden-Woche zu arbeiten,“ erklärt GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky.


WhatsApp-Kanal der Neuen Gladbecker Zeitung


Darüber hinaus wurde vereinbart, dass ab 1. Januar 2025 nicht mehr als fünf Schichten verplant werden dürfen und dann eine Ruhe von mindestens 48 Stunden zu erfolgen hat. „Die Tarifverhandlungen mit der NETINERA-Gruppe haben klar gezeigt, dass man als Tarif- und Sozialpartner nicht immer laute Töne anstimmen muss, um hervorragende Ergebnisse zu erzielen,“ führte Weselsky weiter aus „Die GDL kann auch leise, es hängt eben davon ab, wie sich die jeweilige Arbeitgeberseite uns gegenüber verhält.“

Entgelterhöhung und Inflationsausgleichsprämie

Im Februar 2024 gibt es neben den bereits gezahlten 1.100 Euro eine weitere Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.900 Euro. Somit ist die Forderung der GDL nach 3.000 Euro erfüllt. Das Entgelt erhöht sich um in Summe 420 Euro, jeweils 210 Euro ab 1. März 2024 und 1. Dezember 2024. Zu den gleichen Zeitpunkten erhöhen sich die Zulagen für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit um je fünf Prozent. Die Vergütungen für die Auszubildenden steigen ebenfalls deutlich. Je nach Unternehmen bekommt der Eisenbahner-Nachwuchs zwischen 20 und 38 Prozent mehr. Die Entgelterhöhungen sind für einer Laufzeit von 24 Monaten vereinbart. Die neu vereinbarten Arbeitszeitregelungen haben eine Laufzeit bis Ende 2027.

Keine Arbeitskämpfe und Lösung am Verhandlungstisch

Im Gegensatz zu anderen Arbeitgebern die GDL den NETINERA-Konzern nicht ein einziges Mal bestreikt. „Dieser Arbeitgeber hat uns bewiesen, dass auch am Verhandlungstisch ein Ergebnis zu erzielen ist,“ stellt Weselsky fest. „Die Verhandlungen waren stets von fairem Umgang geprägt und beiden Seiten haben sie durchweg lösungsorientiert geführt.“

Besondere Bedeutung für den Markt

Erstmals in der Tarifrunde 2023 ist es gelungen, die Kernforderung nach einer Absenkung der Arbeitszeit ohne anteilige Absenkung des Entgelts umzusetzen. Es waren anspruchsvolle Tarifverhandlungen, denn die Arbeitgeberseite kämpft schon jetzt mit dem Mangel an Fachpersonal. Die Absenkung der Arbeitszeit verknappt das verfügbare Personal weiter. Die Tarif- und Sozialpartner sind jedoch der festen Überzeugung, mit dieser nachhaltigen Verbesserung der Arbeitsbedingungen künftig mehr Eisenbahnerinnen und Eisenbahner gewinnen zu können.

Der Abschluss bei NETINERA wird nun die Grundlage für alle anderen Tarifverhandlungen mit den 65 weiteren Tarifpartnern der GDL in der Tarifrunde 2023. Die GDL strebt an, diesen Abschluss auf andere Unternehmen zu übertragen – das gilt auch für den noch offenen Tarifabschluss mit der Deutsche Bahn AG.

Webseite der GDL


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*