Mit Panzerblitzer in Gladbeck zum Haushaltsausgleich?

Mit Panzerblitzer in Gladbeck zum Haushaltsausgleich?
Der Gladbecker "Goldesel", auch "Panzerblitzer genannt, steht an diesem Wochenende auf der Konrad-Adenauer-Allee. Foto: Neue Gladbecker Zeitung

Zu schnelle Autofahrer füllen die Stadtkasse – in 440 Jahren saniert

07.07.2024 – Panzerblitzer – Kommunalpolitik hat viel mit Symbolik und Populismus zu tun. Diesem Handlungsstrang folgend, haben die Spezialisten im Gladbecker Stadtrat nun einen Panzerblitzer geleast. Das Teil würde in der Anschaffung mehrere hunderttausend Euro Kosten. Deshalb hat die Stadt diese neue Einnahmequelle per Leasing angeschafft. Die mtl. Leasingrate von etwa 9.000 Euro, spielt der Blitzer an zwei Wochenenden ein. Der Rest fließt in die Stadtkasse.


Die NGZ-News immer sofort auf das Handy? Dann abonniere den:

WhatsApp-Kanal der NGZ

Die Zusammenfassung des Tages der NGZ? Dann abonniere den:

Newsletter der NGZ


Der Panzerblitzer trägt wenig zur Unfallvermeidung bei

Ok, rasen muss verhindert werden. Da sind wir uns wohl alle einig. Doch wenn man die Unfallmeldungen des letzten Jahres aus Gladbeck mal Revue passieren lässt, sieht man, dass der Panzerblitzer der falsche Ansatz ist. Es gab kaum Unfälle durch zu schnelles Fahren. Am Häufigsten sind Abbiege- und Auffahrunfälle. Die lassen sich auch durch mehrere Panzerblitzer nicht verhindern. Das ist alles Symbolpolitik.

Erst heute meldete die Polizei wieder zwei Abbiegeunfälle

Zwei Unfälle auf der Horster Straße in Gladbeck

Um Unfälle zu vermeiden, ist eine tiefergehende Analyse des Unfallgeschehens nötig. Ganz wichtig wäre es, allen Radfahrern klar zu machen, dass sie auf Überwegen und Zebrastreifen nicht die Rechte von Radfahrern haben Es sei denn, sie schieben das Rad. Am Kreisverkehr Schützenstraße und in Zweckel an der Feldhauser Straße gab es schon solche Aufklärungsaktionen. Doch wenn man sich nur eine Viertelstunde dort hinstellt, kann man haufenweise Verstöße registrieren.

Panzerblitzer soll Verkehrssicherheit in Gladbeck erhöhen

Alles in allem geht es beim Panzerblitzer wohl nicht um Unfallvermeidung, sondern um eine wohlfeile Einnahmequelle. Doch selbst bei einem 70 %igen Überschuss, nach Abzug der Leasingrate, muss noch Personal geschult werden und bereitstehen. Bei dieser Bilanz braucht es fast ein halbes Jahrtausend um damit den Gladbecker Haushalt zu sanieren.

Diese Zeitspanne werden findige Kommunalpolitiker verkürzen, indem sie zehn weitere Panzerblitzer leasen.

Wetten das!


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

6 Kommentare

  1. Bin damit (und anderen) Blitzern noch nie “erwischt” worden (auch nicht in den Nachbarstädten Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Dorsten, Oberhausen, Duisburg usw.). Verrate jetzt auch warum? (Achtung: Geheimtipp!). Fahre fast nur mit dem Fahrrad, das hält mich fit, ich freue mich über frische Luft und sehe mehr, als jede Autofahrerin/Autofahrer. Kann ich nur empfehlen. Ach so, fast vergessen: Meine Parkplatzsuche ist immer schnell gelöst!

  2. Unabhängig davon, ob die Blitzer maßgeblich zur Unfallverhütung beitragen:

    Wenn die monatlichen Leasingkosten an einem Wochenende schon eingespielt werden, dann scheint es wohl einen deutlichen Bedarf für Blitzer zu geben. Beim Thema Geschwindigkeit lernt der Deutsche in den meisten Fällen immer nur durch Schmerz, und wenn der durch das Portemonnaie geschieht, dann ist es am wirksamsten.

    Dumm nur, dass es dann in vielen Fällen nicht zu einem Lerneffekt reicht und man mit angepasster Geschwindigkeit fährt. Nein, stattdessen muss man die eigene Situation dann auch noch wohlfeil im Internet präsentieren, in dem man sich darüber echauffiert dass geblitzt wird (und damit meine ich ausdrücklich nicht diesen Artikel).

    Grüße,
    ein beruflicher Vielfahrer mit rund 70.000 km im Jahr und keiner Knolle

  3. Panzerblitzer, dienen wohl eher dazu, die Stadtkassen zu füllen oder so unsinnige Aktionen zu bezahlen, wie Sonnenstühle in die City zu platzieren, oder sogar wie jetzt gelesen, soll auch noch der Rathausvorplatz umgestaltet werden. Es ist ja einfach Geld auszugeben, das man nicht selbst erarbeitet hat. Ich denke dabei an die “Pinkelrinne” in der Lambertistraße die den Verlauf der Gladebecke deutlich machen sollte. Wie weit muss man eigentlich weg von der Realität sein, um für so einen Blödsinn Geld auszugeben. Warum macht ihr nicht mal eine Bürgerbefragung, ob die den Umbau vom Rathausplatz überhaupt wollen. Least man einfach noch zwei bis drei Panzerblitzer, nutzt das Geld für wichtigere Belange.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*