Kommunale Wärmeplanung in Gladbeck ohne die BürgerInnen

Kommunale Wärmeplanung in Gladbeck ohne die Bürger
Schon zum vietrten Mal trafen sich VertreterInnen der Gladbecker Wohnungswirtschaft um über die ZUkunft der Wärmeversorgung zu beraten - wieder ohne Bürgerbeteiligung. Foto: Stadt Gladbeck

Vierter „Stammtisch Wohnen“ zur Wärmeversorgung

23.05.2024 – Kommunale Wärmeplanung – Es sind große transformative Herausforderungen, denen sich Politik und Gesellschaft in Hinblick auf den Klimawandel und die Stadtentwicklung der Zukunft stellen müssen. Beim Thema Wärmeversorgung werden die Kommunen nun gesetzlich in die Pflicht genommen und müssen bis spätestens 2028 ein Konzept zur kommunalen Wärmeplanung erstellen.


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Wie die Stadt Gladbeck das Thema kommunale Wärmeplanung angeht und warum das Thema eng mit bestehenden und zukünftigen Wohngebäuden in Gladbeck verknüpft ist, haben von Mitarbeitenden der Umweltabteilung beim vierten Stammtisch Wohnen rund um das Thema „nachhaltige Wärmeversorgung“ vorgestellt.

Wann werden die Interessen der BürgerInnen abgefragt?

Stolz verkündet die Stadt Gladbeck, dass sich bereits zum vierten Mal “Akteurinnen und Akteure der Gladbecker Wohnungswirtschaft” mit der Stadt getroffen haben, um über die Zukunft der Wärmeversorgung in Gladbeck zu beraten. Von Bürgerbeteiligung allerdings keine Spur! Dabei sind es die BürgerInnen, die künftig die Zeche zu zahlen haben, wenn sie durch den bereits massiven Ausbau der Fernwärme in Gladbeck in finanzielle Abhängigkeit zu Wärmemonopolisten geraten.

Denn wer Fernwärme bezieht, hat nicht die Möglichkeit den Anbieter zu wechseln und ist gezwungen “schmutzige” Wärme zu beziehen. Denn die Fernwärme für Gladbeck entsteht durch die Verbrennung von Kohle, Oel, Gas und Müll. Wenn überhaupt, ist erst in 12 bis 15 Jahren mit der Wärmeerzeugung aus “grünem Wasserstoff” zu rechnen. Will man die BürgerInnen vor vollendete Tatsachen stellen?
(Ein Kommentar von Ralf Michalowsky)

Die Stadt Gladbeck hat zum vierten Mal zum „Stammtisch Wohnen“ eingeladen, um eine Austauschplattform zu bieten und um die Herausforderungen des Wohnungsmarktes aktiv und gemeinsam anzugehen. In der Vergangenheit hatte man bereits Punkte wie Energetische (Bestands-) Sanierung, öffentliche Wohnraumförderung und das Handlungskonzept Wohnen thematisiert. Nun stand die klimafreundliche, nachhaltige und kosteneffiziente Wärmeversorgung in Gladbeck im Fokus. Dabei sind auch die Potenziale im Bestand zu identifizieren und zu nutzen.

Am Dienstag, 14. Mai, folgten rund 25 Akteurinnen und Akteure der Gladbecker Wohnungswirtschaft der Einladung des Stadtbaurates Dr. Volker Kreuzer ins Bildungs- und Begegnungszentrum Brauck. Die Innovation City Management GmbH (ICM) haben die Akteure zur Vorbereitung und Moderation dieses Formats mit ins Boot geholt.

Der Stammtisch Wohnen ermöglicht eine ehrliche, offene und transparente Diskussion sowie den Austausch und die Vernetzung der Beteiligten. Außerdem können hier Informationen zielgerichtet ausgetauscht werden. Es waren sich alle einige, dass man dem aktuellen Marktgeschehen und den künftigen Aufgaben des Gladbecker Wohnungsmarktes am besten gemeinsam begegnen kann. Baurat Dr. Volker Kreuzer wird weiterhin regelmäßig zu diesem Stammtisch einladen. Mit wechselnden Schwerpunkten sollen Lösungen und Antworten für die offenkundigen Aufgaben gemeinsam diskutiert und entwickelt werden.


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

1 Kommentar

  1. Fernwärme ist nur dann eine klimafreundliche Option, wenn sie mit erneuerbaren Energiequellen betrieben wird. Das ist in Gladbeck definitiv nicht der Fall. Die Wärme stammt überwiegend aus der petrochemischen Industrie und dem geplanten Erdgaskraftwerk in Scholven. An den Bau einer Großwärmepumpe, die als einzige Möglichkeit zum Ausgleich der großen Verluste im Wärmenetz Niedertemperaturwärme aus der Umwelt (Grubenwässer oder auch Kühlwasser aus der Industrie) “hochtransformieren” könnte ist nirgends gedacht.
    Auch die intransparente Planung deutet eher darauf hin, dass wieder einmal große Konzerne langzeitige Fakten schaffen die dann von den Bürgern zusätzlich zu den inzwischen horrenden Grundsteuern bezahlt werden müssen ohne dass diese eine Alternative haben.
    Wenn Gladbecks Verwaltung auch nur ein wenig Vertrauen zurückgewinnen möchte, muss zumindest die Intransparenz und Einseitigkeit der Wärmeplanung schnellstens beseitigt werden.

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