Fehlende Kita-Plätze: Gladbeck will Standards „aufweichen“

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Fehlende Kita-Plätze: Gladbeck will Standards "aufweichen"
Bürgermeisterin bittet Ministerin um Unterstützung für Gladbecker Lösungsansätze die der Kita-Gipfel erarbeitet hat. Symbolbild: Pixabay

Bürgermeisterin bittet Ministerin um Unterstützung für Gladbecker Lösungsansätze

19.10.2023 – Fehlende Kita-Plätze – Beim „Kita-Gipfel“ Mitte September kamen erstmals Expertinnen und Experten von Trägern, des LWL, der Kitas, der Elternschaft, der Kindertagespflege und der Verwaltung zusammen, um gemeinsam die Betreuungssituation im Bereich der Kinderbetreuung in Gladbeck zu verbessern.

Dabei haben die Teilnehmenden zahlreiche Vorschläge erarbeitet, die Bürgermeisterin Bettina Weist in einem Schreiben an Josefine Paul, Landesministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration, zusammengefasst und um Unterstützung bei der Schaffung zusätzlicher Kindebetreuungsplätze gebeten hat.

Fehlende Kita-Plätze: Maßnahmenpaket soll helfen

Denn: Die aktuellen Rahmenbedingungen erschweren den Ausbau von Kindergartenplätzen enorm. Als Beispiele nennt Bettina Weist die Zunahme der Kinderzahlen, den Fachkräftemangel, die Finanzierungsprobleme der Kita-Träger und auch die hohen Standards bei den Baumaßnahmen zur Schaffung neuer Plätze. Sie fordert deshalb von der Ministerin die Lockerung der restriktiven Regeln, um dadurch „die Entwicklung weiterer konstruktiver und realistischer Wege zur Verbesserung von Bildung und Betreuung in Kitas voranzutreiben“.


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Dazu schlägt die Bürgermeisterin folgende Maßnahmen vor, die der „Kita-Gipfel“ erarbeitet hat:

1. Temporäre Ausschöpfung aller Kapazitäten in Kindertagesstätten für Kinder, die keinen Betreuungsplatz nach dem KiBiz haben.
2. Überprüfung und Schaffung zusätzlicher Räume durch An- und Umbauten an bestehende Einrichtungen.
3. Lockerungen von Vorschriften des Landes und des Landesjugendamtes, damit mehr Kinder in geeigneten Räumen und mit geeigneten erwachsenen Menschen gesund aufwachsen können.
4. Eine schnelle Reform des KiBiz (2024) unter folgenden Gesichtspunkten:

> Auskömmliche Finanzierung und damit finanzielle Entlastung von Trägern und Kommunen
> Überforderung des Kita-Personals abbauen, den Fachkräften vertrauen
> Multiprofessionalität bedarfsgerecht zulassen und erhöhen
> Verwaltungstätigkeit auf ein sinnvolles Maß minimieren und dadurch Arbeit mit Kindern stärken
> Bauliche Vorschriften überdenken und Standards im Bedarfsfall (zeitlich beschränkt) absenken

5. Hilfspersonal zulassen und den Einsatz ausweiten.
6. Quereinstiege in Kitas kurzfristig ermöglichen und fördern.
7. Vor Ort gemeinsam mit den Schulen weitere vorschulische Angebote schaffen.

Dabei unterstreicht die Bürgermeisterin, dass bei allen Vorschlägen als Anspruch und Verpflichtung immer der Schutz und das Wohl eines jeden Kindes gesichert sein müssen. Der nächste Kita-Gipfel soll im kommenden Frühjahr stattfinden.


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