Sozialbericht 2020: 31,3 % der Kinder sind arm

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Sozialbericht 2020 - Armuts- und Reichtumsbericht
Der aktuelle Sozialbericht beweist es: 31,3 % der Gladbecker Kinder sind arm

Mindestsicherungsquote in Haltern 9,9 % und in Gladbeck 31,3 %

24.02.2021 – Sozialbericht 2020 – Die Landesregierung NRW hat jetzt den Sozialbericht 2020 vorgestellt, der auch Armuts- und Reichtumsbericht genannt wird. Die Gladbecker Daten sind in denen des Kreises Recklinghausen zusammengefasst und werden bis auf einen Punkt nicht extra dargestellt. Allein bei der Mindestsicherungsquote für Kinder und Jugendliche taucht für Gladbeck eine Zahl auf.

Wörtlich heißt es im Bericht:
„So variierten z. B. die Mindestsicherungsquoten Minderjähriger 2018 im Kreis Recklinghausen von 9,9 % in Haltern am See bis 31,3 % in Gladbeck. Anhand der SGB II-Quoten lässt sich zudem zeigen, dass innerhalb der Städte und Gemeinden der Anteil der Kinder, die auf diese Leistungen angewiesen sind, noch deutlicher variiert als auf Gemeindeebene. Helbig und Jähnen kommen in ihrer Studie zur Segregation in deutschen Städten zu dem Befund, dass die soziale Spaltung bei Kindern bzw. Familien mit Kindern stärker ausgeprägt ist als bei der Gesamtbevölkerung. Während in manchen Stadtteilen SGB IIBezug fast nicht vorkommt, sind in benachteiligten Quartieren Kinder und Jugendliche mit SGB II-Bezug in der Überzahl.“




Nur Großstädte haben einen ähnlich schlechten Wert wie Gladbeck

Während der gesamte Kreis Recklinghausen mit seinen 10 Städten im Schnitt eine Mindestsicherungsquote zwischen 22 und 30 % hat (Gladbeck 31,3 %), liegt der Wert nur in den Großstädten: Mönchengladbach, Duisburg, Essen, Wuppertal, Gelsenkirchen und Herne höher als 30 %.

Übergänge von der Grundschule in die Gymnasien

Aber auch andere Werte für den Kreis Recklinghausen habe es in sich: Gute Bildung hat nach wie vor etwas mit Herkunft und sozialem Stand der Eltern zu tun. Im Kreis Recklinghausen gehen nur etwa 35 bis 40 % der Grundschüler anschließend zum Gymnasium. Einer älteren Gladbeck spezifischen Statistik zufolge sind es in Gladbeck eher 35 als 40 %. In ganz NRW sieht es nur in : Borken (Kreis), Duisburg, Gelsenkirchen, Hamm, Märkischer Kreis, Remscheid, Wuppertal und So9lingen noch schlechter aus. Dort liegt die Quote überall unter 35 %. In Münster, Bonn, Aachen und Düsseldorf gehen mehr als 50 % der Kinder zum Gymnasium.

Weitere Zahlen für den Kreis Recklinghausen

mehr als 8 % der SchulabgängerInnen haben keinen Hauptschulabschluss. In Bottrop sind es 5 bis 6 %
> Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 22,7 bis 26,8 % (wie in Bottrop). In Gelsenkirchen sind es 35,9 % und mehr.
> Weniger als 28 000 Euro je Einwohnerin und Einwohner wurden in den Kreisen und kreisfreien Städten Herne, Recklinghausen, Heinsberg, Rheinisch-Bergischer Kreis, Oberhausen und Euskirchen erwirtschaftet. Nebenan in Bottrop sind es nur 22.131 Euro und in Essen sind es 41.000 Euro. Spitzenreiter ist Düsseldorf mit 79.156 Euro.
> Bei der Arbeitslosenquote liegt Recklinghausen mit mehr als 8,4 % ebenfalls an der „Negativ“-Spitze.

Den kompletten Sozialbericht (616 Seiten) können Sie hier downloaden

Es lohnt sich im aktuellen Sozialbericht zu stöbern, wenn auch das Datenmaterial auf den 616 Seiten nicht viel Konkretes über Gladbeck bietet. Hier wäre es sinnvoll, dass der Kreis Recklinghausen auf der Grundlage dieser Daten einen eigenen Bericht vorlegt, durch den die Unterschiede der 10 Kreisstädte deutlich würden.


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