Heribert Houben erhielt einen Mitmachpreis für konstruktive Vorschläge
18.01.2023 – Oberhof – Die Revitalisierung des Gladbecker Oberhofes, der seit Jahren ein trauriges Dasein fristet, hatte der Gladbecker Stadtplaner Heribert Houben sich zum Thema gesetzt. Derzeit gibt es dort den stillgelegten Busbahnhof und darunter die große, mit Holzstempeln abgestützte Tiefgarage. Ursprünglich gab es dort auch für einige Jahre eine Radstation. Houben machte sich über den Zustand und mögliche Entwicklungschancen Gedanken und reichte seine Vorschläge beim Gladbecker Umweltpreis 2022 ein.
Oberhof: Neugestaltung scheint nicht en vogue zu sein
Insgesamt hatten 19 Einzelpersonen und Gruppen ihre Ideen beim Umweltpreis 2022 eingereicht. Die Stadt Gladbeck hält es nicht einmal (selbst auf Anfrage nicht) für nötig, das Engagement zu würdigen. Nur, wer die ersten drei Plätze belegte, erfuhr die Öffentlichkeit. Und nur beim ersten Platz wurde mit einem Halbsatz erwähnt, worum es ging. Die Gladbecker Gesamtschule hatte ein Solar-Projekt in Sambia vorgestellt.
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Dagegen haben natürlich Vorschläge mit lokalem Bezug keine Chance. Besonders dann, wenn sie eine andere Zielsetzung verfolgen, als sie die Stadtverwaltung bisher kundtat.
Der Vorschlag von Heribert Houben
Grünes Stadttor Oberhof – Situation und Geschichte
In vergangenen Jahrzehnten war der Oberhof lange ein wichtiger Bereich der Innenstadt, wo sich die Verkehrsströme in Richtung Gladbeck-Ost und Buer mit denen zwischen Zweckel und Butendorf kreuzen. Es war auch immer der östliche Abschluss der Innenstadt. Deshalb entstand der ehemalige Busbahnhof an dieser Stelle – auch als Verknüpfungspunkt mit der Bahnlinie RB43 Haltern – Castrop-Rauxel. Durch die Schließung des ehemaligen Bahnübergangs der Buerschen Straße, den Bau der monströsen Brücke und die Stilllegung der Straßenbahnlinie nach Buer verlor der Oberhof einen großen Teil seiner ehemaligen Funktionalität als Knotenpunkt.
Geplante Zugänge zu den Bahnsteigen öffnen
Der beim Bau des Tunnels bereits vorgesehene Zugang zu den Gleisen wurde zugemauert und der neue Bahnsteig bis heute nicht realisiert. Der alte Bahnhof Ost wurde abgerissen und der Bahnsteig dort verfällt zusehends zur Ruine. Zusammen mit der Stilllegung des ehemaligen zweiten Gleises der Bahnlinie sank die Attraktivität der Bahn stetig weiter. Am Oberhof entstand mit dem Busbahnhof auch eine Tiefgarage, die heute wegen statischer Probleme nicht mehr genutzt werden kann und auch der Busbahnhof musste stillgelegt werden weil die marode Decke das Gewicht der Busse nicht mehr trägt. Lediglich die vorgelagerten Gebäude des Busbahnhofs erfüllen noch Teilfunktionen (VRR-Filiale, Pausenraum Busfahrer… )
Der achtseitige Beitrag von Heribert Houben steht hier zum Download
Houben schlägt vor, den maroden Deckel der Tiefgarage zu entfernen und dort nicht neu zu bauen, sondern die Fläche als grüne Oase mit einer Radstation und einem kleinen Festplatz zu nutzen.
Er kann sich vorstellen, eine „schön gepflasterte, reich begrünte Hofsituation mit Café oder Biergarten im Sommer, vielleicht sogar einem kleineren Fahrradladen , Kunstgewerbeläden, einer kleinen Bühne für Musik- und andere Kleinkunstveranstaltungen, nach oben hin mit einem „Zeltdach“ aus an Drähten hoch wachsenden Ranken (z.B. wilder Wein und Blauregen, Schlingknöterich und anderen Kletterpflanzen für kühlen Schatten im Sommer überdacht“, zu entwickeln.
Den Fußgängertunnel will er nach beiden Seiten öffnen um Zugänge zum (nach Süden verlegten) Bahnhof-Ost zu schaffen. Auch eine neue Bahnverbindung, von Zweckel über Ost und GE-Horst bis hin nach Essen hält Houben für möglich. Die Neue Gladbecker Zeitung berichtet bereits hier darüber.
Houben macht viele kleine und große Vorschläge. Es lohnt sich, das PDF zu lesen!
Für seine Vorschläge bedachte ihn die Jury des Umweltpreises 2022mit einem „Mitmachpreis“ in Höhe von 150 Euro. Erwähnt wurden seine Vorschläge an keiner Stelle.
Totschweigen ist auch eine Lösung!
Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
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