Ex-Pastor Clemens Bombeck an Herz Jesu mahnt Zurückhaltung an
04.10.2023 – Zoff um Kardinal-Hengsbach-Platz – Die Gladbecker Bürgermeisterin hat vor einigen Wochen angeregt, den Kreisverkehr an der Feldhauser Straße in Zweckel umzubenennen. Nach Fertigstellung des Kreisverkehrs hatten sich die Kirchengemeinde und der damalige Bürgermeister Schwerhoff dafür eingesetzt, den Platz nach dem damals hochangesehenen Kardinal zu benennen.
Katholische Kirche macht keinen eigenen Vorschlag
Inzwischen hat sich auch der Verein für Ort- und Heimatkunde gemeldet und Ersatz-Namensvorschläge unterbreitet. Feldhauser Straße oder Zweckeler Platz sind im Spiel. Die Bürgermeisterin schrieb an alle Ratsfraktionen, dass sie den Vorschlag „Zweckeler Platz“ präferiert und ihn dem Rat zur Beschlussfassung vorlegen wird. Zunächst kam von der katholischen Kirche aufgrund der ansässigen Herz-Jesu Kirche als neuer Name „Herz-Jesu-Platz“. Aufgrund des Umbenennungsvorschlags der Bürgermeisterin werde es jedoch keine eigenen Initiative der Kirche zur Umbenennung des Platzes geben.
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Zoff um Kardinal-Hengsbach-Platz?
Nun meldet sich aus dem Ruhestand der ehemalige Pfarrer der Zweckeler Pfarrei, Clemens Bombeck. Der Theologe gibt zu bedenken: „Aus dem Brief des jetzigen Essener Bischofs Dr. Overbeck geht klar hervor, dass es sich bei
den Anschuldigungen gegen den Gründerbischof von Essen um Missbrauchsvorwürfe handelt, deren Echtheit noch nicht geprüft und als Fakten bewiesen sind; man stehe erst am Anfang der Prüfungen. Grundsätzlich gilt: Ein Vorwurf ist eine Behauptung – aber kein urteil!“
Sein Brief schließt mit der „Empfehlung“ an die Bürgermeisterin: „warten Sie mit ihrer Entscheidung, eine Umwidmung des Platzes vorzunehmen, bis alle „Fakten“ auf dem Tisch liegen und von maßgebender Stelle das „Urteil gesprochen“ worden ist. Sich schon jetzt dem „Zeitgeist“ zu fügen bzw. ihm zuzustimmen, könnte wohl möglich eine Fehlentscheidung sein, die vor der Öffentlichkeit wie auch der Geschichte nicht standhalten wird. Dies würde ihrem politischen und gesellschaftlichen Ansehen sehr schaden. Die Tatsache, dass man in Essen oder Bottrop ähnliche Gedanken hegt, macht Ihre Überlegungen nicht glaubwürdiger.“
Kirchenjurist Clemens Bombeck scheint sich nicht mit den kirchlichen Vertuschungsstrukturen beschäftigt zu haben
Fassen wird zusammen: Der Ruhestandsgeistliche in Neumarkt blendet aus, dass der erste Vorwurf gegen Hengsbach schon in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts erhoben wurde. Damals soll er zusammen mit seinem jüngeren Bruder (ebenfalls ein Priester) eine junge Frau vergewaltigt haben. Heute nennt man so etwas Gruppenvergewaltigung. Jahrzehnte später soll er eine weitere Minderjährige sexuell missbraucht haben. In der 50ern hat die Glaubenskongregation in Rom die Vorwürfe als nicht erwiesen zurückgewiesen. Das war allerdings die Regel – sexuellen Missbrauch durch Priester oder gar Weihbischöfe (das war Hengsbach damals) durfte es nicht geben. Heute weiß man, dass die Glaubenskongregation, deren „Chef“ Joseph Kardinal Ratzinger seit 1981 war, zehntausende Missbrauchsfälle „niedergeschlagen“ hat. Er war ein Meister des Vertuschens, genau wie seine Vorgänger und Nachfolger. Katholisch.de berichtet hier über einen Fall.
Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
„gegen den Gründerbischof von Essen um Missbrauchsvorwürfe handelt, deren Echtheit noch nicht geprüft“
Wenn selbst das „Bistum“ die Statue schon beseitigt hat, ist das doch ein Eingeständnis ?!! Herr Bomberg !
Noch mehr Schuldig-Beleg ist wohl
nicht notwendig, außer wieder einmal „Zeit schinden “ ?