Ende der Sicherheit für Radfahrer auf der Buerschen Straße?
Gladbeck – 09.10.2024 – Verzweiflungstat – Der staunende Gladbecker reibt sich verwundert die Augen. Erst kommt am 8. Oktober die Ankündigung der Stadtverwaltung Gladbeck, dass man den Mischverkehr auf der Buerschen Straße wieder einführen wird. Und tatsächlich: am 9. Oktober beseitigen städtische Arbeiter die Fahrbahntrennungen auf der „Asienbrücke“. Sie stellen Verkehrszeichen auf, mit denen Autofahrer vor Radfahrern gewarnt werden.
Verwunderlich ist dieses Vorgehen, weil gegen die in der Sache untätige Bürgermeisterin ein Kommunalaufsichtsverfahren beim Kreis anhängig ist, an dem sich auch die Straßenverkehrsbehörde des Landes aktiv beteiligt. Die Behörden prüfen die Rechtmäßigkeit des Ausschussbeschlusses vom 18. April, mit dem der Mischverkehr eingeführt worden ist. Obwohl die dafür vorgesehenen Prüfungen nicht beachtet wurden und obwohl der jetzt handfest erzwungene Mischverkehr grundlegenden verkehrsrechtlichen Vorschriften widerspricht. Die dazu gestellten Fragen der Behörden konnte die Stadtverwaltung nicht hinreichend beantworten.
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Verzweiflungstat vor Beantwortung der Fragen
Deshalb ist jetzt ein Fragenkatalog an sie unterwegs. Nur mit neuen, schlagkräftigen Argumenten könnte sich die Stadt rechtfertigen. Dass sie nämlich nicht nur die – unmaßgebliche – Absicht hat, kostenfreie Parkplätze für Beschäftigte in der Innenstadt zu schaffen. Jedenfalls: Dem sicheren Vernehmen nach haben die Behörden mit dem Rechtsamt der Stadt verbindlich vereinbart, dass die Stadt bis zur endgültigen Klärung der noch offenen Fragen keine Maßnahmen vor Ort ergreift, insbesondere, dass der für Radfahrer konkret gefährliche Mischverkehr nicht eingeführt werden darf.
Dreister Vorgang?
Dass die Stadtverwaltung Gladbeck die jetzt die bestehende, sichere Verkehrsanordnung trotzdem entfernt, ist im Angesicht einer ordentlichen Verwaltung und der Beachtung gültiger Gesetze ein unglaublicher und dreister Vorgang. Sachlich erklären kann man dies nicht. Die weiteren Maßnahmen im jetzt endgültig einseitig erklärten Streit zwischen Stadt und Staat werden zeigen, wie es weitergeht. Sieger kann die Stadt kaum werden.
Prostest der RadfahrerInnen: Radverkehr auf der Buerschen Straße in Gladbeck
Die Motivsuche muss über das sachlich gebotene Maß hinausgehen. Die Spitze der Stadtverwaltung ist unter massivem, an der Sache vorbeigehenden, persönlichen Druck des Vormannes der Gladbecker SPD, dem die CDU willfährig sekundiert. Er agiert mit seiner üblichen, populistisch, pöbelhaften Polterei, die nur er selbst für Politik hält. Dabei folgen ihm leider immer noch ein paar willige GenossInnen, zu denen auch die SPD-Bürgermeisterin zu gehören scheint. Sie hat sich trotz aller aktuellen Anfragen noch nicht zur Sache geäußert. Sie merkt offenbar, dass sie in Sachen Buersche Straße keine Blumensträuße verteilen und erst recht keine Blumentöpfe gewinnen kann.
Schillernde Position des Stadtbaurates
Schillernd ist auch die Position des Gladbecker Stadtbaurates und Ersten Beigeordneten der Stadt, Herrn Dr. Volker Kreuzer. Er hat zur Ausschusssitzung am 18. April zwar brav schriftlich und mündlich die Argumente gegen die Wiedereinführung des Mischverkehrs vorgetragen. Er hat aber keine Konsequenzen gezogen, als ihn die schweigende Mehrheit des Ausschusses in die Kanne geschickt hat. Damals war das schon sachlich und politisch grob falsch. Im April war seine Aktion allenfalls menschlich verständlich, weil er seine damals anstehende und dann auch erfolgreiche Wahl zum Ersten Beigeordneten nicht gefährden wollte.
Jetzt könnte er sich aber mit der Kraft seines neuen Amtes und gemeinsam mit seiner Chefin für einen sicheren Verkehr einsetzen und einen jetzt eskalierenden, heftigen Streit mit den staatlichen Behörden vermeiden. Wahrscheinlich ein frommer Wunsch. Bis zur Klärung der Verkehrssituation vor Ort kann man den 700 Radfahrern, die die Brücke täglich nutzen, nur raten, die Brücke zu meiden und sich wegen übler politischer Spielchen der von ihnen gewählten Vertreter Gesundheit und Leben nicht zu gefährden.
Warum Gladbeck immer noch „fahrradfreundliche Stadt“ und die „Förderung des Radfahrverkehrs ein Herzensanliegen“ der Bürgermeisterin ist, ist ebenso verwunderlich wie das Vorgehen der Stadtpolitik zur Buerschen Straße. Es bleibt dabei: Ihr sind kostenfreie Parkplätze wichtiger als die Sicherheit der Radfahrer.
Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
Ich möchte mich nicht an der unsachlichen Kritik über die Stadtverwaltung – und dabei speziell an dem Planungsamt beteiligen – aber heute machte ich zwei Testfahrten mit dem Rad vom Kreisverkehr aus über die „Buersche“ bis zur Erlenstraße und zurück. Eigentlich finde ich das Radwegenetz in meiner Stadt in Ordnung, denn ich kenne gut die Situationen in den „Fahrradhorrorstädten“ Essen, Oberhausen, Mülheim und Gelsenkirchen. Um konkret zu werden: Bei den Testfahrten heute fühlte ich mich sehr bedrängt und unsicher. Zwei andere Radfahrer benutzten den Bürgersteig. Bin gespannt, wie das so weiter geht?
Nun, wen wunderts
Als Alltagsradler, hat man zwangsläufig die Nerven, sich so etwas anzutun. Ist von der politischen Mehrheit in Gladbeck, leider so gewollt.
Problematisch nur, dass die meisten Verkehrsteilnehmer auf der Brücke gar nicht parken wollen.
Für die ist die Regelung auf dieser innerstädtischen Hauptstraße, natürlich denkbar schlecht. Die fachlich begründeten, durchaus vorhandenen Einwände, spielten bei der Entscheidungsfindung, offensichtlich keine große Rolle.
Meine These: So erhöht man den Radverkehrsanteil in Gladbeck sicherlich – NICHT!
Pflegedienstfahrzeug ist wohl nicht d a s Beispiel , die fahren & parken
m.E.n.
grundsätzlich verkehrwidrig !
Wer nicht mind 50 in der 30iger Zone fährt wird drangsaliert !
Aber durch ihre „“Sondergenehmigung““die frei Schnauze ausgelegt wird,
meinen sie ja ist die STVO für sie aufgehoben !?
Obwohl andere – Berufe – genauso unter ZHeitdruck agieren möchten !
Ich sehe sie doch tag täglich im absoluten Parkverbot stehen und auf ihren
„Sonderausweis“, der das n i c h t genehmigt, pochen !
Jetzt noch die Beschilderung das Radfahrer nicht überholt werden dürfen. Geht’s noch ? Fährt ne Oma ohne E-Bike die Brücke hoch, kann man am Kreisverkehr Humboldstraße ne Kaffeebude für Autofahrer aufstellen bis die rüber ist….
Nun, vielleicht plant die Verwaltung in ihrer Weitsicht genau das, zur Belebung der Innenstadt? Ich fände aber ein schönes Café in einer Grünanlage an Stelle des nicht mehr nutzbaren Busbahnhofs am Oberhof deutlich attraktiver. Der Radverkehr könnte dann über die vorhandene Rampe der ehemaligen Tiefgarage unter den Pavillions durchfahren bis zu einer (vorhandenen, aber derzeit ebenfalls verwaisten) Radstation und von dort in den Tunnel, der ja in den Plänen der Stadt zugeschüttet werden soll anstatt nach Osten hin eine schöne Rampe dranzubauen, über die Radfahrer dann parallel zur „Asien-Brücke“ weiter hinten, wo das Parken nicht mehr so vordringlich ist, die Buersche Straße erreichen könnten . Diese Idee liegt seit Jahren in den Schubladen des Rathauses und wartet geduldig auf Umsetzung.
Der Artikel ist eine Schande. Seriöser Journalismus ist das nicht. Die Flegeleien des Verfassers gegen den Vorsitzenden der SPD sind unwahr. Skandalös!
Sehr geehrter Herr Wedekind,
was Sie als skandalös bezeichnen nennt sich Meinungsfreiheit und Demokratie. Damit hat sich die Gladbecker SPD nach meiner persönlichen Erfahrung aber schon immer schwer getan.
Herr Giebler,
waren Sie schon mal mit dem Fahrrad unterwegs? Wahrscheinlich nicht!
Sonst wüssten Sie, dass sich der Verwaltungsbegriff „Mischverkehr“ umgangssprachlich als „das Recht des Stärkeren“ übersetzen lässt. Als deutscher Staatsbürger ist Ihnen aber bestimmt bekannt, dass dieses Recht bislang zum Glück noch nicht Bestandteil unseres Grundgesetzes ist.
Ob AFD und Merz-CDU dies in Zukunft ändern werden, ist bislang noch unklar. Offen bleibt allerdings die Frage, ob es sich bei dem aktuellen Verwaltungshandeln lediglich um groben Unfug oder einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr handelt. Letzteres wäre vermutlich eine Straftat. Zum Glück muss man vom Rathaus zum Amtsgericht nicht die Buersche Straße nutzen. Das macht Frau Weist noch locker zu Fuß.
**Das macht Frau Weist noch locker zu Fuß**
Oder
doch eher per Chauffeur mit dem „Super“ (und) unnötig teuren Audi !
Bei den seitens Verwaltung genannten 10.000 km/a , die ich nicht einmal
als glaubwürdig ansehe.
Hier konnte Verwaltungsitze – die ja zuu gern über sparen spricht – echt sparen !!
Das nur Nebenbei zur Sache.
Mischverkehr !
Wie haben wir nur den Mischverkehr in all den Jahren überlebt ?
Ist die heutige Generation von Radfahrern einfach nur zu Blöde um im Mischverkehr zu überleben ?
Da muss man sich an Verkehrsregeln halten, die was ein Wunder, auch für Radfahrer binden sind.
Genau so sehe ich das auch. Wenn man tagtäglich sieht ,wie sich Radfahrer im Straßenverkehr verhalten, bringen diese Menschen sich und andere in Gefahr
Endlich kein zynischer Kommentar, auf den ich (versuchsweise) ebenso antworte:
Abgesehen von nicht veröffentlichten Stellungnahmen und einer in jener Hinsicht leider fehlgeleiteten, örtlichen Politik, hier sind doch eindeutig die Radfahrer das Problem, nicht wahr?
In einer idealen Welt, müsste man diese Überholverbotsschilder eigentlich gar nicht aufstellen, aber die Radfahrenden in Gladbeck, halten sich ja kaum an irgendwelche Verkehrsregeln, da scheinbar nicht vermittelbar.
Darum hat man sich, bis zu einer „Endlösung“, wohl zwischenzeitlich zu diesem Reallabor entschieden.
Nicht, dass junge Mountainbiker, sich auf ihren täglichen Schulwegen verleiten lassen, dort nebeneinander herzufahren…
Da helfen auch keine Fahrrad- und Klimafeste. – Ein Dilemma!
Es ist mir ab sofort eine Freude mehrmals täglich in der Mitte der Burschen Straße zu fahren. Natürlich mit dem Rad. Überholen darf der Autofahrer mich ja nicht. Ich denke das ist so dumm das es selbst für Gladbeck eine Steigerung ist.
Ich habe heute den Test gemacht. Mit dem Rad fuhr ich von der Schillerstraße über die Buersche Straße. Vorschriftsmäßig auf der Fahrbahn. Nach 100 Metern hing ein Pflegedienstfahrzeug hupend hinter mir. Nach 500 Metern bog ich rechts ab und wurde aus dem Seitenfenster wüst beschimpft.
Es wird nach meiner Einschätzung maximal eine Woche dauern, bis etwas passiert.