Unbeirrt baut die STEAG das Windrad auf der Mottbruchhalde weiter
16.07.2021 – Windrad Mottbruchhalde – Die Baustelle auf der Mottbruchhalde in Gladbeck-Brauck ist derzeit wohl die meist besuchte Gladbecks. Innerhalb einer Stunde konnte man heute Nachmittag über 20 eBike-Fahrer zählen. Sie ließen sich elektrisch auf die 100 Meter hohe Halde befördern. Dazu kamen noch einige, die es mit Muskelkraft nach oben schafften. Spaziergänger mit und ohne Hunde kamen dazu. Während alle sehr vorsichtig am Rand der Baustelle blieben, konnte man einen sehr alten Herrn mit Frau und Hund beobachten, der in seinem alten Golf den Weg nach oben nahm. Das ist allerdings nicht zu empfehlen, denn die Zufahrtsstraße sollte man schon für die Baufahrzeuge freihalten.
Zwei Flügel sind oben, der dritte folgt am Samstag
Die Arbeiten auf der Mottbruchhalde beschränken sich in diesen Tagen auf die Anlieferung des noch zu montierenden Materials. Neben den drei 67 Meter langen Flügeln kommt dann in den nächsten Tagen noch die Gondel, an der die Windradflügel befestigt werden. Das Spezialfahrzeug für die Flügel hat übrigens 12 Achsen mit je 4 Rädern.
Doch vorher werden noch drei wichtige Stahlrohre geliefert. Die drei Stahlelemente haben Längen von einmal ca. 7 Metern und zweimal von jeweils ca. 25 Meter. Sie bringen den Turm auf seine erforderliche Höhe. Darauf kommt dann die Gondel, an deren Welle die drei Rotoren befestigt werden. Das alles findet in 130 Meter Höhe statt. Bauherr des Vorhabens ist Steag/RWE
Die neue Gladbecker Zeitung berichtete schon hier
Aufgeräumte Baustelle mit Froschkonzert
Es ist schon ein tolles Erlebnis dort oben auf der Halde den Fröschen zu lauschen und dabei den Baufortschritt zu beobachten. Auch der Ausblick entschädigt auf jeden Fall für die Mühen des Aufstiegs. Wenn das Wetter wieder schön wird, lohnt sich ein Ausflug mit Kindern zum Picknick – ganz oben.
Wie geht es weiter? Wenn die drei Flügel oben liegen, die Gondel und die drei Stahlbauteile (2 x 25 und 1 x 7 Meter) angeliefert sind, kommt ein riesiger Gitterkran. Er wird auf dem Haldenplateau zusammengebaut. Der Kran muss die Gondel in 130 Meter Höhe auf den Turm setzen und dann die drei Flügel ankoppeln.
Schade, dass es keinen genauen Zeitplan gibt (bzw. die STEAG ihn nicht veröffentlicht). Denn dann könnte man den Bau besser beobachten.
Polizeibericht aus Gladbeck |
Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
Wie lang ist noch mal ein Windradflügel – 67 m? Man betrachte sich die Fläche, die benötigt wird um diese Teile an Ort und Stelle zu bringen; die „Straßen“, die die Halde hinauf erst geschaffen werden mußten, um überhaupt den Schwerstlastverkehr – 12-Achs-Anhänger, Schwerlast-Gitterkran, tonnenschwere Kontergewichte, Turm- und Gondelbauteile – aufnehmen zu können … und nie wieder zurückgebaut werden! Was ist da nur aus der ursprünglichen und auch nicht eben billigen Idee geworden, die Mottbruchhalde zum „Schlafenden Vulkan“, als Naherholungsgebiet und Rückzugsraum für Pflanzen und Tiere zu gestalten? Berücksichtigen die Gutachten zur Standfestigkeit der WKA ein Jahrhunderthochwasser, wie es eben erst z.B. das Ahrtal, Teile des Erftkreises und die Gegend um Altena verwüstet hat? Wie konnten sich Stadtpolitik und -verwaltung nur so über den Tisch ziehen lassen? Dem unbekannten Drohnen-Piloten gilt Dank für die eindrücklichen Bilder.