Weiter Streit um Temporeduzierung auf der B224
29.06.2021 – Gladbeck: Tempo-Reduzierung – Die Stadt Gladbeck kündigt an, viele Monate nach dem Urteil des Verwaltungsgerichtes, Tempo 50 auf der B224 anzuordnen, wenn auch eingeschränkt und befristet. Der Widerstand gegen das Urteil im Sinne der Anwohner ist damit endlich gebrochen.
Selbst nach einer erfolgreichen Lärmklage von Bewohner/innen der Brokamp-Siedlung vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hat die Stadt Gladbeck monatelang keine Temporeduzierung veranlasst. Damit brüskierte sie nicht nur die klagenden und seit Jahren unter zu viel Lärm leidenden Anwohner/innen der B224, sondern missachtete auch ein letztinstanzlich ergangenes Urteil des Gerichts.
Gladbeck: Tempo-Reduzierung wurde schon im Sept. 2020 gerichtlich beschlossen
Die Linke hat die fehlende Umsetzung seit Monaten kritisiert und mehrmals beim Baudezernenten eine Umsetzung angemahnt. Als Ausrede wurde seitens der Stadt ausgeführt, dass die Auswirkungen von Tempo 50 auf den Verkehr geprüft werden müsse. Im Urteilstext betont das Gericht dagegen, dass die Prüfung bereits stattgefunden hat, nämlich im Jahr 2018 während einer mehrmonatigen Baustelle mit ausgeschildertem Tempo 50. Laut Gerichtsurteil konnte die Stadt nicht nachweisen, dass die Temporeduzierung den Verkehrsfluss behindert hat. Hierzu wurde der Gladbecker Ordnungsamtsleiter vom Richter befragt. Die Absicht, zur Klärung eines bereits geklärten Sachverhalts auch noch Gutachten bezahlen zu wollen, kann nur noch Kopfschütteln auslösen.
Merkwürdiges Verhalten des Baurates Kreuzer
Im Planungsausschuss der Stadt Gladbeck sprach sich Kreuzer am Do., 24.06. gegen eine Tempobegrenzung auf der B224 aus. Er hat den Antrag, sofort Tempo 50 auszuweisen, kritisiert und dem Ausschuss nahegelegt, dagegen zu stimmen. Das geschah dann auch wie von Kreuzer gefordert. Doch schon am nächsten Tag gab Kreuzer eine Tempobegrenzung auf der B224 bekannt, die die Stadt Gladbeck angeordnet habe.
Dieses merkwürdige Verhalten erinnert stark an die politischen Machenschaften des früheren Bürgermeisters und seines „Kommunikationsberaters.“ Bleibt zu hoffen, dass es ein einmaliger Rückfall in alte Zeiten war und nicht zur Regel wird.
Die Temporeduzierung mindert nicht nur die Lärmbelastung für die Anwohner/innen, sie senkt auch die Schadstoffbelastung auf der B224 und sie schafft mehr Sicherheit für die Menschen. So wurde von vielen Seiten auf die fehlende Schulwegsicherung hingewiesen, wodurch sich die Stadt und Straßen.NRW Ende 2020 lediglich zu einer Kleinmaßnahme an der Schützenstraße entschlossen hatten. Tempo 50 an allen drei Querungen der B224 in Gladbeck brächte den vielen Kindern, die die B224 täglich queren müssen, endlich mehr Sicherheit. Vorausgesetzt, die Temporeduzierung gilt von der Abfahrt Essen/Gladbeck bis zur Goethestraße, und dies ganztägig.
Die Neue Gladbecker Zeitung berichtete schon hier über die Weigerung der Stadt Gladbeck, den Gerichtsentscheid aus dem September 2020 umzusetzen.
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