Laufen die Akteure dem Mainstream hinterher?
Gladbeck – 20.11.2024 – Friedensbewegung – Eigentlich leben wir im Moment in einer Zeit, in der die Friedensbewegung Hochkonjunktur haben müsste. Ein Grüner will Kanzler werden und verspricht: „Als Regierungschef werde ich Taurus-Raketen an die Ukraine liefern“. SPD, CDU, CSU, FDP, AfD und Grüne befürworten die Stationierung amerikanischer Langstreckenraketen in Deutschland. Der Kanzlerkandidat der CDU und der Vielleicht-Kanzlerkandidat der SPD fordern neue Rekrutierungsformen für das „Kanonenfutter“.
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Der Aufschrei der lokalen Friedenbewegung bleibt aus
Die amerikanischen Hyperschallraketen benötigen für die Distanz Wiesbaden-Moskau gerade mal 10 Minuten. Kämen sie zum Einsatz, müssten nicht die Amerikaner, sondern wir mit dem „Echo“ leben. Wobei „leben“ hier der falsche Begriff ist. Die Wirkung der heute vorhandenen Atomwaffen entspricht in etwa der Wirkung von 50.000 Hiroshima-Bomben.
Noch vor 10 Jahren wäre die Friedensbewegung auf die Straße gegangen – heute ist „Ruhe im Karton“.
Die Hälfte der Deutschen will keine Waffen an die Ukraine liefern
Einige Wochen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine fand vor dem Gladbecker Rathaus eine Solidaritätsveranstaltung für die Ukraine statt. Nicht die Gladbecker Friedensbewegung, sondern die Stadt Gladbeck hatte dazu eingeladen. Es war eigentlich nicht anders zu erwarten, als dass die SPD-Stadtverwaltung einen IG-Metall-Gewerkschafter reden ließ, der mehr Aufrüstung und mehr Waffenlieferungen für die Ukraine forderte. Sein Motiv war sicherlich nicht nur die Arbeitsplatzsicherung für seine Gewerkschaftskollegen.
Gänzlich peinlich war, dass die musikalische Begleitung von einem Gladbecker „Friedens-Barden“ kam, der seine Wurzeln in der Friedensbewegung hat.
Will man nicht gegen den Strom schwimmen?
Hört man die Verlautbarungen der Repräsentanten der beiden großen Kirchen, dann kann man kaum Unterschiede zu den Aussagen einer FDP-Frontfrau und Scharfmacherin hören. Auch die Kirchen bereiten sich auf kriegerische Auseinandersetzungen vor. Die Militärseelsorge wird ausgebaut. Das wird auch nötig sein. Denn bei gegnerischen Drohnenangriffen werden auch evangelische und katholische Soldaten zum Kanonenfutter. Wer heute gegen Waffenlieferungen an die Ukraine ist, wird kurzerhand zum Putin-Freund erklärt. Wer sich gegen Waffenlieferungen an Israel ausspricht, ist Antisemit. Gewisse „Kausalitäten“ sind so einfach gestrickt, dass sie schon wieder blöd sind.
„Friedensfähig statt Erstschlagfähig“ könnte eine Kampagne der Gladbeck Friedensbewegung lauten
Die ökumenische Aktion „Ohne Rüstung leben“ plant für 2025 Aktionen gegen die Stationierung der amerikanischen Erstschlagraketen in Deutschland. Die Initiative tritt für die Abrüstung dieser Waffen in Ost und West ein. 80 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki will man ein sichtbares Zeichen gegen nukleare Aufrüstung setzen. Es wäre gut, wenn es auch in Gladbeck sichtbare Bekenntnisse dazu gibt.
Wie kann man den deutschen Bürger aus seinem verantwortungslosen Tiefschlaf aufwecken? – womöglich mit der Sensationsnachricht, dass es im Krieg auch keine Bundesliga mehr gibt, kein Netflix und kein Bier!
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