Die Brückensituation in Gladbeck ist katastrophal!

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Die Brückensituation in Gladbeck
Die Bahnlinie Gladbeck-West/Bottrop überquert mit dieser Brücke die Bohmertstraße in der Nähe des Hotels Van der Valk. Bei Regenwetter strömt das Wasser aus den Brückenwänden. Foto: Neue Glafdbecker Zeitung

Wann arbeitet Gladbeck endlich an der Infrastruktur?

Gladbeck – 29.05.2025 – Brückensituation – Es ist inzwischen kein Geheimnis mehr, dass in Deutschland etwa 16.000 Brücken sanierungsbedürftig sind. Und das sind nur die Brücken mit regionaler und überregionaler Bedeutung.

Aber wie sieht es eigentlich mit den Brücken in Gladbeck aus? Nicht für alle Brücken ist die Stadt Gladbeck zuständig und verantwortlich. Weitere Player sind die Deutsche Bahn, Autobahn GmbH des Bundes und der Kreis Recklinghausen. Doch wenn es zu Brückeneinstürzen kommt, ist die Frage der Zuständigkeit zweitrangig.


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Die Gesamtbetrachtung der Gladbecker Brückensituation

Wenn man sich die gesamten Gladbecker Brücken vor Augen führt, ist deren Zahl überraschend. Die Neue Gladbecker Zeitung hat hier mal versucht, möglichst alle aufzuzählen.

Die Europabrücke

Die wohl wichtigste Brücke im Stadtgebiet Gladbecks. Sie wurde in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts gebaut und hat die Unterführung der Bahngleise ersetzt. Der Nord-Süd-Verkehr fährt seitdem über die Bahngleise am Bahnhof-West. Seit einigen Monaten ist auf jeder Seite der Brücke nur eine Fahrbahn freigegeben, weil der Zustand der Brücke geprüft wird. Man befürchtet, dass in der Brücke der gleiche mangelhafte Stahl verbaut sein könnte, wie in der eingestürzten Carolabrücke in Dresden. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!

Brücken in Gladbeck: warum werden sie nicht saniert?

Die „Asienbrücke“ (Buersche Straße)

Die Ost-West-Verbindung heißt nur im Volksmund so. In den letzten zwei Jahren ist sie wegen der nicht rechtskonformen Radfahrsituation in aller Munde. In einigen Wochen werden Gladbecks Lokalpolitiker darüber entscheiden, ob der grüne Mittelstreifen (der damals für die Straßenbahn nach Buer angelegt wurde) etwa 100 Parkplätzen weichen soll. Auch diese Brücke ist schon in die Jahre gekommen und soll in etwa 10 Jahren erneuert werden.

Brückensituation zwischen Zweckel und Gladbeck-Ost

Die Brücke über die Hafenbahnlinie an der Winkelstraße ist seit sieben Jahren nur noch für Fußgänger und Radfahrer passierbar. Sie ist weit über 100 Jahre alt und baufällig. 200 Meter weiter (nach Norden) führt eine ebenso alte Brücke den Scheideweg über dieselbe Hafenbahnlinie.

Auch diese Brücke ist schon für LKW über 7,5 Tonnen gesperrt. Mehr als 20 Tonnen schwere Busse haben allerdings eine Ausnahmegenehmigung! Wenn auch diese Brücke gänzlich ausfällt, dann gibt es nur Umwege über die Konrad-Adenauer-Allee oder nördlich über die Feldhauser Straße in Scholven, die Kirchhellen Straße, die Scholver Straße und die Feldhauser Straße.

Die Bülser Straße überquert in der Nähe des Kotten Nie die Bahnlinie (Gladbeck-West/Haltern am See). Seit vielen Jahren ist die Brücke gefährdet. Deshalb hat man die Fahrbahn so verengt, dass LKW und Busse sich auf der Brücke nicht begegnen können. Ein Stück weiter westlich die gleiche Situation an der Voßstraße. Auch hier überquert die Straße auf einer alten Brücke die Bahnlinie. Schilder beschränken die Durchfahrt auf Fahrzeuge mit max. 7,5 Tonnen.

Auch die Feldhauser Straße überquert diese Bahnlinie. Die Brücke wurde aber erst in den 70er Jahren gebaut. Gleich nebenan jedoch die Brücke der Bahnlinie Gladbeck-Zweckel/Gladbeck-Ost. Die Eisenbahnbrücke sieht nicht sehr vertrauenserweckend aus. Noch schlimmer steht es um die Bahnbrücke an der Konrad-Adenauer-Allee aus. Diese Brücke ist nicht nur sehr niedrig (und macht die Konrad-Adenauer-Allee zu einem Nadelöhr), sondern auch schon uralt. Die Brücke der Zweckeler Straße ist aus den 70er Jahren und scheint intakt zu sein.

Betrachten wir weiter die Brückensituation in Gladbeck-Zweckel- Schultendorf

Die Bahnüberführung an der Beethovenstraße ist erst vor wenigen Jahren erneuert worden – das ist gut so. Die Zweckeler können sich gut erinnern, welche Probleme damit einher gingen. Einige hundert Meter weiter nach Norden quert die Tunnelstraße dieselbe Bahnlinie. Oberflächlich betrachtet sieht die Brücke noch ganz gut aus, doch aus welchem Grund hat man auf der Brücke den Gehweg beidseitig um einen Meter vom Brückengeländer abgetrennt?

Noch drei weitere Brücken komplettieren die Situation in Zweckel. Da ist die Brücke der Tauschlagstraße über die Hafenbahnlinie nach Phenolchemie zu nennen. Gebaut wurde sie vor über einhundert Jahren für die Zufahrt zur Zeche Zweckel. Dann gibt es noch die über 100 Jahre alte Brücke der Feldhauser Straße über die Hafenbahnlinie zum Kraftwerk Scholven. Und zu guter Letzt noch die Brücke über die Hafenbahnlinie zur Phenolchemie im Kreuzungsbereich Schultenstraße / Frentroper Straße / Tauschlagstraße / Arenbergstraße / Händelstraße. Hier arbeitet die Stadt Gladbeck seit geraumer Zeit an der Planung zur Erneuerung der Brücke und des gesamten Kreuzungsbereichs. Da Phenolchemie jedoch den Betrieb eingestellt hat, ist es fraglich, ob der Brückenneubau noch sinnvoll ist. Pipelines und eine Verladestation auf dem ehemaligen Hafenbahngelände tun es evtl. auch – falls Phenol die Produktion wieder aufnimmt.

Die Brückensituation in Rentfort

Da gibt es nicht viel zu berichten. An der Kampstraße überquert die stillgelegte Strecke der Zechen- und Hafenbahn die Straße. Wenn die Stadt Gladbeck endlich mal in die Pötte kommt, wird der Radschnellweg nach Bottrop-Essen künftig über diese uralte Brücke geführt. Die zweite Rentforter Brücke führt die A31 über die Hegestraße. Dort scheint es kein Problem zu geben – die Brücke ist erst so alt wie die A31.

Kommen wir zur Stadtmitte Gladbecks

Die Europabrücke und die „Asienbrücke“ haben wir eingangs schon beschrieben. Zu nennen wäre dann weiter die Brücken der Zweckeler Straße über die Bahnlinie (Zweckel-Ost) und die Konrad-Adenauer-Allee. Diese wichtige Nord-Süd-Verbindung scheint intakt zu sein. Die nächste Brücke, die ins Auge fällt, ist die Unterquerung der Bottroper Straße unter der Bahnlinie Gladbeck-West/Bottrop. Die Bahnbrücke ist uralt und wer als Fußgänger oder Radfahrer dort durch muss, bekommt ein mulmiges Gefühl

Dann haben wir noch im Bereich von Gladbeck-Mitte die beiden Brücken über die B224 an der Horster Straße und an der Landstraße. Beide Brücken sind so alt wie die B224 und so knapp bemessen, dass sich die Bundesstraße dort nicht verbreitern lässt. Etwas weiter östlich überquert die Bahnlinie Gladbeck-Ost/Wanne-Eickel die B224 und die Ringeldorfer Straße. Zumindest die letztere hat ihr Alter erreicht.

Brücken in Gladbeck-Butendorf

Eine Bahnbrücke (Gladbeck-Ost/Wanne-Eickel) fällt an der Überquerung der Straße Im Linnerott auf. Die Brücke ist in einem erbärmlichen Zustand. Die weiteren Brücken in Butendorf haben mit der Autobahn A2 zu tun. Es fängt im Osten an mit der Bahnlinie (Gladbeck-Ost/Wanne-Eickel). Die Brücke ist relativ neu und wurde im Zuge der Autobahnverbreiterung erneuert. Dann kommt eine kleine Brücke für Fußgänger, Radfahrer und landwirtschaftlichen Verkehr. Sie führt die Behmerstraße vom Linnerott zum Friedhof-Brauck.

Dann kommen die Autobahnbrücken über die Landstraße und die Horster Straße. Beide Brücken wurden im Zuge der A2-Verbreiterung neu gebaut. Für die Straßen Am Nattbach und die Phönixstraße gibt es ebenfalls Unterführungen. Und schon sind wir am Kreuz A2/B224 mit den Autobahn Auf-und Abfahrten. Die Brücke über die B224 hat erst einige Jahrzehnte auf dem Buckel.

Wir wechseln nach Ellinghorst

Neben dem Hotel Van der Valk führt eine Brücke die Ellinghorster Straße über die A2. Dann kommt noch ein längeres Brückenbauwerk für die Bahnlinie Gladbeck-Bottrop-Essen. Kurz danach unterquert die A2 die Beisenstraße. Dann kommt noch die stillgelegte Zechen- und Hafenbahnlinie und schließlich die A2-Brücke über die Bottroper Straße. Die baufällige Eisenbahnbrücke an der Bohmertstraße zeigen wir im Titelfoto.

In Gladbeck-Brauck und am Rosenhügel gibt es keine weiteren Brücken.

Fußgängertunnel und Untertunnelungen für Bäche und Kanäle gibt es noch sehr viele in Gladbeck. Auf deren Aufzählung haben wir verzichtet.

Fazit: Während die Brücken an der A2 und der B224 weitgehend in Ordnung sind, stet es um die Eisenbahnbrücken im Stadtgebiet Gladbecks schlecht. Hier erkennt man deutlich, dass Politiker dem Autoverkehr den Vorzug geben. Nicht ohne Grund sind im Gladbecker Rathaus acht Vollzeitbeschäftigte mit der Ausbauplnung der B224 zur Autobahn A52 befasst.

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