Entschädigung jetzt im Landtag beschlossen
15.12.2021 – Apothekenskandal – Zehn Millionen Euro stellt das Land NRW zur Verfügung, um die Opfer des Bottroper Apothekenskandals zu entschädigen. Das teilt die Landtagsabgeordnete Anette Bunse (CDU) mit und verweist auf den entsprechenden Antrag der Fraktionen von CDU und FDP zum Haushalt 2022.
„Ich freue mich sehr, dass wir im Plenum des Landtags diese Mittel zur Verfügung gestellt haben. Diese ermöglichen finanzielle Entschädigungsleistungen für die Betroffenen. Damit zeigen wir die Solidarität des Landes NRW mit den Opfer dieses Geschehens“, so die CDU-Abgeordnete.
Der Apothekenskandal Bottrop
Seit einigen Jahren kämpfen Betroffene aus Bottrop und den umliegenden Städten für eine lückenlose Aufklärung des Bottroper Apotheken-Skandals. Wir erinnern uns: ein raffgieriger Apotheker hatte Krebsmedikamente gepanscht. Ca. 62.000 Chemos wurden nicht korrekt gemischt oder enthielten keine Wirkstoffe.
Der Apotheker, Inhaber einer der angesehensten Apotheken Bottrops, wurde zu einer zwölfjährigen Haftstrafe und einem lebenslangen Berufsverbot verurteilt. Der Richter prangerte auch die nachlässige und vorangekündigte Apothekenaufsicht an. Dafür verantwortlich war der Kreis Recklinghausen, der im Zuge der Interkommunalen Zusammenarbeit die Aufsicht übernommen hatte. Dieser Aufsichtsmangel wurde nie untersucht oder gar sanktioniert. Der Kreis Recklinghausen hat sich noch während des Prozesses aus der Apothekenaufsicht für Bottrop verabschiedet.
Es ist gut, dass die Betroffenen nun ein Licht am Ende des Tunnels sehen. Doch es stellt sich die Frage, warum jetzt der Steuerzahler dafür aufkommen muss. Die Beschlagnahme des gesamten Vermögens des Straftäters wäre der richtige Schritt gewesen.
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