Baumschutz: BUND will Baumfällen stoppen

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Baumschutz ist Klimaschutz - BUND will Baumfällen stoppen
Hier ein Beispiel für eine unbepflanzte Baumscheibe in der Innestadt

Baumfällen stoppen: Bedenkenloser Umgang mit Stadtbäumen

Von Dr. Norbert Marißen,  BUND in Gladbeck und Freunde/innen

18.05.2021 – Baumschutz – Seit der BUND in Gladbeck das Thema Straßenbäume angesichts der Fällung der Lindenallee und weiterer 7 großer Platanen an der Wiesmannstraße ins öffentliche Bewusstsein gebracht hat, haben auch Parteien das Thema entdeckt. Nach einigen weiteren Baum – Fällaktionen in Gladbeck stellte die Fraktion „Die Linke“ eine Anfragen zum Thema Straßenbäume.

Sie wollte wissen, wie viele Bäume in den letzten Jahren an Straßen abgeholzt wurden und wie teuer das Nachpflanzen ist. Leere Baumscheiben sind überall im Stadtgebiet zu sehen. Warum werden sie nicht bepflanzt? Da in der Stadt Moers aufgrund der trockenheitsbedingten großen Zahl an Abgängen von Straßenbäumen in den letzten Jahren einen hohen 6-stelligen Euro-Betrag für Ersatzpflanzungen bereitgestellt wurden, wollte Die Linke zudem wissen, ob auch in Gladbeck zum Ausgleich von Trockenschäden ausreichend Gelder zur Verfügung stehen.




Baumschutz: Antwort der Stadtverwaltung unzureichend

Leere Baumscheiben gäbe es nur 50 im Stadtgebiet, so die Verwaltung in ihrer Antwort. Ansonsten blieben die Auskünfte des Stadtbaurates ausgesprochen vage (https://gladbeck.more-rubin1.de/ris_extension.php?id=5, dann 2021 und die Partei auswählen). Sie teilte trotz konkreter Nachfrage nicht mit, wie hoch der Verlust an Straßenbäumen seit 2015 jährlich war und behauptet lediglich, dass ein „nahezu 1:1-Ersatz realisiert bzw. angestrebt“ ist. Skepsis an dieser Aussage ist angebracht, weil dafür keine zusätzlichen Finanzmittel im Haushalt eingestellt waren und sind, obwohl die Zahl der abgestorbenen oder stark beschädigten Bäume auch in Gladbeck wegen Trockenheit seit Jahren stark gestiegen ist.

Stadtbaurat spricht von 1:1-Ersatz

Weiter ist der Antwort des Stadtbaurates zu entnehmen, dass aus der stadteigenen Baumschule der Bedarf an Neupflanzungen nicht gedeckt werden kann. Deshalb seien Zukäufe erforderlich. Dazu bemerkt er, dass die Marktpreise „stark und ständig“ steigen. Das Rätsel, wie er aber dann ohne weitere Finanzmittel einen !1:1-Ersatz“ bewerkstelligen will, löst er aber nicht.

Ein junger, neu gepflanzter Baum kann die biologische Leistung eines alten Baumes nicht ansatzweise kompensieren. Daher strebt die Stadt Moers an, in Zukunft mehr Bäume anzupflanzen, als abgeholzt werden. Um eine 100-jährige Buche mit einem Kronendurchmesser von 12 Metern zu ersetzen, braucht es je nach Größe bis zu 2000 Jungbäume. Der bloße Ersatz eines ausgewachsenen Straßenbaumes durch eine einzelne Neupflanzung reicht also bei weitem nicht aus.

Die Notwendigkeit eines/r Baumplaners/in in der Verwaltung , wie Moers es für notwendig erachtet, sieht der Stadtbaurat nicht. Vor dem Hintergrund der vielen Abholz – Aktionen allein in den letzten Monaten (Wiesmannstraße, Frochtwinkel, Europastraße, Sportplatz Brauck) erscheint es sehr wohl sinnvoll, wenn ein/e Baumplaner/in dem oft bedenkenlosen Umgang mit Stadtbäumen in Gladbeck ein STOP-Signal entgegen setzen könnte.

Das Motto „Baumschutz ist Klimaschutz“ scheint im Verwaltungsvorstand noch nicht im ausreichenden Maße angekommen zu sein. Es wäre schön, wenn Politik ihre Kontrollfunktion gegenüber der Verwaltung beim Thema Bäume verstärkt nachkäme.


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