Pläne für „Bahnhof Gladbeck West“ vorgestellt

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Pläne für „Bahnhof Gladbeck West“ vorgestellt
So soll das Umfeld des Bahnhofs Gladbeck-West künftig aussehen. Rahmenplan Bahnhof West (Quelle: REICHER HAASE ASSOZIIERTE)

Bauland an der Schiene: Stadt stellt Pläne für „Bahnhof Gladbeck West“ und „Schultendorf-Ost“ vor

04.02.2022 – Pläne – Eine neue Perspektive für zwei Gladbecker Areale. Im Zuge des Landesprogrammes „Bauland an der Schiene“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Stadt Gladbeck mit den Rahmenplanungen für die Gebiete „Bahnhof Gladbeck West“ und „Schultendorf Ost“ zwei Visionen für die zukünftige Entwicklung und Belebung vorgelegt.




„Beide Areale bieten große Chancen für die Zukunft unserer Stadt. Attraktives Wohnen für unterschiedliche Generationen ist an diesen Stellen gewinnbringend mit anderen Nutzungen zu verknüpfen. Dank klimafreundlicher und grüner Gestaltung bieten sie eine hohe Aufenthaltsqualität. Des weiteren große Möglichkeiten mit Blick auf die Mobilität“, lobt Bürgermeisterin Bettina Weist das große Entwicklungspotenzial der Flächen.

„Bahnhof Gladbeck West“

Die Fläche „Bahnhof Gladbeck West“ mit einer Größe von rund fünf Hektar soll perspektivisch zu einem modernen Bahnhofsareal als attraktiven Ankunftsort entwickelt werden. Die Attraktivität des Areals soll durch ein neues Bahnhofsgebäude mit einem Hotel, Gastronomie, einer neuen Radstation, einem Parkhaus als Quartiersgarage sowie Flächen für Büros und Dienstleistungen gesteigert werden. Die Planungen sehen zudem neuen Wohnraum, der auch studentisches und altengerechtes Wohnen berücksichtigt, vor. „Ein zentrales Element des Entwurfes ist ein attraktiver Bahnhofsplatz, der zukünftig einen adäquaten Ankunftsort darstellt und über die Gebäudestellung eine Sichtbeziehung und somit intuitive Führung für den Fuß- und Radverkehr in Richtung des Knotenpunktes Sandstraße/Mühlenstraße und weiter in Richtung Innenstadt ermöglicht“, erläutert Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer.

Großer Baumbestand kann weitestgehend erhalten bleiben

Angedacht ist eine kompakte und flächensparende Bebauung mit überwiegend drei bis fünf Geschossen: Im nördlichen Bereich handelt es sich größtenteils um eine Blockrandbebauung mit privaten Blockinnenbereichen. Im südlichen Bereich sind Gewerbehöfe vorgesehen. Alle Neubauten sind mit Gründächern geplant. Der große Baumbestand auf der heutigen Grünfläche südwestlich des Knotenpunktes Sandstraße/Mühlenstraße kann teilweise erhalten werden. Zusätzliches Grün erfährt das neue Bahnhofsquartier durch straßenbegleitende Baumpflanzungen und eine Begrünung des Bahnhofsplatzes. Zudem verfolgen die Stadtplaner die Idee einer Fassadenbegrünung der Quartiersgarage.

Die verkehrliche Erschließung ist im nördlichen Teilbereich flächensparend von der Mühlenstraße bis zum Bahnhofsplatz vorgesehen. Ergänzend zur Quartiersgarage, die sowohl private Stellplätze als auch Stellplätze für P+R und Carsharing beinhalten kann, ist unter einem Baublock eine Tiefgarage geplant. Darüber hinaus werden straßenbegleitend oberirdische begrünte Stellplätze zur Verfügung gestellt. Der Bahnhof West soll zudem zu einer Mobilstation weiterentwickelt werden. Sie soll insbesondere den deutlichen Ausbau des P+R- und B+R-Angebotes und gegebenenfalls die Bereitstellung weiterer Angebote vorsehen.

Die Planung für „Schultendorf-Ost“ stellt die Neue Gladbecker Zeitung in einem weiteren Artikel vor.

Kaum gelangten diese Pläne an die Öffentlichkeit, hagelt es schon Kritik.

Die ehemalige CDU-Ratsfrau Müzeyyen Dreessen schreibt zu den Plänen:

„Als ich das Bild und den Artikel zu den Rahmenplanungen für die Wohnbebauung am Bahnhof West gesehen und gelesen habe, habe ich mich gefragt, warum Planer und Architekten heutzutage so phantasielos sind. Obwohl die Menschen früher nicht die Möglichkeiten hatten wie wir heute, haben sie interessanter, schöner und nachhaltiger gebaut. Man braucht die Gebäude wie unser altes Rathaus, die alten Zechenhäuser, die Maschinenhalle, Häuser aus der Gründerzeit usw. nicht nach 40 Jahren wieder abreißen wie wir das mit dem Heisenberg Gymnasium gemacht haben, sondern kann sie restaurieren wie das aktuell mit dem Ratsgymnasium geschehen ist und man mag sie sich jahrhundertelang noch anschauen. Sie strahlen eine Individualität aus.

Für eine solche Architektur fährt man gerne in eine Stadt und schaut sich alte Häuser mit Verzierungen gerne an, aber nicht für kastenförmige, mit Styropor verkleidete Bauten mit Flachdach im Stil eines Kasernenhofes! Und das auch noch am Eingangstor der Stadt, am Bahnhof! Leider ist die neuere Bauweise bereits an verschiedenen Stellen unserer Stadt genauso. Sie ist weder schön, noch nachhaltig noch Ressourcen schonend. Des Weiteren werden, statt den Bestand weiter zu entwickeln, Flächen versiegelt, obwohl wir eine Klimanotstand Kommune sind. Was macht unsere Stadt besonders? Sehen nicht alle Ruhrgebietsstädte fast gleich aus? Haben wir nicht genau wegen solcher Architektur unser eigenes Gesicht verloren? Als Bürgerin interessiert mich, wie sich meine Stadt entwickelt, in jeder Hinsicht. So geht es leider in eine gesichtslose, langweilige Richtung.“


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

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2 Kommentare

  1. Frau Dreesen hat recht. In so einem Baugebiet möchten Reiche Hasen sicher nicht selber wohnen. Die Klötzchen-Architektur erinnert stark an das Hoch10 Ungetüm und ist halt das, was die Computer heute so halbautomatisch ausspucken. Gründächer wirken hübsch im Modell, aber in der Realität sind sie unsichtbar. Fassadengrün dagegen ist nicht vorgesehen – zu aufwändig… Die Wegeführung bietet keine Abwechslung, nicht eine Kurve, nicht eine Torsituation oder ein Versatz… -Was will man mit solchen Lego-Steinen als Häusern, die alle gleich aussehen auch anstellen?
    Und was das Bike&Ride betrifft so wäre eine Bahnverbindung nach Essen für Radfahrer – und nicht nur für diese – auch am Bahnhof Ost, mitten in der Stadt und am Busbahnhof, sehr erstrebenswert. Die U11 oder eine S-Bahn könnte von Essen bis nach Dorsten durchfahren, wenn man endlich den Lückenschluss der Gleise im Bereich Kärntner Ring ins Auge fasste…

    • Dann müsste die Strecke allerdings elektrifiziert werden. Bis Dorsten muss die Fahrt nicht unbedingt gehen. Es reicht bis Zweckel – von dort fährt viermal in der Stunde ein Zug nach Dorsten und von dort weiter bis Borken oder Coesfeld.

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