Haruka Shioya mit Sieben Fantasien op. 116 von Johannes Brahms

Ihr Werbeplatz
Haruka Shioya mit Sieben Fantasien op. 116 von Johannes Brahms
Haruka Shioya begeisterte beim Forum Deutscher Musikhochschulen in der Gladbecker Stadthalle. Konzertpartner: Yuan Jung Tsai

Forum Deutscher Musikhochschulen begeistert in der Stadthalle

07.11.2021 – Haruka Shioya – „Wir sind wieder da, und zwar live!“, stellte Heinrich Menning, Künstlerischer Leiter des Forums Deutscher Musikhochschulen euphorisch zur Eröffnung der 34. Auflage dieser Konzertreihe am 26. Oktober fest. Begeisterung lag von vornherein „in der Luft“, das zahlreiche Publikum erwartete nach der Corona-bedingten Abstinenz etwas Besonderes. Von Beginn an grundlegend für die Konzeption des Forums Deutscher Musikhochschulen ist die Zusammenarbeit mit den Universitäten. Fast von Anfang an dabei: Professor Wolfgang Manz mit seinen jeweiligen Schülern und Schülerinnen von der Hochschule für Musik Nürnberg. Auch an Professor Manz daher der Dank der Gladbecker Organisatoren.




Haruka Shioya und Yuan Jung Tsai mit hohem Anspruch

„Virtuose Klaviermusik“ – diesem hohen Anspruch zu entsprechen, schickten sich Haruka Shioya und Yuan Jung Tsai an. „Meisterhafte Beherrschung“, „ausgereifte Fähigkeiten“ – solche Ausdrücke zitierte Wolfgang Manz, als er in seinem Statement das Thema dieses besonderen Konzertabends erläuterte und seine beiden Schüler vorstellte. Natürlich gehe es bei dieser scheinbaren Mühelosigkeit, mit der technischen Schwierigkeiten auf dem Instrument überwunden werden, um Tempo und Lautstärke, aber grundlegend auch um „klangliche Darstellung, suggestive Kräfte und geistige Durchdringung“.

Haruka Shioya mit Chopins „Revolutionsetüde“

Haruka Shioya, Preisträgerin renommierter Wettbewerbe in Japan und Deutschland, begann mit den Sieben Fantasien op. 116 von Johannes Brahms. Meisterhaft bewältigte Shioya den „unbequemen Klaviersatz“ (Manz) und ließ das gebannte Publikum bei einem nachdenklichen Spaziergang mit Brahms in seinen letzten Lebensjahren teilhaben an den „Monologen eines Einsamen“. Wie ein aufbegehrender Triumpf folgte Chopins berühmte Etüde c-moll op. 10 Nr. 12, die „Revolutionsetüde“, dieser „nervös-dramatische Sturm nach Noten“ (ZEIT-ONLINE), den Chopin komponierte, als er von dem verlorenen Warschauer Aufstand gegen die zaristischen Truppen erfuhr.

Rachmaninows Étude tableau d-moll op. 39 Nr. 8 gibt ein Beispiel dafür, wie der Weg, den Chopin und Lixzt mit ihren Konzertetüden vorgegeben hatten, weitergegangen werden kann: Anspruchsvollste technische Aufgaben werden in Form von ausdrucksstarken Charakterstücken dargeboten.

Zugabe von Vladimir Horowitz

Aus Ernst von Dohnanyis 6 Konzertetüden op. 28 präsentierte Shioya die Nr. 5 mit überzeugter Kraft und virtuoser Spielfreude. Schließlich Alexander Scriabins Etüde dis-moll op. 8 Nr. 12. Sicherlich hatten Haruka Shioya und ihr Lehrer Professor Manz bei der Auswahl gerade dieser virtuosen Überwältigung daran gedacht, dass die Etüde dis-moll die bevorzugte Zugabe des großen Vladimir Horowitz war. Eine gute Wahl, der sich auch das Gladbecker Publikum nicht entziehen konnte und noch begeisterter als nach den anderen Darbietungen applaudierte.

Nach der Pause Yuan Jung Tsai: Dass dieser junge Künstler sich noch im Bachelor-Studiengang befindet, ist schwer zu glauben. Zupfen an der Jacke, Anpassen des Klavierhockers, eine Konzentration, die sich sofort auf die gesamte Stadthalle übertrug. Dann, nach sanfter Ankündigung, brach „Der Sturm“ los, die Sonate op. 31/2 d-moll von Ludwig van Beethoven. Ein namenloser Rezensent hat von einem „stürmischen Werk aus depressiven Zeiten“ gesprochen.“ Wenn es möglich ist, so etwas auf dem Klavier dazustellen. Yuan Jung Tsai, der seinen ersten Klavierunterricht erhielt, als er schon 12 Jahre alt war, ist es gelungen.

Zum Abschluss die „Achterbahn der Gefühle“ mit Yuan Jung Tsai

Sein Motto: „Die Kunst des Klavierspiels komme aus ausgewogener Vernunft und Sensibilität“. Dies übertragen auf Franz Liszt, Étude d ́exécution transcendante f-moll Nr. 10, ergab in der Bewältigung durch Tsai in mancher Hinsicht an Virtuosität kaum zu überbietenden transzendente „jenseitige“ Musik. Zum Abschluss die „Achterbahn der Gefühle“ dreier Moments musicaux aus op. 16 von Sergej Rachmaninow. Eine überzeugende und spannende Verdeutlichung, was im Rahmen von virtuoser Klaviermusik geleistet werden kann. Begeisterter Applaus. „Um unseren Stolz über das vielfältige kulturelle Leben in Gladbeck zu zeigen und unsere Forumskonzerte einem überregionalen Publikum zugänglich zu machen“ (Menning), soll das Konzert in Kürze in Ausschnitten auf der Homepage www.gladbeck.de/kulturveranstaltungen/forumskonzerte und auf der Gladbecker YouTube-Seite zu sehen sein.

Das nächste Forumskonzert findet statt am Donnerstag, 18. November, 20 Uhr, in der Mathias-Jakobs-Stadthalle. Die Robert Schumann Hochschule Düsseldorf präsentiert „HEITER bis TÖDLICH – Von „SCHERZO FUNÈBRE“ zu „FUNNY FACE“ – Posaunenmusik aus 6 Jahrhunderten.

Karten für dieses Konzert sind zum Preis von 6 Euro zzgl. Gebühren (Ermäßigungen möglich) erhältlich an der Stadthallenkasse, Friedrichstr. 53, Gladbeck, Tel. 02043/99-2682 oder per E-Mail an mjs-kasse@stadt-gladbeck.de. Für den Besuch des Konzertes gelten die 3 G-Regeln (geimpft, genesen, getestet) in Verbindung mit dem Personalausweis.


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

Hier den Newsletter der Neuen Gladbecker Zeitung abonnieren.

{Anmeldeformular}


Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*