
Waldstück in Brauck vorerst gerettet
Gladbeck – 01.09.2025 – Wald gerettet – Zurückhaltende Erleichterung bei Anwohnern der Franzstraße in Brauck. Offensichtlich hat die Stadt Gladbeck ihre Pläne vorerst gestoppt. Ursprünglich sollte ein etwa 4.000 Quadratmeter großes Waldstück für einen großen „Quartiersparkplatz“ geopfert werden.
Mit diesen Plänen hatten sich die Braucker hilfesuchend an die Fraktion „Soziales Bündnis“ (BIG und DKP) sowie an den BUND Gladbeck gewandt. Das „Soziale Bündnis“ ließ das Thema auf die Tagesordnung der Sitzung des zuständigen Ausschusses für Stadtplanung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität setzen. Der BUND nahm schriftlich mit Stadtbaurat Dr. Kreuzer Kontakt auf.
Und tatsächlich erhielt der BUND am 12. August eine Mail aus dem Rathaus. Stadtbaurat Dr. Kreuzer teilte mit, man verfolge die Idee mit der Anlegung eines Parkplatzes im Zuge des „Planungskonzeptes Brauck West“ nicht mehr. Man habe ein Ingenieurbüro mit den Planungsleistungen beauftragt. Im Rahmen dessen solle „…eine alternative Unterbringung des Rückstauvolumens in der Helmutstraße geprüft werden (zum Beispiel unterirdischer Stauraumkanal)…“.
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Ortstermin sorgte für Klärung
Diese Nachricht stand im Mittelpunkt eines Ortstermins. An diesem nahmen Anwohner der Franzstraße sowie VertreterInnen des BUND und des „Sozialen Bündnisses“ teil. Trotz der positiv klingenden Nachricht aus dem Rathaus wurde schnell deutlich, dass das Thema auch in der Sitzung des zuständigen Ausschusses besprochen werden solle. Dies auch vor dem Hintergrund, dass das „Soziale Bündnis“ zusicherte, eine mehrere Punkte umfassende Beschlussvorlage vorzubereiten und zur Abstimmung vorzulegen.
Diese Beschlussvorlage umfasste (zusammengefasst) drei Schwerpunkte: Die Zusicherung durch die Stadt Gladbeck, wonach die betreffende Grünfläche auf Dauer unbebaut bleiben werde. Zudem die Zusicherung, dass bei den anstehenden Kanalbauarbeiten im Bereich der Franzstraße so wenige Bäume wie möglich gefällt werden sollten. Außerdem sollten die Zahl der Kfz-Stellplätze an beiden Seiten der Franzstraße nicht reduziert werden.
Peinliche Ausführungen von FDP und Grünen
In der Ausschusssitzung führte Bernd Lehmann (Bündnis 90/Die Grünen), der für den erkrankten Peter Kleimann die Sitzung stellvertretend leitete, aus, man hätte sich aufgrund der aktuellen Sachlage diesen Tagesordnungspunkt sparen können. Ein Anruf im Rathaus, so Lehmann, hätte ausgereicht. Und Christine Dohmann (FDP) meinte, bei dem Thema handele es sich doch nur um Wahlkampfpolemik.
Stadtbaurat Kreuzer führte aus, dass die Anwohner der Franzstraße informiert worden waren. Es habe (für die Braucker) ja auch einen Bürger-Infoabend in der Stadthalle gegeben. Außerdem sagte der Stadtbaurat, die Anwohner der Franzstraße seien vielmehr zu ihm gekommen. Sie baten, die alten Bäume am Fahrbahnrand fällen zu lassen.
Beschlussentwurf der BIG abgelehnt
Nach diesen Ausführungen war es wenig verwunderlich, dass der Beschlussentwurf des „Sozialen Bündnisses“ mehrheitlich abgelehnt wurde. Lediglich das Soziale Bündnis, die Linke, und die AfD stimmten dafür.
Diese Ablehnung führt aber auch dazu, dass Vertreter des „Sozialen Bündnisses“ in Person der beiden Ratskandidaten Volkan Akcay und Uwe Rath nochmals Anwohner der Franzstraße kontaktierten. Dabei wurde deutlich, dass in Brauck die Ausführungen von Dr. Kreuzer auf Unverständnis und auch Widerstand stoßen.
Noch am 12. Juni 2025 erhielten Anwohner einen Brief
1.) Noch am 12. Juni 2025 hatte die Stadt Gladbeck bei einer Anliegerfamilie an der Franzstraße in einem ausführlichen Brief die Planungen vorgestellt. Diese beinhalteten die Rodung des Waldstückes und den Bau eines Parkplatzes. Die Stadt bat um Ankauf eines Grundstückanteils. Anschließend gab es keine schriftlichen Infos aus dem Rathaus mehr. Erst bei dem Ortstermin im August mit dem „Sozialen Bündnis“ und dem BUND habe man von dem Stopp der Pläne erfahren. Und von dem Info-Abend in der Stadthalle habe man nichts gewusst.
2.) Es sei richtig, dass man im Rahmen der Kanalbauarbeiten so wenig wie möglich Bäume fällen wolle. Es gebe aber auch einige Platanen, deren Wurzelwerk bereits Schäden an Gebäuden und Versorgungsleitungen angerichtet habe. Diese Bäume sollte man bitte entfernen. Von einem Kahlschlag sei aber nicht die Rede gewesen. „Es wäre doch unsinnig, wenn wir uns für den Erhalt des Waldes einsetzen und gleichzeitig die Fällung aller Bäume vor unseren Häusern fordern würden.“
3.) Die Zahl der Parkplätze am Fahrbahnrand sollte möglichst erhalten werden.
„Die Vorkommnisse im Ausschuss und die Aussagen des Stadtbaurates nehmen wir zum Anlass, die Pläne rund um die Franzstraße weiter intensiv zu verfolgen.“ Das versichern nun Volkan Akcay und Uwe Rath. Dies auch vor dem Hintergrund, dass Stadtbaurat Dr. Kreuzer eingestand, dass das besagte Waldstück sich im Besitz der Stadt Gladbeck befindet. „Die betroffenen Bürger hat die Stadt Gladbeck schlichtweg nicht informiert. Die Frage nach dem Warum drängt sich auf. Sonst wird doch alles Mögliche über das Internet verbreitet. Warum nicht hier?“
BIG bleibt am Ball
Volkan Akcay und Uwe Rath abschließend: „Irgendwie ist das hier eine seltsame Sache. Wir sind misstrauisch. Und warum führt man einen Info-Abend, in dessen Rahmen Pläne für Brauck besprochen werden sollen, in der Stadthalle in Gladbeck-Mitte durch?“
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