Stadtspiegel aus der Kiste: Modell für ganz Gladbeck?

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Stadtspiegel aus der Kiste: Modell für unsere Stadt
Das könnte Schule machen: Leser holen sich ihren Stadtspiegel aus der Kiste, wie hier an der Bottroper Straße. Foto: Neue Gladbecker Zeitung

Anwohner aus Ellinghorst müssen sich ihre Zeitung abholen

Gladbeck – 22.12.2025 – Stadtspiegel – Deutschland ist ja bekanntlich eine Servicewüste – Gladbeck ist da keine Ausnahme. Zeitungen werden in Deutschland schon seit dem 17. Jahrhundert durch Boten verteilt, seit die erste Tageszeitung, die „Einkommende Zeitung“, 1650 in Leipzig erschien.

Aber eine breite Verbreitung und Zustellung, oft durch lokale Boten und Kuriere, etablierte sich mit der zunehmenden Anzahl von Zeitungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts, insbesondere mit den regionalen Tageszeitungen, die in fast jeder deutschen Stadt erschienen, bevor die elektronischen Medien die Zustellungslandschaft veränderten. 

Stadtspiegel kündigte langjährigem Redakteur aus Gladbeck

Damit hat es jetzt ein Ende. Denn der Stadtspiegel, ein Produkt mehrerer Zeitungshäuser, wird im Gladbecker Stadtteil Ellinghorst nicht mehr verteilt. Stattdessen muss man ihn sich holen. Dazu steht auf der Bottroper Straße, etwa gegenüber der ehemaligen Sparkasse, eine schwarze Kiste. Der Inhalt: der jeweils neueste Stadtspiegel.


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Den Stadtspiegel gibt es in Ellinghorst nur aus der Kiste

Alle Zeitungen kämpfen mit den Kosten. Neben den Journalistengehältern und den extrem gestiegenen Papierkosten, schlägt besonders die Verteilung der Zeitungen zu Buche. Über zwanzig lokale Stadtspiegel-Redaktionen sind schon seit Jahren aufgelöst. Ein Bruchteil der Mitarbeiter produdiert nun über zwanzig Ausgaben in der Essener Zentralredaktion. Auf die Papierkosten haben die Verlage keinen Einfluss, aber die Kosten der Verteilung sind ihnen ein Dorn im Auge.

Stadtspiegel aus der Kiste
Es scheint zu klappen: am Montagmorgen war die Kiste leer. Foto: Neue Gladbecker Zeitung

Die Zusteller bekommen zwar gerade mal den Mindestlohn. Allerdings wird nicht nach Stunden gezahlt. Stattdessen berechnet der Verlag jeden Verteilbezirk individuell. Zusteller stöhnen über diese Bedingungen und bezweifeln, dass die Verteilung in der berechneten Zeit zu schaffen ist.

Dass das neue „Abholsystem“ gerade in Ellinghorst ausprobiert wird, liegt auf der Hand. In Ellinghorst und Am Luftschacht stehen überwiegend Einfamilienhäuser. Ein Zusteller läuft sich dort „die Hacken wund“ – anders als zum Beispiel in Rentfort-Nord. Dort wird man in den Hochhäusern schon mal 60 Exemplare oder mehr los.

Stadtspiegel Gladbeck – alles wird anders!

Das neue Abholsystem hat Vor- und Nachteile. Es wird einen Menge Papier eingespart, denn den Stadtspiegel holt sich nur, wer ein Interesse daran hat. Andererseits sinkt die Auflage extrem, wenn das Abholprojekt auf die ganze Stadt ausgerollt wird. Mit der sinkenden Auflage sinken dann auch die Werbeeinnahmen.

Aber solange man nur noch im Stadtspiegel lesen kann, wer nicht mehr im Aldi einkaufen geht, macht sich noch eine erkleckliche Zahl von Lesern auf den Weg zur Kiste.

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