Unbekannte hatten das Kunstwerk am Emscher-Weg massiv beschädigt
Castrop-Rauxel – 08.01.2025 – Kawamata-Turm – Der „Walkway and Tower“ von Tadashi Kawamata an der Stadtgrenze Recklinghausen/Castrop-Rauxel ist mutmaßlich über die Feiertage schwer beschädigt worden. Aufgrund dieser Vandalismusschäden, bei denen Holzteile des Gehsteges herausgerissen wurden, muss die Emschergenossenschaft das direkt an der Emscher-Promenade gelegene Kunstwerk vorübergehend sperren.
Eine Wiederinstandsetzung der Konstruktion ist bereits in Planung. Die Emschergenossenschaft geht aktuell davon aus, dass die Sperrung bis mindestens Ende März, ggf. sogar bis Ostern, bestehen bleiben muss.
Die Beschädigungen wird die Emschergenossenschaft entsprechend bei der Polizei anzeigen. Etwaige Zeuginnen und Zeugen werden gebeten, sachdienliche Hinweise an die Polizei zu richten.
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Der „Kawamata-Turm“
Der japanische Künstler Tadashi Kawamata wählte für seine Arbeit „Walkway and Tower“ anlässlich der Emscherkunst-Ausstellung im Kulturhauptstadtjahr 2010 den Ort unweit des Wasserkreuzes von Emscher und Rhein-Herne-Kanal an der Stadtgrenze zwischen Recklinghausen und Castrop-Rauxel aus. Hier befindet sich das östliche Ende der sogenannten Emscher-Insel, die auf über 34 Kilometern zwischen Fluss und Kanal verläuft.
Durch umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen konnte sie als Naherholungsgebiet erschlossen werden und war Spielort der ersten Ausgabe der Emscherkunst. Damals wie heute ist der Ort vom Emscher-Umbau geprägt. Direkt östlich des Kunstwerkes befindet sich der neue Natur- und Wasser-Erlebnis-Park „Emscherland“ mit der renaturierten Emscher und der neuangelegten Mündung des Suderwicher Bachs. Auch das spektakuläre Brückenbauwerk „Sprung über die Emscher“ befindet sich in unmittelbarer Nähe.
Der horizontalen Landschaftsgestaltung setzte Kawamata eine vertikale Landmarke in Form eines hölzernen Aussichtsturms entgegen. Die Arbeit „Walkway and Tower“ ist eine Mischung aus Architektur und Skulptur, lässt sich dem Werk doch keine eindeutige Funktion zuschreiben. Bewusst wählte Kawamata für die Konstruktion das Material Holz. Denn so wie die zu beobachtende Umgebung befindet sich auch das Holz in einem permanenten Zustand der Veränderung durch Witterung und Jahreszeitenwechsel. Der provisorische Charakter des Bauwerks steht ebenso sinnbildlich für den stetigen Wandel der Landschaft.
Emschergenossenschaft
Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung.
Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür hat man 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de
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