IGeL-Liste schränkt PSA-Vorsorgeuntersuchung ein

IGeL-Liste schränkt PSA-Vorsorgeuntersuchung ein
Laboruntersuchung. Symbolbild: Pixabay

Bewertungsausschuss für IGeL-Liste bindet Kasseninteressen ein

Gladbeck – 12.12.2024 – IGeL-Liste – Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) sind Leistungen, die nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung in der vertragsärztlichen Versorgung gehören. Dies sind beispielsweise Leistungen, für die keine ausreichenden Belege für ihren Nutzen vorliegen oder die noch nicht einer Nutzenbewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) unterzogen wurden. Ärzte bieten als IGeL beispielsweise Zusatzvorsorgeuntersuchungen an.

Im IGel-Monitor steht zum PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs: Kann der PSA-Test Männer davor bewahren, an Prostatakrebs zu sterben? Die Antwort: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen.


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Der PSA-Test ist eine der am häufigsten angebotenen IGeL. Er soll Prostatakrebs früh erkennen und Männer davor bewahren, an Prostatakrebs zu sterben. Auch wenn der PSA-Test von vielen Urologen und Allgemeinärzten als sinnvolle Vorsorgemaßnahme dargestellt wird, gibt es seit Jahren auch in Fachkreisen intensive Diskussionen um Nutzen und Schaden des Tests. Der PSA-Test gehört nicht zum Krebsfrüherkennungsangebot der GKV . Zur Früherkennung des Prostatakrebses bezahlen die Kassen bei Männern ab 45 Jahren ein jährliches Abtasten der Prostata.

Und genau da liegt das Problem! Aktuelle Studien kommen zu dem Ergebnis, dass das jährliche Abtasten (im Volksmund auch Hafenrundfahrt genannt), weniger sinnvoll sei, als der PSA-Test.

In der Studie haben Forscher 6.500 Männer berücksichtigt. Bei 57 dieser Männer ertasteten die Ärzte ein mögliches Krebsgeschwür. Die meisten der Männer ließen sich daraufhin eine Gewebeprobe entnehmen. Das Ergebnis war: Nur 3 von ihnen hatten tatsächlich einen bösartigen Tumor in der Prostata. Das Deutsche Krebsforschungszentrum, aus dem diese Studie kam, dazu: „Durch die hohe Falsch-positiv-Rate versetzt man viele Männer unnötig in große Angst“.

PSA-Test versus rektale Untersuchung der Prostata

Bei jedem PSA-Wert kann ein Karzinom vorliegen. Der positive prädiktive Wert, das heißt die Sicherheit, das Prostatakarzinom tatsächlich vorherzusagen, liegt bei PSA-Werten zwischen 4 ng/ml und 10 ng/ml bei 25–35 %, bei Werten über 10 ng/ml bei 50–80 %. Der PSA-Test misst ein Eiweiß im Blut, das nur die Prostata bildet. Ist der Wert erhöht, kann das möglicherweise auf einen Tumor hinweisen.

Der PSA-Wert wird gern verteufelt. Er würde, als Regelleistung der Kassen, immense Kosten verursachen. Das mag ja sein, aber es ist eine Frage der Aufklärung und Information, ob sich Männer bei erhöhtem PSA-Wert gleich in Panik versetzen lassen. Letztlich ist es doch immer eine ärztliche Entscheidung, ob das Messer zum Einsatz kommt. Und eine PSA-Bestimmung macht eine urologische Untersuchung nicht überflüssig.

Die ablehnende Haltung der Krankenkassen bezüglich der Kostenübernahme für den PSA-Test scheint rein wirtschaftlich begründet zu sein. Sie hält viele Männer davon ab, durch eine einfache Blutentnahme, die komplette Vorsorgeuntersuchung machen zu lassen. Das ist fahrlässig von den Kassen! Denn wenn man weiß, dass die Fehldiagnosen bei rektalen Untersuchungen deutlich höher sind als beim PSA-Test, ist die Ablehnung der Kostenübernahme nur mit wirtschaftlichen Interessen der Kassen zu erklären.


DISCLAIMER – HINWEIS:

Ich bin weder Mediziner noch habe ich einen fachlichen Hintergrund! Dieser Artikel stellt KEINE Gesundheitsberatung dar, sondern gibt lediglich das wieder, was ich in eigener Recherche zu diesem Thema herausgefunden habe. Ich übernehme keine Gewähr für Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit meiner Ausführung und keinerlei Haftung für mögliche Rechtsfolgen.

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