
Aber der Haldenabriss und die Waldvernichtung machen vieles zunichte
Gladbeck – 04.06.2025 – Hitzeperioden – Angesichts immer häufiger auftretender und intensiverer Hitzeperioden hat die Stadt Gladbeck eine Hitzeaktionsplanung erarbeitet und mit der Umsetzung begonnen.
Besonders Gladbeck mit seiner dichten Bebauung und dem städtischen Charakter ist stark von Hitze betroffen“, erklärt Jürgen Harks, Leiter des Amts für Umwelt, Klima und Energie. Die Gefahr, die für viele Menschen von starker Hitze ausgeht, werde aber oft nicht als solche unmittelbar erkannt, so Jürgen Harks: „Gerade für vulnerable Personengruppen wie ältere Menschen, Kinder, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankung können hohe Temperaturen gefährlich werden. Insofern ist die Sensibilisierung von besonderer Bedeutung um sich auf verändernde Umweltbedingungen einzustellen. Die Schicksale hitzebedingter Notfälle werden selten als solche öffentlich wahrgenommen.“
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Bürgermeisterin blendet Vernichtung eines stadtnahen Waldes aus
Bürgermeisterin Bettina Weist betont die Notwendigkeit, präventive Maßnahmen bei Hitze zu entwickeln und umzusetzen: „Wir alle spüren, dass die Sommer heißer und die Hitzeperioden länger werden. Das stellt uns als Stadt vor neue Herausforderungen. Deshalb ist es unsere Aufgabe, rechtzeitig und entschlossen zu handeln, um diesen Temperaturen und der damit verbundenen Gefahr zu begegnen.“
Zuckerbrot und Peitsche = Gladbecker Klimapolitik
Ein Kommentar von Ralf Michalowsky
Eine Hitze-Broschüre, ein Hitze-Warnaufkleber, kostenlose Sonnencreme, öffentlichen RefillStationen für Trinkwasser, ein Trinkwasserbrunnen im Neuen Rathaus, ein Hitze-Workshop mit SeniorInnen und ein Klimaspaziergang mit Kindern und Jugendlichen. Das sind die Ideen, mit denen die Stadt Gladbeck die 76.000 in Gladbeck lebenden Menschen vor künftigen Hitzeperioden schützen will.
Gleichzeitig arbeitet die Stadt aber auch daran, eine wichtige stadtnahe Frischluftquelle zu beseitigen. Sie will die 100 Jahre alte bewaldete Steinhalde am Festplatz für rund 20 Mio. Euro (aus eigenem, nicht vorhandenen Geld) abtragen lassen. Acht Mitarbeiter im Rathaus sind damit beschäfftigt, an der Stelle ein Gewerbegebiet mit viel versiegelter Betonfläche zu planen.
Geht es eigentlich noch?
Kernstück der städtischen Hitzeaktionsplanung ist eine umfassende Kommunikationskaskade, also eine Meldekette, die bei bevorstehenden Hitzeperioden aktiviert wird und ämterübergreifend Warnungen ausgibt. „So wollen wir möglichst viele Personen und Multiplikatoren erreichen, um auf das Extremwetter und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen aufmerksam zu machen“, erklärt Annekatrin Stange, Klimaanpassungsmanagerin der Stadt.
Stadt Gladbeck weiß von den kommenden Hitzeperioden
Die Meldekette wird aktiviert, sobald der Deutsche Wetterdienst für Gladbeck Hitze (ab 32 Grad gefühlter Temperatur) und Extreme Hitze (ab 38 Grad gefühlte Temperatur) vorhersagt. „Im Kreis Recklinghausen sind wir die erste Stadt, die diese Maßnahme zur KrisenKommunikation umgesetzt hat und bei Bedarf einsetzt“, so Jürgen Harks.
Um adäquat auf Hitze-Ereignisse reagieren zu können, hat außerdem der Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt im März eine Krisenübung zum Thema Hitze durchgeführt. Dabei wurden verschiedene hitze- und dürrebedingte Ereignisse simuliert und erprobt. „Auch hier sind wir einer der ersten Städte, die so eine Krisenübung zum Thema Hitze durchgeführt hat“, sagt Amtsleiter Harks.
Hitze-Broschüren und Wasserspender sollen das Schlimmste verhindern
Damit die GladbeckerInnen Hitzewellen gut überstehen, hat die Stadt bereits einige Maßnahmen und Projekte umgesetzt: So gibt die 2023 erschienene Hitze-Broschüre praktische Tipps und wichtige Infos für heiße Tage, listet Orte auf, wo Menschen kostenlos Trinkwasser zapfen können und erklärt hitzebedingte Symptome.
Das Amt für Umwelt, Klima und Energie gibt außerdem Hitze-Warnaufkleber aus, die sich bei hohen Innenraum-Temperaturen verfärben und so für das Thema sensibilisieren, verteilt kostenlose Sonnencreme im Freibad und arbeitet am Ausbau der öffentlichen RefillStationen für Trinkwasser im Stadtgebiet. „Gerade erst haben wir einen Trinkwasserbrunnen im Neuen Rathaus in Betrieb genommen. Unser Ziel ist es, auch im Außenbereich Trinkwasserbrunnen zu installieren, diese sind aktuell in Planung“, so Annekatrin Stange.
Nachhaltigen Förderung von Stadtgrün, aber Vernichtung einer stadtnahen Frischluftquelle
Unter dem Motto „Gladbeck Goes Green“ arbeitet die Stadt außerdem an der nachhaltigen Förderung von Stadtgrün im privaten und öffentlichen Raum. Sie will die Lebensqualität im Sommer zu erhöhen. „Wir verteilen kostenloses regionales Saatgut und bringen Gießsäcke an Straßenbäumen an. Außerdem stellen wir Regenwassertanks auf und fördern die naturnahe Gestaltung von Vorgärten“, fasst Jürgen Harks die vielen Aktionen zusammen. Zusätzlich sind MitarbeiterInnen des Amtes für Umwelt, Klima und Energie bei Bürgerveranstaltungen und Vereinsevents aktiv. Sie klären über Förderprogramme auf, beraten BürgerInnen zum Umgang mit Hitze und geben Workshops für vulnerable Gruppen.
Im Rahmen dieser Bürgerveranstaltungen macht das Amt für Umwelt, Klima und Energie auf zwei Termine aufmerksam:
Hitze-Workshop mit SeniorInnen und Menschen mit Behinderungen am Dienstag, 17. Juni, von 10 bis 12 Uhr im Saal des Fritz-Lange-Hauses.
Klimaspaziergang mit Kindern und Jugendlichen durch die Gladbecker Innenstadt ebenfalls am Dienstag, 17. Juni, von 16 bis 18 Uhr. Startpunkt wird noch bekanntgegeben.
Anmeldungen für die Termine sind möglich bei Annekatrin Stange per E-Mail an annekatrin.stange@stadt-gladbeck.de und per Tel. 02043 / 99-2303.
Am Mittwoch, den 4. Juni, findet der bundesweite Hitzeaktionstag statt. Das ist eine Initiative der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) und der Bundesärztekammer. Ziel ist es, auf die gesundheitlichen Risiken von Hitze aufmerksam zu machen und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu fördern.
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