Stadt Gladbeck verfolgt ungewöhnlichen Lösungsansatz bei KITA-Plätzen
01.04.2022 – Ein-Kind-Politik – Seit Jahren hat Gladbeck ein großes Problem: es fehlen KITA-Plätze. Und die Lücke wird immer größer. Während die Stadt sich abstrampelt um neue Plätze zu schaffen, schließen kirchliche Träger KITAS (wie z.B. in Schultendorf die evangelische Kirche) oder ziehen sich aus der Trägerschaft zurück (wie z.B. der katholische SKF in Butendorf).
Ein-Kind-Politik als Lösung des KITA-Problems
Fehlten Anfang 2021 noch mehr als 500 KITA-Plätze, sind es jetzt, ein Jahr später, schon 704 Kindergartenplätze. Die Stadt kommt einfach mit dem Bau nicht nach. Deshalb wurde eine überparteiliche Arbeitsgruppe des Jugendhilfeausschusses gebildet, die jetzt erste Lösungsvorschläge erarbeitet hat.
Im einzelnen sind es diese Vorschläge, die noch durch den Fachausschuss und den Rat der Stadt müssen:
- Intensivierung der Beziehungen zur chinesischen Partnerstadt Fushun mit dem Ziel des Erfahrungsaustausches zur Bewältigung der Nachfrage nach KITA-Plätzen.
- Auslobung von „Wegzugprämien“ aus Gladbeck. Angedacht sind Beträge von 10.000 Euro bei zwei Kindern, plus 5.000 Euro für jedes weitere Kind. (Gilt für Kinder unter 6 Jahren)
- Mittelfristige Umsetzung der Ein-Kind-Politik wie in China.
Die chinesische Ein-Kind-Politik gibt es längst nicht mehr
Der Maßnahmenkatalog der Ein-Kind-Politik soll es in sich haben. Der NGZ liegt das Papier vor. Drastische Einschränkungen kommen danach auf Eltern mit mehreren Kindern zu. „Die Corona-Beschränkungen sind dagegen nur ein kleiner Vorgeschmack und sozusagen Pillepalle“, kritisiert ein verwaltungsinterner Fachmann das Konzept, „in China ist die Ein-Kind-Politik von 1960 seit 2021 durch die Drei-Kind-Politik abgelöst. Und hier will man wieder damit anfangen.“
Druck der Eltern wird immer größer – Lösungen müssen her
Es gibt in Gladbeck nicht nur einen gravierenden Mangel an KITA-Plätzen. Viele Eltern melden ihre Rechtsansprüche auf einen KITA-Platz an und werden vom Jugendamt auf die Möglichkeit verwiesen, ihre Kinder von einer Tagesmutter betreuen zu lassen. Doch das ist nur eine Verlagerung des Problems, denn auch hier gibt es kein ausreichendes Angebot. Eine teilzeitbeschäftigte Mutter ohne Auto (von Vollzeit ganz zu schweigen), schafft es nicht, ihre Kinder z.B. von Zweckel zur Tagesmutter nach Brauck zu bringen und dann noch ihrer Beschäftigung nachzugehen.
Hier klafft eine große Realitätslücke!
Das schreibt Wikipedia über unsere chinesische Partnerstadt Fushun
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