Deutschland ist in Afghanistan gescheitert – warum wohl?

Deutschland ist in Afghanistan gescheitert - warum wohl
Solche Bilder von Jungen und Mädchen, die gemeinsam unterrichtet werden, wird es künftig aus Afghanistan nicht mehr geben.

Die “Verteidigung unserer Demokratie” in Afghanistan ist gescheitet.

Ein Kommentar von Ralf Michalowsky

17.08.2021 – Deutschland – Zwanzig Jahre lang hat die Bundesrepublik Deutschland unsere Demokratie mit Waffengewalt in Afghanistan verteidigt. „Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt“, sagte am 11. März 2004 der damalige deutsche Verteidigungsminister Peter Struck (SPD). Immer betonte auch unsere Regierung, dass man den Frauen helfen wolle. Diese Mission ist jetzt kräftig gescheitert.




Zehntausende Afghanen starben

Eigentlich dürfte auch dem Dümmsten klar sein, dass man ein ganzes Volk nicht mit Waffengewalt umkrempelt kann. Das hat noch nie funktioniert (nicht im Irak und nicht in Libyen), es sei denn, man nimmt Millionen Tote in Kauf. Nur die Eindämmung religiöser Einflüsse könnte Afghanistan retten. Doch die Bereitschaft, aus dem tief im Islam verwurzelten Afghanistan einen säkularen Staat zu machen, geht bei allen westlichen Staaten gegen Null. Die Verbindungen von Religion und Staat sind leider auch in allen westlichen Staaten viel zu ausgeprägt.

Das Übel ist das extrem religiöse Weltbild der Taliban

Aber genau das ist das Übel. Der Ursprung der kulturellen Prägung liegt in Afghanistan in einem extrem religiösen Weltbild, das keinen Spielraum für Andersdenkende zulässt. Die mystischen Begründungen für die brutale Schreckensherrschaft der Taliban erinnern an das Mittelalter in Europa und die damalige Schreckensherrschaft der Katholischen Kirche. Auch bei uns hat damals eine Religion dafür gesorgt, dass “Abweichler” gefoltert, getötet und verbrannt wurden. Die Menschen wurden ausgebeutet und zu Abgaben verpflichtet. Wer nicht “mitspielte” wurde hingerichtet und sein Besitz ging an die Kirche. So ist der Reichtum der Kirche entstanden und macht die Kirche noch heute so mächtig.

Letztlich geht es auch in Afghanistan um Macht und Einfluss. Da sind übersinnlich begründete Regeln natürlich sehr hilfreich. Und wenn man diese Regeln der Taliban betrachtet, zeigt sich, dass sie von Menschen ausgedacht sind um andere Menschen gefügig zu machen. Es sind keine “göttlichen” Regeln, sondern von Menschen gemachte, wie in allen anderen Religionen auch. Sie dienen dazu Macht über andere zu gewinnen.

Die Welt sollte zu Besinnung kommen! Wenigstens in “aufgeklärten Staaten” muss allen religiösen Umtrieben, die das Ziel haben, die Regeln für das Zusammenleben der Menschen zu bestimmen, eine Absage erteilt werden.

Der Autor hat übrigens schon am 21. September 2001, also vor knapp 20 Jahren, eine Einschätzung des Kriegseintritts Deutschlands in Afghanistan formuliert.


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