Bürgerforum übt Kritik an Tunnelplanung in Gladbeck

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Bürgerforum übt Kritik an Tunnelplanung in Gladbeck
Durch eine Werbeagentur lässt die Stadt Gladbeck jetzt ihre Tunnelplanung ins rechte Licht setzen. Das Gladbecker Bürgerforum kritisiert dies. Bild: Stadt Gladbeck

Bürgerforum: A52, 37 Grad Nordost. Werbeagentur macht PR

21.09.2022 – Bürgerforum – Unter dem Namen 37Grad Nordost macht die Hier den Newsletter bestellenPR– Agentur IKU GmbH im Auftrag der Stadt Gladbeck seit diesem Jahr Reklame für die Autobahn 52. In verschiedenen Veranstaltungen stellt sie schöne Visionen für den Tunnel in den Vordergrund und versucht systematisch die vielen Nachteile des Autobahnbaus zu verschweigen, so auch am 20.09. in der Gladbecker Stadthalle.

In den Bildern, auf denen die immens vielen Autos, die auf dem Tunneldach zwangsläufig fahren müssen um zu den dortigen Auf- und Abfahrten der A52 zu gelangen fehlten, wurde eine schöne neue Welt beschworen. Hingegen darf z.B. das riesige Autobahnkreuz in Wittringen oder die Lärmbelastungen entlang der A52 und der A2 bei 37Grad Nordost wegen der Verengung der Thematik auf das Tunneldach nicht besprochen werden.

Wichtige Probleme wurden ausgespart

Schon die problematischen Tunnelenden – sie sind gesundheitsschädlich wegen Lärm und Feinstaub inmitten von Wohngebieten. Sie wurden nicht in den Kreis der behandelten Themen aufgenommen. Man musste gestern schon den Stimmen von realistisch denkenden Bürgern zuhören, um zu erkennen, dass die A52 als Ganzes ein Riesenproblem für Gladbeck darstellt; daran ändert auch der Tunnel nichts.

Selbst die bisher bekannten Visionen für die Tunneloberfläche wurden von etlichen Besuchern sehr kritisch hinterfragt. Vor allem die starke Versiegelung durch die umfassende Erschließung von heute unversiegelten, grünen Bereichen war häufig genannt. Es wurde sogar öfters die Frage gestellt inwieweit die neue Straße auf dem Tunneldach, die eine innerstädtische Hauptverkehrsstraße und gleichzeitig einen Autobahnzubringer darstellt, nicht genau so eine Trennung für Gladbeck darstellt wie heute die B224.

Neben der Präsentation netter Ideen für die Tunnelgestaltung ist das Bemühen um Schönfärberei im Projekt 37 Grad Nordost unübersehbar. Bürgerbeteiligung ist ja schön und richtig, aber sie müsste seriöser betrieben werden um auch gut zu sein.

Bürgerforum Gladbeck e.V.

37Grad Nordost – Kampagne der Stadt Gladbeck


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

3 Kommentare

  1. Klarstellung

    Entgegen der Darstellung des früheren Bürgerforumsvorsitzenden Matthias Raith, heute in der WAZ, plant das Bürgerforum natürlich nicht, der Werbemaßnahme „37 Grad Nordost“ zum Bau A52 in seröser Form zuzustimmen. Diesen, mit einem falschen und aus dem Satzzusammenhang gerissenen, Teil eines Zitates des Bürgerforums belegen zu wollen ist sicher ein Fehler des Herrn Raith. Als Vorsitzender des Bürgerforums habe mir nicht eine seriöse Propaganda für die A52 gewünscht, sondern festgestellt, dass es sich bei dem Projekt „37 Grad Nordost“ aus Sicht des Bürgerforums um eine schönfärberische, unseriöse Werbekampagne für die A52 handelt, die nicht gut für Gladbeck ist. Dass dieser Text missverständlich sein könnte, sehe ich nicht.

    Auch wenn es Herr Raith bedauern mag, dass das heutige Bürgerforum nicht mehr den aggressiven und persönlich anfeindenden Kurs des früheren Vorstandes verfolgt und mit der Stadtverwaltung immerhin wieder im Gespräch ist, bleibt es doch dabei: Die Nachteile der A52 für ganz Gladbeck wären vielfältig und würden die Vorteile, die zudem auch noch ungewiss sind, überwiegen. Im Rahmen einer seriösen Bürgerbeteiligung würde das auch schnell allen Gladbeckern klar werden. Das Bürgerforum lehnt den Bau der A52 jedenfalls nach wie vor ab.

    Franz Kruse – Vorsitzender des Bürgerforums

  2. Was für ein Popanz da nun seit Jahren um den Ausbau der B 224 zur A 52 aufgebaut wird, das wird immer deutlicher. Was verspricht sich der größte Teil aller unserer im Rat vertretenen Parteien-Mitglieder davon, dass sie sich ständig über die Mehrheit der eigenen – von diesen gewählten ! – Bürger hinwegsetzen? Volksabstimmungen wurden ignoriert, kumpelhaft wurde sich den Lügen eines unfähigen Verkehrsministers angeschlossen und dann gibt eine angeblich fast pleite Kommune für die Schönferberei eines nirgendwo beschlossenen Tunneldachs horrende Summen aus. Wo ist da eigentlich noch ein qualitativer Unterschied zu den Trump‘schen oder Putin‘schön fakenews zu erkennen? Haben wir nicht wichtigere Probleme zu lösen? Das Bürgerforum hat durch die mitgehörten Kommentare der Veranstaltungsteilnehmer die Meinung vieler (der meisten?) Gladbecker zur Kenntnis gebracht. Mathias Reith bringt es in seinem Kommentar auf den Punkt, dass dieser Autobahnausbau so nützlich wie ein Kropf oder Blinddarm wäre.

    Dr. Wolfgang Schneider

  3. Dass die Stadt Gladbeck die Schönfärberei einer Werbeagentur bezahlt und der Stadtrat dafür sogar 300.000 € zusätzlich zur Verfügung gestellt hat, ist in meinen Augen skandalös. Ich möchte das mit einem bildhaften Vergleich begründen: Eine eigentlich eher arme Firma zieht in Erwägung, ein Haus zu bauen, aber sie weiß nicht, ob sie auf der Grundlage noch nicht vorhandener Baupläne überhaupt eine Genehmigung dafür bekommt und obwohl sie auch keine Finanzierung dafür stehen hat. Mit anderen Worten: es ist noch alles offen, ob und wie ihr Vorhaben kommen wird. Trotzdem machen sich einige Nachbarn für viel Geld darüber Gedanken, wie man, falls das Haus wirklich gebaut wird und dann so aussieht, wie sie sich das vorstellen, das Dach begrünt und verschönt. Sie bauen damit ein Wolkenkuckucksheim.
    Dass der noch amtierende Stadtbaurat als Chef der Verwaltung Gelegenheiten sucht, sich auf anderer Leute Kosten zu profilieren, ist angesichts seiner Zukunftspläne menschlich verständlich. Die Interessen der Stadt, die ebenso wie ihre Einwohner kaum noch weiß, wie sie die ständig steigenden Kosten decken soll, verfolgt er damit nicht.
    Allen Lesern Neuen Gladbecker Zeitung herzliche Grüße aus Spanien

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