A52 durch Gladbeck – Stadt will den Tunnel um jeden Preis

Ihr Werbeplatz
A52 durch Gladbeck - Stadt will den Tunnel um jeden Preis
Auch die rot umrissene Fläche hat die Stadt Gladbeck bereits gekauft. Ebenso Grundstücke auf der anderen Seite der B224. Karte: OpenStreetMap

5,58 Mio. Euro wurden schon für Grundstückskäufe ausgegeben, 7,26 Mio. kommen noch dazu

12.04.2023 – A52 durch Gladbeck – Die Stadt Gladbeck hatte 2012 eine tolle Idee. Sie ließ die Bürger der Stadt über den Ausbau der B224 per Ratsbürgerentscheid abstimmen. Und scheiterte grandios. Es war ein Kampf „David gegen Goliath“, wobei der Goliath aufgrund der eingesetzten finanziellen Mittel ganz eindeutig die Stadt und ihr Bürgermeister Ulrich Roland waren. Damals war nur eine Ausgabe von zwei Millionen Euro für die städtische Beteiligung am Tunnel die Rede. In der Bürgerabstimmung von 2012 lehnte die Stadtgesellschaft mit 56 zu 44 Prozent die Ausbaupläne ab.

12,84 Mio. Euro bisher für Grundstückskäufe zum Bau der A52 durch Gladbeck

Die LINKE ist schockiert. In einer Presseerklärung der Partei heißt es: „Der Tunnel in Gladbeck wird für unsere Stadt jetzt schon zu einem Fass ohne Boden. Bei den Beratungen zum Städtischen Haushalt 2023 am Ende des letzten Jahres vertrat die LINKE. Gladbeck die Meinung, dass es noch gar nicht an der Zeit ist, für vorbereitende Maßnahmen zur Oberflächengestaltung des erhofften Tunnels 1,5 Millionen Euro  im Jahr 2023 auszugeben, weil der Tunnelbau noch gar nicht beschlossen ist. Es besteht also keine Sicherheit über den Tunnelbau, was für die LINKE der Grund war sich beim Haushaltsentwurf für 2023 zu enthalten.“

Eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE brachte Zahlen ans Licht

Die Antwort auf eine Kostenanfrage der Ratsfraktion der Linken sei schockierend, heißt es. Bereits in den letzten sechs Jahren habe die Stadt Gladbeck 5,58 Millionen Euro für die Planungsmaßnahmen und Immobilienankäufe im Bereich der erhofften Tunneloberfläche ausgegeben, wobei für die Jahre 2023 bis 2026 weitere 7,26 Millionen vorgesehen seien.

Dass dafür auf der Habenseite einige wenige Gebäude und Grundstücke zu Buche schlagen, hilft den vielen unter Geldmangel leidenden Problemen in Gladbeck in keiner Weise. Dreizehn Millionen Euro könne man sinnvoller für Kindergärten, Schulen oder eine Verkehrsinfrastruktur ausgeben, die auf der Höhe der Zeit ist.

Gekauft hat die Stadt u.a. das riesige Grundstück eines ehemaligen Ratsherrn der Grünen. Der hatte sich mit seinem Lebensgefährten (auch Grünen-Ratsherr) lange Jahre für den Ausbau der B224 eingesetzt. Ganz im Gegensatz zu den Grünen in den umliegenden Städten. Es handelt sich um die Fläche zwischen Grabenstraße und Bahnlinie, sowie Roter Turm und B224. (siehe Lageplan oben) Dort stehen mehrere Wohnhäuser und jede Menge Garagen.

Das Grundstück wird für die Ausfahrt der A52 kurz vor dem Tunnel benötigt. Wenn der Tunnel denn jemals kommt.

Der Einsatz des grünen Autobahnfreundes hat sich gelohnt. Er dürfte jetzt Millionär sein. Seinen Wohnsitz hat er nach Mecklenburg-Vorpommern verlegt.


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

3 Kommentare

  1. Zu den schockierenden Veröffentlichungen der NGZ ein paar Randnotizen:

    1. Gladbeck ist offensichtlich keineswegs eine der ärmsten Städte in Westdeutschland. Die Stadt hat genug Geld, sie wirft es nur mit vollen Händen aus dem Fenster.
    2. Die von uns gut bezahlten Hauptamtlichen im Rathaus sind von allen guten Geistern verlassen. Sie verzocken die ihnen anvertrauten Steuergelder in vager Hoffnung auf eine noch weder beschlossene noch erforderliche, unrealistische Autobahn. So kann allenfalls ein risikofreudiger Elfjähriger Monopoly spielen. Verantwortungsvolle Verwaltung geht anders.
    3. Die Nummer Eins im Rathaus hat ihre Vergangenheit als Sachwalterin für Schulgebäude erfolgreich verdrängt. Jetzt wissen wir, warum die Stadt nicht in der Lage ist, die maroden Schulgebäude (und andere, für die Bürger im täglichen Leben wichtige Einrichtungen) in Ordnung zu halten.
    4. Die Mehrheit der Ratsmitglieder genießt voll Stolz ihre Pöstchen bei Kaffee und geselligen Ausflügen. Jetzt wird glasklar: Bei der Überwachung der städtischen Ausgaben sind die Mandatsträger ein Totalausfall. Verstehen von Haushaltsplänen ist definitiv nicht ihr Ding.
    5. Die zur schwachbrüstigen Monopolveranstaltung verkommene, traditionelle Lokalpresse ist Lichtjahre entfernt von ihrer Aufgabe, als „vierte Gewalt“ Missstände in Politik und Verwaltung aufzudecken und zu verhindern.
    6. Der ehemalige Bürgermeister hat der Stadt die Planung der A 52 gegen den Bürgerwillen durch dreiste Lügen von einem mit dem Bund „endverhandelten Vertrag“ eingebrockt. Seine Amtspflichtverletzungen entsprechen auch 10 Jahre danach nicht der Wahrheit. Kein Verantwortlicher will außerdem wahrhaben: Die existenziell notleidende Bundes-FDP will mit ihrem Zwergenaufstand für den Autoverkehr keine Autobahn durch Gladbeck. Ihr geht es nur darum, kurzfristig ein paar Wählerstimmen zu gewinnen. Sie will sich am eigenen Schopf vom 5 %-Abgrund wegziehen.
    7. Die Bürger der Stadt haben die A 52 schon vor zehn Jahren kraftvoll beerdigt. Sie schauen, wen wundert es, heute dem Treiben der Politik rat- und tatenlos zu. Ihre aus der Zivilgesellschaft entstandenen Widerstandsnester sind zu schweigenden und kraftlosen Altleute-Veranstaltungen verkommen.

    Es geht nicht nur ums Geld: Armes Gladbeck!

  2. Gute Geschäfte mit Immobilien waren immer schon die Nr.1 für Insider der kommunalen Politik.
    Für die 13 Millionen könnte man bereits heute die U11 bis nach Zweckel fahren lassen und der „Tunnel“ wäre dann noch überflüssiger als ohnehin.
    Natürlich nur, wenn man das auch politisch wollte und nicht andere Pläne verfolgte, die wie so oft gewinnbringend für einige aber verlustreich für die Stadtgesellschaft sind. Die Entwicklungen am Oberhof und am Westbahnhof könnten durchaus eine ähnliche Signatur tragen. Mal abwarten wer da die Gewinner sein werden…

  3. Yups, die Roten wie die Grünen in Gladbeck sind immer für Geldausgaben, was wir als Stadt Gladbeck n i c h t haben , gut!
    Und die aktuelle Bürgermeisterin schwelgt weiterhin **im Geldausgeben Rausch** !
    Siehe ihre Pläne Gedanken in Sache : Kultur muss großkotzig in Gladbeck erstellt werden ! Koste es was es wolle ? !

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*