Weiden bekamen von sechs Gladbeckern eine neue Frisur

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Weiden bekamen von sechs Gladbeckern eine neue Frisur
(v.l.n.r) Naturschützer Dietrich Oermann, Michael Korn, Bernhard Schregel, Johannes Stienen, Ralf Nolte und Dr. Dieter Briese. Foto: Dr. Dieter Briese

Kopfbäume in Form gebracht

11.11.2021 – Weiden – Aus vielen Gegenden Deutschlands kennt man sie und stehen an kleinen oder größeren Gewässern: „Kopfbäume“. Aber auch in Gladbeck sind sie vorhanden. Im Naturschutzgebiet Bloomsfeld im Osten der Stadt an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen stehen viele Weiden, die als „Kopfbäume“ ausgebildet sind. Diese Bäume nutzen viele Tierarten als Nistmöglichkeit. Um diese Fähigkeit zu erhalten, müssen sie alle paar Jahre beschnitten werden, damit sie ihre Form und ihre ökologischen Fähigkeiten behalten.




Diesen Weiden wird es gut gehen
Weidenbeschneider Bernhard Schregel und Ralf Nolte bei der Arbeit. Foto: Dr. Dieter Briese

Weiden mussten in Form gebracht werden

In einer Privatinitiative haben sich jetzt zum wiederholten Male die Naturschützer Michael Korn, Bernhard Schregel, Dietrich Oermann, Johannes Stienen, Ralf Nolte und Dr. Dieter Briese vieler Bäume angenommen und sie in einer mehrstündigen Aktion wieder „in Form“ gebracht. Das Ganze fand unter den entsprechenden CORONA-Sicherheitsbedingungen und natürlich mit Genehmigung der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Recklinghausen statt. Die Aktion soll, soviel steht schon fest, im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Eine „neue Frisur“ ist noch bei manchem Baum notwendig.

Weiden sind nicht einfach nur Bäume

– sie sind ein Kulturgut. Früher hatten Kopfweiden zudem eine große wirtschaftliche Bedeutung, denn sie lieferten die Weidenruten, aus denen Körbe in allen Größen und Formen geflochten wurden. Darüber hinaus verwendete man Weidenruten in vielen Regionen auch für den Bau von Fachwerkhäusern: Die Felder des Fachwerks wurden innen mit einem Weidengeflecht versehen und anschließend mit Lehm ausgefacht. Den Lehm warf man – ähnlich wie heute den Spritzbeton – beidseitig auf die Weidenflechtwand und strich anschließend die Oberflächen glatt.

Der ökologische Wert von Kopfweiden ist ebenfalls sehr hoch: In den Baumhöhlen alter Kopfweiden leben beispielsweise Steinkäuze und Fledermäuse, auf Rinde, Blättern und Trieben sind rund 400 verschiedene Insektenarten zu Hause.


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

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