
Wie Tierhalter Hunde und Katzen vor einer Infektion schützen können
Gladbeck – 08.04.2025 – Vogelgrippe –
Nicht nur für Vögel ein Problem: Vogelgrippe (Aviäre Influenza) kann auch für Haustiere wie Hunde und Katzen gefährlich werden
Tierärztin der Uelzener Versicherungen klärt auf über Vorsichtsmaßnahmen, Symptome und Behandlung
Tipps für mehr Sicherheit in betroffenen Regionen
Die Vogelgrippe breitet sich erneut aus. Zwar befällt das H5N1-Virus hauptsächlich Vögel, doch mehren sich Fälle erkrankter Säugetiere. Zuletzt sorgten Berichte über infizierte Katzen in Polen und Belgien für internationale Schlagzeilen. Auch Hunde und andere Haustiere können sich mit der sogenannten aviären Influenza infizieren. Das Wichtigste vorweg: Es besteht kein Grund zur Panik, allerdings sollte das Thema nicht unterschätzt werden. Das Vogelgrippe-Virus wurde bisher nur selten bei Hunden und Katzen nachgewiesen, in Deutschland gibt es noch keinen bestätigten Fall. Da sich das rasch ändern kann, empfiehlt es sich, einige Sicherheitsvorkehrungen zu ergreifen.
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Wer frühzeitig auf Schutzmaßnahmen achtet, kann das Risiko einer Infektion für sein Tier deutlich verringern. Wie sich die Erkrankung bei Hunden und Katzen zeigt und welche vorbeugenden Maßnahmen sinnvoll sind, erklärt Félice Oude Hengel, Tierärztin bei den Uelzener Versicherungen.
Vogelgrippe-Infektion bei Katzen und Hunden erkennen
Zeigt der Vierbeiner Anzeichen von Krankheit nach dem Kontakt mit nachgewiesen infizierten, krankheitsverdächtigen oder verendeten Vögeln und deren Ausscheidungen, kann das ein Hinweis auf eine Infektion mit dem H5N1-Virus sein. „Treten Krankheitssymptome auf, sollte zügig ein Tierarzt zu Rate gezogen werden. Ein frühzeitiges Erkennen ist entscheidend, um die Verbreitung des Virus einzudämmen und den Patienten möglichst schnell behandeln zu können“, sagt die Expertin der Uelzener. Besteht der Verdacht auf eine Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus, ist es wichtig, das Personal der Tierarztpraxis vor dem Betreten darüber zu informieren.
„Die Symptome sind leider oft unspezifisch“, erläutert Félice Oude Hengel. Häufig zeigen betroffene Tiere Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber oder Durchfall. Auch Atemwegsprobleme mit Augen- und Nasenausfluss, Husten oder auffälligen Atemgeräuschen können auftreten. „In schweren Fällen sind zentrale neurologische Störungen wie Orientierungslosigkeit, ein schwankender Gang oder Krämpfe möglich. Vereinzelt kann die Infektion sogar tödlich enden.“ Vogelgrippe bei Katzen und Hunden kann nur symptomatisch behandelt werden. Eine vorbeugende Impfung gibt es für Hunde und Katzen bislang nicht.
Infizierte Tiere gehören in Quarantäne
Ob eine Übertragung von Haustieren auf den Menschen stattfinden kann, wird noch untersucht. Umso wichtiger ist es, im Fall einer Erkrankung alles zu tun, um sich selbst sowie andere Personen und Tiere im Haushalt zu schützen. Aber wie? „Ein bisschen wie zu den Hochzeiten der Corona-Pandemie“, sagt die Tierärztin. „Man sollte für das infizierte Haustier ein Quarantänezimmer einrichten und den direkten Kontakt so weit wie möglich reduzieren.“
Praktische Tipps zur Beschäftigung von Hunden im Haus sind im Magazin der Uelzener zu finden. Im Alltag helfen Hygienemaßnahmen dabei, eine Ausbreitung des Virus zu vermeiden. Nach jedem Kontakt mit dem infizierten Tier müssen die Hände gründlich gewaschen und desinfiziert werden. Näpfe, Körbchen und andere Utensilien sind ausschließlich vom erkrankten Tier zu nutzen und nach Gebrauch sorgfältig zu reinigen. Auch bei den Ausscheidungen infizierter Tiere ist besondere Vorsicht geboten, beispielsweise beim Reinigen der Katzentoilette. Gassirunden mit dem Hund sollten möglichst kurz ausfallen. Es ist wichtig, den Vierbeiner an der Leine zu führen und von anderen Tieren fernzuhalten.
Ob und wann ein infiziertes Tier als nicht mehr ansteckend gilt, sollten im Einzelfall die zuständigen Fachkräfte entscheiden. Nach überstandener Infektion ist es wichtig, den Quarantänebereich gründlich zu reinigen sowie Decken und andere Textilien bei hohen Temperaturen zu waschen.
Vogelgrippe: Erhöhte Vorsichtsmaßnahmen für betroffene Regionen
„Auch wenn es schwerfällt: In Risikogebieten gehören Hunde an die Leine und Freigängerkatzen ins Haus, um den Kontakt mit infizierten Vögeln oder Aas zu verhindern“, rät Tierärztin Félice Oude Hengel. „Die Vierbeiner müssen konsequent von Hausgeflügelställen, aber auch von Wildvögeln ferngehalten werden. Der Kontakt mit Wasservögeln und Aasfressern stellt ein besonders hohes Risiko dar.“
Das Ansteckungsrisiko über verarbeitetes Futter schätzt die Expertin hierzulande als gering ein. Vorsicht sollte man allerdings bei der Fütterung von rohen Geflügelprodukten walten lassen.
„Die Verbreitung der aviären Influenza stellt eine ernstzunehmende Bedrohung dar, nicht nur für Vögel. Umso wichtiger ist das verantwortungsbewusste und aufmerksame Handeln jedes einzelnen Tierhalters, um unsere (Wild-)Geflügelbestände und schließlich auch unsere Haustiere zu schützen“, so das Fazit der Expertin.
Aktuelle Informationen zur Lage in der eigenen Region finden Tierhalter im TierSeuchenInformationsSystem (TSIS).
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