
CDU vermutet private Geschäftsverbindung des Gladbecker Stadtbaurats zu einer Firma, die von der Stadt Gladbeck zur Erarbeitung eines Innenstadtentwicklungskonzeptes beauftragt wurde
Gladbeck – 07.09.2025 – Stadtbaurat – Eine Woche vor der Kommunalwahl lässt die CDU Gladbeck einen „Knaller“ los. Sie vermutet, dass es bei einer Auftragsvergabe der Stadt Gladbeck nicht mit rechten Dingen zuging.
Auf der Webseite der Gladbecker CDU steht seit dem 5. Sept. 2025 eine Anfrage an die SPD-Bürgermeisterin Bettina Weist nach § 13 der Geschäftsordnung für den Rat der Stadt Gladbeck.
In der Einleitung dazu steht auf der CDU Webseite unter dem Stichwort „Verhütung von Korruption“: „Angesichts einer privaten Geschäftsverbindung des Gladbecker Stadtbaurats zu einer Firma, die von der Stadt Gladbeck zur Erarbeitung eines Innenstadtentwicklungskonzeptes beauftragt wurde, hat die CDU Ratsfraktion eine Anfrage an die Bürgermeisterin gestellt um sicher zu gehen, dass die Compliance Anforderungen eingehalten wurden und der Verdacht auf Korruption aus der Welt geschaffen werden kann. Lesen Sie hier die verfasste Anfrage.“
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Hier der Link zur Anfrage der CDU
Wir geben hier den kokmpletten Wortlaut des von den CDU-Ratsherren Robert Ernst und Jörg Baumeister unterzeichneten Schreibens wieder:
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,
in der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität -Stadtplanungsausschuss- am 8. Dezember 2022 ist mit der Vorlage Nr. 22/0492 („Wohnbaulandentwicklung in Gladbeck Kommunales Baulandmodell und Innenentwicklungskonzept“, Vorlagen-Nr: 22/0492) die Verwaltung beauftragt worden, ein Innenentwicklungskonzept sowie den Entwurf eines Baulandmodells zu erarbeiten bzw. „eine externe Erarbeitung“ zu beauftragen, wobei der Aufwand mit „mind. 50.000“ Euro angegeben wurde.
In der Sitzung des Stadtplanungsausschusses am 20. März 2025 hat Herr Dr. Kreuzer unter TOP 18 „Mitteilungen des Dezernenten“ erklärt, dass der Auftrag zur Erarbeitung eines Innenentwicklungskonzeptes Ende 2024 an das Büro postwelters und partner vergeben worden sei.
Am 2. Juli 2025 hat ein Politikerworkshop zu dem Thema „Städtebauliches Entwicklungskonzept zur Stärkung der Innenentwicklung in Gladbeck“, durchgeführt von dem beauftragten Büro postwelters und Partner aus Dortmund stattgefunden, zu dem am 18. Juli 2025 auch ein Protokoll des beauftragen Unternehmens übersandt wurde.
Nunmehr ist ausweislich eines Beitrags „Wie wollen wir leben“ in dem Wirtschaftsmagazin „brand eins“ (22. Jahrgang Heft 12, Dezember 2020, vgl. Anlage) bekannt geworden, dass Herr Dr. Kreuzer als zuständiger Dezernent mit der beauftragen Firma postwelters und partner eine private Geschäftsverbindung gepflegt hat.
So ergibt sich aus dem Bericht, in dem Herr Dr. Kreuzer mit dem Mitinhaber Herrn Post auch abgebildet ist, dass die Firma postwelters und partner ein Bauprojekt mit 25 Wohneinheiten im Stadtteil Dortmund Hörde, gelegen am Phönixsee, die dortige Baugemeinschaft -zu der offensichtlich auch Dr. Kreuzer gehörte- betreut und „professionell“ begleitet hat. Dabei hat die Begleitung u.a. auch die Grundstücksvermittlung und die Moderation von Projektabläufen umfasst, wobei nach Angaben des Herrn Post mit einem Honorar in Höhe von fünf Prozent der Baukosten zu rechen war. Dafür, so Herr Dr. Kreuzer in dem Artikel, sparte man wegen der geordneten Abwicklung auch Zeit und Geld. Zudem habe man von Kontakten der Begleiter zu Banken, Handwerken und Fachplanern profitiert.
Angesichts der privaten Geschäftsverbindung von Herrn Dr. Kreuzer zu der nunmehr beauftragen Firma postwelters und partner aus Dortmund durch die Stadt Gladbeck erbitten wir die Beantwortung folgender Fragen:
1.) Wurde der von der Firma postwelters und partner erhaltene Auftrag öffentlich ausgeschrieben ?
2.) Gab es Mitbewerber für den Auftrag ?
3.) Aus welchem Grunde, d.h. nach welchen zu erfüllenden Kriterien hat postwelters und partner den Auftrag erhalten ?
4.) Wann und mit welchem Auftragsvolumen hat postwelters und partner den Auftrag erhalten?
5.) Hat postwelters und partner seit 2020 weitere Aufträge der Stadt Gladbeck erhalten und wenn ja, für welche Projekte mit welchem Auftragsvolumen ?
6.) War Ihnen, Frau Bürgermeisterin, die private Geschäftsverbindung des Herrn Dr. Kreuzer zu dem beauftragten Unternehmen postwelters und partner bekannt?
7.) Wenn ja, welche Vorkehrungen/Maßnahmen wurden unter Compliance-Gesichtspunkten bzw. unter Berücksichtigung der Vorgaben des aktuellen Erlasses zur Verhütung und Bekämpfung von Korruption in der öffentlichen Verwaltung (Anti-Korruptionserlass) konkret getroffen, um einer etwaigen Interessenskollision entgegenzuwirken ?
8.) Ist das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Gladbeck in seiner Funktion des unhängigen Korruptionsbeaufragten beteiligt und ggf. warum nicht ?
9.) In diesem Zusammenhang: Gibt es in der Stadtverwaltung Gladbeck eine Dienstanweisung zur Korruptionsbekämpfung, eine Schwachstellenanalysen/Gefährdungs-atlas mit Verfahrensdokumentation und Schulungen der Beschäftigten?
PS: Der geneigte Leser sollte wissen, dass der Stadtbaurat und 1. Beigeordnete Dr. Volker Kreuzer auch SPD-Mitglied ist.
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