Stadt wollte das vertuschen und sucht jetzt den Whistleblower
17.12.2023 – Skandal im Rathaus – Erst kürzlich hat ein Arbeitsgericht die fristlose Kündigung eines Mannes bestätigt, der ohne zu fragen sein Hybrid-Auto in der Firma aufgeladen hatte. Er soll Strom im Wert von 40 Cent gestohlen haben. Die Fakten sprachen gegen ihn, er hatte einen Diebstahl begangen.
Kuriose Kündigungen landen immer wieder vor den deutschen Arbeitsgerichten. So auch der Fall einer 64- jährigen Heilerziehungspflegerin aus Heidelberg. Nachdem sie angeblich die Schokolade im Wert von 2,50 Euro einer Kollegin gegessen hatte und zudem die betriebseigene Waschmaschine für private Zwecke genutzt haben soll, erhielt sie von ihrem Arbeitgeber eine fristlose Kündigung.
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Alles nichts gegen den aktuellen Skandal im Rathaus Gladbeck
Schon im März 2023 hatte sich der Rechnungsprüfungsausschuss der Stadt Gladbeck mit der verschwundenen Million im Bereich der wirtschaftlichen Jugendhilfe beschäftigt. Wie immer, wenn man etwas unter dem Teppich halten will, geschah das in nichtöffentlicher Sitzung. Über viele Jahre wurden im Jugendamt Fristen versäumt und Melderegister nicht regelmäßig abgeglichen. Die Prüfer errechneten einen Schaden in Höhe von 966.466,12 Euro. Für die Stadt längst kein Grund, die Öffentlichkeit und somit die steuerzahlenden Bürger zu informieren.
Ein Whistleblower machte jetzt den Skandal im Rathaus bekannt
Nun hat jemand den Prüfbericht mit alles Zahlen einer örtlichen Tageszeitung zugespielt. Nachforschungen ergaben, dass es bereits 2011 unter dem damaligen Bürgermeister an der Stelle zu „Unregelmäßigkeiten“ kam. Der Bereich wurde dann personell aufgestockt. Allerdings hat man es wohl versäumt, diesem Arbeitsbereich besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Wieder kam es zu jahrelangen Personalengpässen mit den jetzt bekannt gewordenen Folgen.
Schlafen die Vorgesetzten, dann sollte man den Brunnen vor dem Rathaus wieder in Betrieb setzen
Der Brunnen zwischen dem alten und neuen Rathaus ist stillgelegt, weil sich die städtischen Mitarbeiter durch das Geräusch gestört fühlen. 😉 Man könnte jetzt vermuten, dass sie um ihren Büro-Schlaf gebracht werden. Denn wenn es seit 12 Jahren in dem Arbeitsbereich Auffälligkeiten gab, dann ist es die verdammte Pflicht von Vorgesetzten laufend zu prüfen, ob alles rund läuft. Der Rechnungsprüfungsbericht gibt keine Auskunft darüber, ob „Überlastungsanzeigen“ erfolgten. Und was wusste der Personalrat? Haben sich die überlasteten Mitarbeiter nicht an ihn gewandt?
Die Stadt sucht jetzt den Schuldigen
Doch nicht die Verursacher der Misere stehen jetzt im Fokus der Fahnder der Stadtverwaltung. Nein, man sucht jetzt denjenigen, der den Bericht der Presse zuspielte. Das hat jetzt die Grünen auf den Plan gerufen. In einer Anfrage an die Bürgermeisterin Bettina Weist weisen sie darauf hin, dass diese mit Schreiben vom 14. Dezember 2023 die Mitglieder des Rates auf die Verschwiegenheitspflicht in Bezug auf nichtöffentliche Rats- und Ausschussangelegenheiten hingewiesen habe. Die Grünen hatten die festgestellten Abläufe und Versäumnisse bereits in der Sitzung kritisiert, eine externe juristische Prüfung der Vorgänge in Hinsicht auf Haftbarmachungsmöglichkeiten angefragt und Akteneinsicht beantragt.
Die Grünen fragen die Bürgermeisterin jetzt:
> Warum sind aber die Ergebnisse des Prüfberichts zur wirtschaftlichen Jugendhilfe nicht-öffentlich?
> Sollten die Ergebnisse von Prüfberichten nicht durch den Ausschuss und/oder dem Rat der Öffentlichkeit nach Beratung zugänglich gemacht werden, insbesondere wenn – wie in diesem Fall – erheblicher Schaden für die Allgemeinheit entstanden ist?
> Sehen Sie in dem Bericht Inhalte, die nicht der Öffentlichkeit preis gegeben werden dürfen? Wenn ja, welche Inhalte des Berichts sind das und warum sind diese nichtöffentlich? Können die entsprechenden Passagen geschwärzt werden?
> In Ihrem Schreiben haben Sie angekündigt, dass Sie wegen des Verstoßes gegen die Verschwiegenheitspflicht Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt haben. Bei den vom Rechnungsprüfungsamt aufgearbeiteten Vorgängen stellt sich weiterhin auch die Frage nach rechtlichen Schritten. Vor dem Hintergrund Ihres konsequenten Vorgehens gegen den oder die HinweisgeberIn bitte ich um Auskunft, welche Rechts- und Disziplinarschritte Sie in Konsequenz des Prüfungsergebnisses eingeleitet haben und mit welchem Ergebnis diese Schritte ausgefallen sind.
Schon Kurt Tucholsky hat solche Vorgänge so kommentiert:
Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht.
Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
Aber wehe dem der falsch parkt !
Das ist doch nichts neues !
Die Stadtverwaltung zusammem mit dem AAV, haben mindestens 3,5 Millionen Euro, auf der alten Mülldeponie Ellinghorst, aus dem Fenster geworfen, um eine nicht vorhandene Methangasgefahr zu bekämpfen :-((
Diese Aktion wird mit einer Lüge, auf Nachfrage der WAZ, unter dem Ieppich gehalten, um nicht die nächste Blamage offen zu legen :-((
Ich frage mich, ob die Stadtverwaltung der Stadt Gladbeck nicht in der Lage ist, Ihre Aufgaben zur Zufriedenheit der Bürger zu erledigen?